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Der Regisseur Douglas Wolfsperger soll‘s richten. Der 66-Jährige ist neuer Intendant der Biberacher Filmsfestspiele. Foto: Gern

Biberach – Während in München noch die Köpfe rauchen, wer im Sommer die Nachfolge für Thomas Tuchel antritt, sind in Biberach die Würfel bereits gefallen, wer die vakante Stelle der Intendanz bei den Biberacher Filmfestspielen einnimmt. Die desolaten Bayern-Kicker bangen noch, während in Biberach die Hoffnung sprießt, das Jammertal durchquert zu haben. Weiter soll der Vergleich nicht hinken, sondern, der Chronistenpflicht folgend, verkündet werden, dass Douglas Wolfsperger der neue Trainer – Quatsch, Intendant für die Filmfestspiele ist, die im Herbst das Publikum wieder begeistern sollen, nachdem im letzten Jahr das Filmfestival ohne Regie nur als Minimalausgabe stattfinden konnte. Der Plot ist gelungen!

Douglas Wolfsperger ist in der deutschen Filmwelt und erst recht bei den Biberacher Filmfestspielen kein Unbekannter. Als angesehener Regisseur und Produzent von Spiel- und Dokumentarfilmen darunter „Die Blutritter“ (2003) hat er sich einen Namen gemacht und bereits mehrfach bei den Biberacher Filmfestspielen mit eigenen Werken überzeugt. Zuletzt 2018 mit „Scala Adieu – Von Windeln verweht“, der bei den 40. Filmfestspielen mit dem Biber für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde.

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„Die Entscheidung für Douglas Wolfsperger als künstlerische Leitung fiel nach intensiven Gesprächen und Abwägungen“, so Harald Heigel, 1. Vorsitzender des Biberacher Filmfestspiele e.V. Wolfsperger bringe nicht nur Erfahrung, „tiefes Verständnis und Leidenschaft für die Welt des Films mit. Er kennt und schätzt als langjähriger Gast unseres Festivals auch die einzigartige Atmosphäre und den einnehmenden Charme der Biberacher Filmfestspiele. Diese Kombination macht ihn zu einer idealen Besetzung für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung des traditionsreichen Festivals“, heißt es in der Presseerklärung.

„Die Übernahme der künstlerischen Leitung der Biberacher Filmfestspiele ist für mich große Freude und eine inspirierende Herausforderung“, lässt Wolfsperger wissen. „Ich freue mich auf die enge Zusammenarbeit mit dem Verein. Gemeinsam haben wir bereits zahlreiche Ideen, um ein Festival-Programm zu gestalten, das die Herzen der Zuschauer höherschlagen lässt und unvergessliche Filmmomente und Begegnungen schafft“, schwärmt der Regisseur mit regionalen Wurzeln am Bodensee und in Oberschwaben. Wohnhaft in Berlin pflegt er diese Wurzeln bei der Auswahl seiner filmischen Themen. Aktuell treibt er sich öfters im Altdorfer Wald rum, um das Leben der jungen Waldschützer und  Klimaaktivisten in ihren Baumhäusern zu dokumentieren.

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Und wie in einem guten Film gibt es bei dieser Personalie auch eine Volte: der 66-Jährige gehörte nämlich zu den schärfsten Kritikern, als im Frühjahr 2021 der Vereinsvorstand der damaligen Intendantin Helga Reichert und Ehefrau des Festivalgründers Adrian Kutter den Stuhl vor die Türe stellte und damit auch die Kutter-Ära endgültig beendete. Wolfsperger intervenierte und war vehementer Ünterstützer eines Appells  in der deutschsprachigen Filmszene mit der Forderung, das Engagement von Reichert fortzusetzen, um das besondere Flair („Wohnzimmer des deutschen Films“) des Biberacher Festivals zu retten. Über 100 Personen, darunter viele bekannte Namen unterzeichneten das Protestschreiben – ohne Erfolg. Der Vorstand blieb stur und zauberte als Nachfolgerin Nathalie Arnegger aus dem Hut. Eine Unbekannte, die nach zwei Jahren denselbigen nahm und sich verabschiedete. Es folgte ein Festival, das keines war und schließlich die Demission des gesamten Vorstands mit Ausnahme des Oberbürgermeisters, der qua Amt zweiter Vorsitzender des Vereins ist.

Und nun also mit neuem Vereinsvorstand ein neuer Intendant, dem hoffentlich gelingt, was den Fußballtrainern in München in den letzten Jahren nicht mehr gelingen wollte …. Mit Erfolg zu bleiben. 

Die Filmfestspiele finden vom 30. Oktober bis 3. November 2024 statt. 

Autor: Roland Reck



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