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Riedlingen – 57.000 pro Sekunde, fast 4 Milliarden pro Tag, rund 1,8 Billionen pro Jahr – eine Zahl mit 13 Stellen. Haben Sie bereits eine Idee, worum es gehen könnte? Wer auf die Menge an Fotos getippt hat, die weltweit aufgenommen werden, liegt richtig. Nie war das Fotografieren so einfach, so günstig und so weit verbreitet wie heutzutage. Dass dennoch einzigartige Aufnahmen möglich sind, zeigt die Ausstellung „Augen-Blicke“ des Fotografen Thomas Warnack, die ab dem 13. Juni im Kaplaneihaus in Riedlingen zu sehen ist. Das ist BLIX einen Schnappschuss wert.

Der Vollmond geht am Abend über der Wallfahrtskirche St. Johannes Baptist auf dem Berg Bussen auf. Der Bussen ist einer der meistbesuchten Wallfahrtsorte Oberschwabens.

Denn Thomas Warnack ist mit seiner Fotografie ein weltweiter Repräsentant Oberschwabens. Der 55-jährige Riedlinger war in seiner Schulzeit Mitglied der Foto-AG und erfüllte sich mit dem Kauf einer Spiegelreflex-Kamera einen Traum. Sein Vorbild war damals der Fotograf der Schwäbischen Zeitung Rupert Leser, der landauf-landab bekannt war und als Fotojournalist sowohl Lokales als auch Internationales ablichtete. Auch Thomas Warnack konnte schon früh einen großen Erfolg verzeichnen: Als er 16 Jahre alt war, druckte die Schwäbische Zeitung eines seiner Fotos. Warnack war danach an Nachrichten beteiligt und nahm für die Zeitung Termine wahr. Weitere Stationen führten ihn schließlich zur Deutschen Presse-Agentur dpa. Somit gehört er heute zum Kreis der Freelancer-Fotografen der größten deutschen Presseagentur. Zu dem Zeitpunkt, als er bei dpa anfing, war er gerade Fachpfleger für Anästhesie bzw. Intensivmedizin und Rettungsassistent. Heute ist der Familienvater Ausbilder beim Deutschen Roten Kreuz. Die Fotografie sieht er als Zweitjob, der ihn durch Zeitdruck und Spontanität häufig herausfordere, aber gleichzeitig sehr erfülle, erzählt der Fotograf.

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Eine Herde Araberstuten galoppiert im Haupt-und Landgestüt Baden-Württemberg auf der Schwäbischen Alb über eine mit Schnee bedeckte Koppel.

Ihn reize vor allem die große Reichweite, die er mit seinen Fotos selbst als „kleiner Riedlinger“ erzielen könne. Dass seine Fotos deutschlandweit, ja teils sogar international versendet und genutzt werden, ist keine Seltenheit mehr. Wer regelmäßig der Tagesschau folgt, dem sind Warnacks Aufnahmen, die allesamt im Raum Oberschwaben und Schwäbische Alb entstehen, als Wetterbilder schon länger vertraut. Beim bundesweiten Wettbewerb „Foto des Jahres“ der dpa erreichte er mit einem Wetterfoto des Bussens den 3. Platz in der Kategorie „Feature“. Der Südwestrundfunk berichtete im Netz und im Radio über ihn.

Vor einem blühenden Rapsfeld stehen Bienenstöcke in die die Bienen kurz vor einem Gewitter einfliegen.

Eine spezielle Philosophie stecke nicht hinter seine Bildern. Warnack betont jedoch, wie wichtig es sei, nicht nur nach vorn, sondern wortwörtlich auch mal nach rechts und links zu schauen. Sich Zeit zu nehmen und besondere Momente bewusster wahrzunehmen. So sind seine Features nicht die vergänglichen Massenprodukte, wie sie auf der Welt stündlich 200-millionenfach geschossen werden. Thomas Warnacks Fotos zeigen Oberschwaben auf vielfältige Weise, begeistern und beeindrucken nicht nur im „Ländle“. Er bringt Oberschwaben mit seinen Fotos Menschen in ganz Deutschland und der Welt näher.

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Thomas Warnack hält die Schönheit Oberschwabens auf Bildern fest. Foto: Ingo Rack

Der Kategorie „Feature“, zu Deutsch etwa „Blickfänge“, „Schmuckbilder“ oder eben „Augenblicke“ entspricht der Titel der Ausstellung „Augen-Blicke“, die ab dem 13. Juni im Kaplaneihaus in Riedlingen ihre Tore öffnet. Freitags und samstags von 15 bis 17 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr können die Besucher bis zum 7. Juli Warnacks eindrucksvolle Personen-, Landschafts- und Tierfotografien betrachten. Der Riedlinger „Kunstkreis ‚84“, der Warnacks Schmuckbildern eine Plattform bietet, freut sich über Besucher und anregende Gespräche. Der Eintritt ist frei.

Thomas Warnack steuerte bereits 2008 das Cover für unsere September Ausgabe bei.

Autor: Benjamin Fuchs

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