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Voll im Trend und megalecker: vegane Pistazienplätzchen. Fotos: Andrea Reck

Weihnachtsgebäck hat eine jahrhundertealte Geschichte. Schon seit dem Mittelalter gibt es in Europa allerlei Leckereien zur Weihnachtszeit. Damals waren es vor allem Gewürzgebäck und einfache Brote, die mit Honig und Nüssen verfeinert wurden. Heute gibt es eine riesige Vielfalt – oft generationenübergreifend. 

In Deutschland sind Klassiker beliebt wie Vanillekipferl, Zimtsterne, AButterplätzchen und Lebkuchen. Und wer liebt nicht die feinen Albertle, nach Anis duftenden Springerle und die fruchtigen Spitzbuben, diese typischen schwäbischen Bredla, Brödle oder Gutsele. 

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Er symbolisiert Weihnachten wie kein anderes Gebäck: der Stollen. Längst ist er weit über die sächsischen Landesgrenzen hinaus bekannt. Der Dresdner Stollen ist geschützt und darf nur von Mitgliedern des Stollenschutzverbandes in Dresden als Dresdner Stollen bezeichnet werden. Auf youtube gibt es dutzende Anleitungen wie  „bake Dresden Christmas Stollen yourself“. In Dresden erschien der Begriff „Christstollen“ erstmals im Jahre 1474 auf einer Rechnung an den Dresdner Hof. Zur damaligen Zeit wurde das Weihnachtsgebäck noch überwiegend als „Stollen-Striezel“ bezeichnet, daher auch der Name des ältesten deutschen Weihnachtsmarktes Dresdner Striezelmarkt. Die Form des Weihnachtsstollens erinnert noch immer an das gewickelte Jesuskind. Das erklärt den weißen Puderzucker auf dem Stollen.   

Weihnachtsplätzchen gehören zu den stärksten kulturellen Symbolen der Adventszeit, und sie verraten oft mehr über Generationen als man auf den ersten Blick denkt. Betrachtet man die Babyboomer, die geburtenstarken Jahrgänge von 1946 bis 1964) und die Generation Z, geboren zwischen 1995 und 2010), zeigen sich nicht nur unterschiedliche Geschmäcker, sondern auch verschiedene Werte, Erinnerungen und gesellschaftliche Prägungen. Plätzchen werden damit zu kleinen Zeitkapseln, die Familiengeschichten, Konsumtrends und Lebensstile spiegeln.

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Keine Experimente

Babyboomer lieben vor allem klassische Sorten wie Vanillekipferl, Zimtsterne, Spekulatius und Butterplätzchen. Diese Rezepte stehen für Stabilität, Nostalgie und oft für Traditionen, die noch von den eigenen Eltern übernommen wurden. Viele Babyboomer verbinden die Adventszeit mit dem Duft vergangener Kindheit, mit familiärer Geborgenheit und ritualisiertem Backen. Vanillekipferl oder Zimtsterne sind in ihrer Herstellung zeitintensiver und handwerklicher, was gut zu einer Generation passt, die Arbeit, Ausdauer und Perfektion häufig als Werte betont. Außerdem spiegeln diese Sorten eine Zeit wider, in der exotische Zutaten noch etwas Besonderes waren. Auch der materielle Aufschwung der Nachkriegszeit führte dazu, dass Plätzchenbäckerei ein Ausdruck von Wohlstand und Normalität wurde.

Hauptsache fotogen 

Die Generation Z hingegen bevorzugt häufig moderne, kreative oder international inspirierte Plätzchen. Dazu zählen etwa Cookies mit flüssigem Kern, Lebkuchen mit neuen Geschmacksrichtungen, vegane Hafer-Cranberry-Kekse oder Plätzchen, die in Social-Media-Trends auftauchen – Matcha-Shortbread, Salted-Caramel-Kekse Pistazien Crinkle Cookies  oder bunt dekorierte Sugar Cookies. Diese Generation ist mit globalen Einflüssen, digitalen Rezeptwelten und einer hohen Experimentierfreude aufgewachsen. Geschmack wird hier weniger durch Tradition bestimmt, sondern durch Vielfalt, Innovation und Ästhetik. Essen wird fotografiert, geteilt und bildreich inszeniert; deshalb sind farbenfrohe, auffällige oder neuartige Sorten besonders beliebt. Gleichzeitig betont die Generation Z stärker Nachhaltigkeit. Auch vegane oder allergiefreundliche Plätzchen entsprechen Ernährungsgewohnheiten. Die Favoriten dieser Generation sind daher weniger symbolisch für „Heimat“, sondern eher für Individualität, Kreativität und Lifestyle. 

Die Babyboomer haben Traditionen geerbt und bewahrt, während die Generation Z in einer pluralistischen, digitalisierten Welt nach neuen Formen persönlicher und ästhetischer Ausdrucksmöglichkeiten sucht. Plätzchen sind für die Älteren ein nostalgisches Ritual, für die Jüngeren ein Medium des kreativen Selbstausdrucks. Während die Babyboomer Wert auf Bewährtes, Handwerkliches und Erinnerungen an die Herkunftsfamilie legen, sieht die Generation Z in Weihnachtsplätzchen eine Gelegenheit, Trends auszuprobieren, Identität zu zeigen und Küche als kreativen Raum zu nutzen. Hauptsache es schmeckt.

Pistazienplätzchen ohne Mehl

80 g Pistazienmus
30 g gehackte Pistazien
50 g gemahlene Mandeln
30 g gemahlene Haselnüsse
50 g Zucker
20 g Vanillezucker
1 Prise Salz
1/2 reife Banane
Abrieb von ½ Limette
Gesiebter Puderzucker
Backpapier, Kuchengitter

Geben Sie das Pistazienmus, die gehackten Pistazien, gemahlene Mandeln, gemahlene Haselnüsse, Zucker und Vanillezucker, 1 Prise Salz und 1/2 mit der Gabel zerdrückte reife Banane sowie den Abrieb von ½ Limette in eine Schüssel und verrühren Sie alles. 15 Minuten ruhen lassen. Stechen Sie mit einem Kaffeelöffel walnussgroße Portionen ab und formen Kugeln daraus. Mit Puderzucker bestäuben und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Im vorgeheizten Backofen, Umluft, 170 °C, ca. 12 Minuten backen. Die Pistazienplätzchen auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Sie sind innen weich außen knusprig.

Autorin: Andrea Reck



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