Liebe Leserinnen, liebe Leser, der historische Bogen ist weit gespannt: von der Frühzeit vor 5000 Jahren über den Bauernkrieg vor 500 Jahren bis zum Heute, das wiederum die Zukunft bestimmt, finden sich Themen in BLIX, das Sie in Händen halten. Es ist das monatliche Bemühen, unseren Leserinnen und Lesern einen Mix an Themen zu servieren, der goutiert wird, weil er Relevanz hat und die Region in unterschiedlichen Ausschnitten vorstellt. Interessant und lesenswert. Wenn uns das gelingt, dann hat sich alle Mühe gelohnt.
Und ja, Oberschwaben bietet viel, sehr viel. Es ist kein Mangel an Geschehen und Angeboten, sondern eher die Qual der Wahl. Für alle ist etwas zu finden. Wir haben uns in dieser Ausgabe für eine historische Zeitreise entschieden, die am Federsee beginnt und am Federsee auch endet. Im Federseemuseum findet sich eine Ausstellung, die uns titeltauglich erschien, weil sie nicht nur Prähistorisches erklärt, sondern auch Bezug zur Gegenwart nimmt. „Als Europa wurde …“ lautet der Untertitel der Ausstellung „Zeitenwandel“, den wir zum Titel erkoren haben. Spannend und beeindruckend, was man auf nur 80 Quadratmetern über unsere Geschichte erfährt, die mir bis dahin völlig unbekannt war. Und die Botschaft der Ausstellung ist hoch aktuell. Die europäische Geschichte ist von Beginn an geprägt durch Mobilität, Austausch und Migration. Es war nicht eine einzige Kultur oder ein Volk, das „den Europäer“ hervorbrachte, sondern ein Mosaik verschiedenster Gruppen, die sich ergänzten und verschmolzen. Und das wird auch weiterhin so sein, wenn wir es zulassen.
Und „zulassen“ ist auch das Stichwort, das den Kern des Interviews mit Katrin Fritzsch, der Leiterin des Naturschutzgebietes am Federsee, wiedergibt. Es geht um den Artenschutz, um den sich die promovierte Biologin tagtäglich bemüht, aber der nur gelingen kann, wenn er nicht nur auf inselhafte Schutzgebiete beschränkt ist, sondern als ökologisches Ganzes gesehen und praktiziert wird. Natur zulassen sowohl im eigenen Garten als auch in der „freien Landschaft“, ist ihr Plädoyer.
Was die Naturschützerin sich auch vom Konzept des möglichen Biosphärengebietes verspricht. Ein heißes Eisen, über das basisdemokratisch in den Kommunen entschieden wird und dort sich letztlich auch zeigen wird, wie ernst wir es mit dem Allerweltsschlagwort Nachhaltigkeit tatsächlich meinen.
Immerhin haben die beiden Bundestagsabgeordneten Axel Müller (CDU) und Martin Gerster (SPD) im Interview mit BLIX sich zum Ziel gesetzt, dass in vier Jahren „beim Klimaschutz klare Fortschritte sichtbar sein“ sollten (Müller). Gerster: „Nicht zuletzt, um damit erfolgreich Ursachen für globale Fluchtbewegungen zu bekämpfen und künftigen Verteilungskonflikten vorzubeugen.“ Damit sind wir mit Blick in die Zukunft endgültig in der Realität angelangt. Und damit die Zukunft gelingt, brauchen wir ernsthafte Politiker, die von ernsthaften Wählern unterstützt werden, das Richtige zu tun, indem sie selbst bereit sind, das Notwendige beizutragen. Ein Biosphärengebiet könnte ein Beitrag dafür sein.
Dr. Roland Reck, Chefredakteur BLIX Magazin

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