Skip to main content
Jeanetta Bräuning hat im Rahmen eines Schulpraktikums Redaktionsluft bei BLIX geschnuppert. Die 15-jährige ist Realschülerin in Wilhelmsdorf, engagiert sich in der evangelischen Kirche und möchte mit ihrer Weihnachtsgeschichte unsere LeserInnen auf die Weihnachtsfeiertage einstimmen. Foto: Alexander Koschny

Wilhelmsdorf – Ich wachse als Jüngste von vier Geschwistern in einer evangelischen Familie auf und kenne von klein an die Weihnachtsgeschichte. Und doch definiert sich Weihnachten nach meinem Empfinden durch mehr als das Geschehen an Heilig Abend. Ohne einen geschmückten Weihnachtsbaum zum Beispiel ist Weihnachten nicht dasselbe. Eine Dorftradition spielt sich bei uns in Wilhelmsdorf an St. Nikolaus ab.

Das Besondere ist dabei, dass der Nikolaus mit mehreren Knechten in einer Kutsche ans Rathaus vorgefahren kommt, wo schon die Kinder mit ihren Eltern auf ihn warten. Mit großer Aufregung tragen die Kinder dann Gedichte vor, singen, tanzen und musizieren und bekommen vom Nikolaus ein Säckchen voller Köstlichkeiten geschenkt. Nach einer Weile fangen manche Jugendliche an, die Ruprechte zu necken, so dass die Knechte ihnen hinterherrennen und sie mal leichter, mal härter ihre Ruten spüren lassen. Das ist sehr witzig anzusehen. Die Ruprechte sind immer sehr cool und witzig drauf, weswegen ich mich dort auch heute noch mit meinen Freunden treffe. Natürlich nicht aus den gleichen Gründen wie damals, sondern, um mit meinen Freunden dabei zu sein und Spaß zu haben, Punsch zu trinken und Waffeln zu essen.  Zusätzlich wird ganz Wilhelmsdorf mit Lichterketten geschmückt, ein Weihnachtsbaum wird aufgestellt und es gibt einen Weihnachtsmarkt. 

ANZEIGE

Wenn der Nikolaus mit seiner Kutsche eintrifft, schlagen Kinderherzen höher. Fotos: Stadt Wilhelmsdorf

Als ich noch klein war, war eine weitere Vorweihnachtstradition meiner Familie der Adventsweg. Diesen haben wir jedes Jahr in unserem Wohnzimmer aufgebaut. Er bestand aus 24 Kerzen und Figuren wie den Hirten, den drei Königen und Maria und Joseph, die jeden Tag eine Kerze weitergewandert sind. Bei der letzten Kerze stand die Krippe, in die man am 24. Dezember das Jesuskind hineinlegte. Zu jedem Tag gehörte auch jeweils eine biblische Geschichte, die uns Kindern von meiner Mutter vorgelesen wurde, während wir Kekse gegessen haben und am Kaminfeuer saßen. Eine Tradition unter meinen Geschwistern und mir ist das Wichteln. Alle Namen werden in einen Topf geschmissen und jeder zieht einen. Dem, den man gezogen hat, kauft man ein Weihnachtsgeschenk – man darf sich aber gegenseitig nicht verraten, wen man gezogen hat.

Eine letzte Tradition, die sich bis heute erhalten hat, ist Lauchsuppe. Hört sich komisch an, ist aber eine besondere Tradition in meiner Familie. Immer am 24. Dezember zum Mittagessen gibt es Lauchsuppe, die mit der ganzen Familie gegessen wird. Danach gehen wir in den Gottesdienst, wo ein Krippenspiel aufgeführt wird, Lieder gesungen werden und eine Predigt gehalten wird. Wenn wir wieder zuhause sind, werden die Geschenke ausgepackt.

ANZEIGE
Festliche Stimmung auf dem Weihnachtsmarkt in Wilhelmsdorf. 

Ich finde, Weihnachten ist die schönste Zeit und das schönste Fest des Jahres, weil es sich von anderen Jahreszeiten und Festen unterscheidet. Mit dem Schnee, dem Geruch, den Traditionen und allem, was dazu gehört.

Doch mir ist auch klar, dass es Menschen gibt, denen es an Weihnachten und anderen Tagen nicht so gut geht wie mir wegen Krieg und vielen anderen Problemen. Zum Beispiel der Krieg in Gaza, bei dem jeden Tag viele Menschen sterben, verletzt werden und Familienmitglieder verlieren. Es ist furchtbar, dass Menschen sich töten, wo Jesus vor über 2000 Jahren zur Welt kam, um den Menschen Frieden zu verkünden.

ANZEIGE

Deswegen finde ich es gut, dass es Projekte gibt, bei denen man Päckchen packt und sie in arme Länder schickt. In meiner Schule unterstützen wir zum Beispiel jedes Jahr aufs Neue ein Projekt namens „Weihnachtstrucker“, für das wir Kartons mit vorgeschriebenen Sachen wie Mehl, Malsachen, Zucker, Öl und vielem anderem packen. Ich finde es wichtig, Menschen in schlechteren Verhältnissen etwas abzugeben, zumal jeder ein schönes Leben und auch ein schönes Weihnachten verdient hat.

Autorin: Jeanetta Bräuning



NEUESTE BLIX-BEITRÄGE

Editorial BLIX Dezember 2024

Liebe Leserinnen, liebe Leser, erleben wir dieses Jahr wirklich mal wieder „weiße Weihnachten“? Pünktlich zum Wochenende hat es geschneit. Herrlich! Nur einen Monat zu früh. Es ist November. Zuerst kommt noch der Advent, dann erst das Christkind. Bis dahin wird der Schnee im November schon längst geschmolzen sein. Aber wer weiß … Und was ist überhaupt das Faszinierende daran, sich jährlich die Frage zu stellen, ob es womöglich „weiße Weihnachten“ gibt? Es ist der Unterschied. Das „weiße Kleid…

„Dass wir frei sind“

„Zum dritten ist es der Brauch gewesen, dass man bisher behauptet, wir seien Eigenleute (Leibeigene, Anm. der Red.), was zum Erbarmen ist, in Anbetracht dessen, dass uns Christus alle mit seinem kostbaren Blutvergießen erlöst und losgekauft hat – den Hirten ebenso wie den Höchsten, keinen ausgenommen. Darum ergibt sich aus der Schrift (Die Bibel, Anm. der Red.), dass wir frei sind, und deshalb wollen wir‘s sein. (…)“ (aus: Die Zwölf Artikel – der dritte Artikel)

„Zukunft braucht Herkunft“

Baltringen – Es dauerte 460 Jahre bis das Gedenken an die Bauernrevolution von 1524/25 einen Ort in Baltringen fand. 1984 zog dort, wo bis dahin das „Leichenwägele“ im Rathaus untergestellt war, die „Erinnerungsstätte Baltringer Haufen“ ein. Schmunzelnd erinnert sich der pensionierte Geschichtslehrer Franz Liesch (76) an die Anfänge – und mit Stolz, denn es war das erste Museum in der alten Bundesrepublik, das sich der Geschichte des Bauernkriegs fortan widmete.

„Ich gehe nicht“

Bad Waldsee – Janusz Eichendorff ist Betriebsratsvorsitzender beim Wohnmobil-Bauer Hymer mit Sitz in Bad Waldsee. Vom DGB bekommt er Preise für seine Gewerkschaftsarbeit. Sein Arbeitgeber kürzt ihm das Gehalt, weil er angeblich nichts kann. 

Klimaschutz zur Erholung

Biberach – Ehe der Winter kommt, wird auf öffentlichen Flächen in Biberach emsig gepflanzt. Alleine im so genannten Grünzug am Flugplatz sind 900 Bäume fachgerecht eingegraben worden. 

Eiszeitkunst trifft auf Moderne

Tübingen/Blaubeuren – Die Universität Tübingen und das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren präsentieren eine Ausstellung zur Gegenwartskunst im Dialog mit Funden aus dem UNESCO-Weltkulturerbe der Alb. Die Ausstellung trägt den Titel „Eiszeitwesen. Moderne Perspektiven zur Eiszeitkunst“ und wird bis zum 12. Januar 2025 zu sehen sein.

Vereinsvorstand dringend gesucht …

In der abendländischen Tradition, sei es aus Sicht der klassischen Antike oder des Christentums, gehört der persönliche Beitrag zum Allgemeinwohl zu einem sinnerfüllten Leben. Immer noch?

Kaiserschnitt als Königsweg?

Rund 690.000 Geburten gibt es in Deutschland pro Jahr. Weniger als zwei Drittel der Frauen im Krankenhaus entbinden auf natürlichem Weg. Welches sind die Gründe

Gedanken in Fetzen

„Etwas Besinnliches mit Kultur“ soll es sein. Wünscht sich der Auftraggeber. Wegen Weihnachten. Aber Redaktionsschluss ist jetzt. Am Wochenende. Also weiter im Text. Besinnlich und was mit Kultur. Die soll es dann immer richten.

Kuschelige Kaminfeuer

An Weihnachten ist es besonders anheimelnd, vor einem Kaminofen zu sitzen, in dem knisterndes Holz Wärme und Licht ausstrahlt. Aber darf man das überhaupt noch?

Bayern geht vorneweg

Bayern München bleibt nach dem 3:0 Erfolg gegen den FC Augsburg souveräner Tabellenführer. Nur RB Leipzig kann trotz einer herben 3:4 Niederlage in Hoffenheim mit den Münchnern einigermaßen Schritt halten und steht auf Platz 2 in der Tabelle. Dahinter folgen Frankfurt, die aber noch vorbeiziehen könnten, Dortmund und Leverkusen.

Neu im Kino: Wicked – Die Hexen von Oz

Fans von Ariana Grande warten seit Monaten auf die Filmadaption des Musicals „Wicked – Die Hexen von Oz“ von Winnie Holzman mit Musik und Liedern von Stephen Schwartz. Ob der Popstar das Zeug zum Filmstar hat wird sich nun zeigen. Am 12. Dezember startet der erste von zwei “Wicked” Filmen in den deutschen Kinos.

Making Of: Die Nackte Kanone (2025)

Für welchen heiss erwarteten Blockbuster haben die Dreharbeiten gerade begonnen? Wurde eine berühmte Comicbook-Figur mit einem neuem Schauspieler umbesetzt? In unserer neuen Kino-Rubrik “Making Of” verraten wir worauf sich Cineasten und Superhelden-Fans gleichermaßen freuen dürfen. Wir blicken hinter die Kulissen der kommenden Kassenschlager und wagen eine Erfolgs-Prognose.

Filmpreview: Emilia Perez

Die überqualifizierte und dennoch ausgebeutete Anwältin Rita (Zoe Saldana) vergeudet ihre Talente in Mexico, indem sie für eine große Kanzlei arbeitet, die viel besser darin ist, kriminellen Müll zu beschönigen, als der Gerechtigkeit zu dienen. 

Neu auf DVD & Blu Ray: Trap – No Way Out

Die 12-jährige Riley (Ariel Donoghue) ist ein glühender Fan der Sängerin Lady Raven. Natürlich ist das Mädchen Feuer und Flamme, als ihr Vater Cooper (Josh Hartnett) sie mit zwei Karten für ein Konzert des Popstars überrascht. Doch die gesamte Megaveranstaltung, so erfährt Cooper von einem redseligen ­T-Shirt-Verkäufer, ist eine Falle. Die Polizei habe mitbekommen, dass der „Butcher“, ein gesuchter Serienkiller, das Konzert besucht. 

ANZEIGEN

BLIX-NEWSLETTER

VERANSTALTUNGEN

ALLGÄU-OBERSCHWABEN

Wangen im Allgäu – Ein 84-jähriger Seat-Fahrer ist am Dienstag kurz nach 21 Uhr auf dem Gemeindeverbindungsweg zwisch…
Region – Am Sonntag, 15. Dezember, treten europaweit neue Fahrpläne bei den öffentlichen Verkehrsmitteln in Kraft. Au…
Bad Saulgau – Unter dem Titel „Schöpfungslust“ rückt die Städtische Galerie „Fähre“ im Alten Kloster in Bad Saulgau d…
Bad Wurzach – Seinen dritten Saisonsieg in der 1. Bundeliga schaffte das Fenkener Luftgewehr-Team am vorletzten Wettk…
Leutkirch – Wo gibt es heute noch etwas Dauerhaftes in unserer schnelllebigen Zeit? Freundschaften, die 50 Jahre halt…