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Auch für den Monat April erreichten uns wieder einige Zuschriften.

Kommentare zu BLIX, März 2024, Titel „Uffrur!“, Seite 13 ff.

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Lieber Herr Reck,

Kompliment zu Ihrer Bauern-Berichterstattung. Ich bin Historiker mit Schwerpunkt Demokratiegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. (…) Wäre der diesjährige politische Aschermittwoch in Biberach 1969 oder davor gelaufen, dann wäre es womöglich zu Anklageerhebung wegen Aufruhrs gekommen, denn dieser Straftatbestand wurde erst 1970 abgeschafft. Bis dahin war Aufruhr in Form einer Zusammenrottung auch dann strafbar, wenn Angeklagte nur mit dabei waren, also selbst keine Gewalt ausgeübt haben. (…) Von daher bin ich nicht glücklich mit dem Ausstellungstitel, denn es scheint ja über die Zeiten hinweg legitim zu sein, „UFFRUR“ gewaltsam niederzuschlagen. (…) Wenn es ein Exponat in der Ausstellung unbedingt geben sollte, dann ist es ein Richtschwert, mit dem die Anführer bzw. „Rädelsführer“ massenhaft hingerichtet wurden. Die unterworfenen Bauern wurden solange befragt, oft mit Folter, bis sie die Namen ihrer Anführer preisgaben. Natürlich wurden auch Finger abgehackt und Augen ausgestochen. Die Opfer konnten wenigstens weiterleben. Wer nur ein heftiges Bußgeld zahlen musste, durfte sich glücklich schätzen. (…) Manche tadeln die aufständischen Bauern von 1525, weil sie Klöster geplündert haben, z.B. Weißenau. Indessen wurden viele Klöster in Deutschland wenig später komplett aufgelöst, weil sie säkularisiert wurden und in den Besitz der protestantischen Landesherrn übergingen.

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Für die weitere Berichterstattung zur Großen Landesausstellung empfehle ich eine kritische Herangehensweise, denn bisher spüre ich bei den Macherinnen keine aufklärerische Herangehensweise mit den Dingen umzugehen. Da will man den Publikumserfolg. Und das war es dann.

Mit herzlichen Grüßen,
Dr. Christof Rieber, Ulm

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Solidarität mit den Landwirten?

Brüssel, Biberach, Leutkirch, Isny …, berechtigte, diffamierende, dümmlich vereinfachende Parolen und Schlepperaufstände. Ja, Landwirte, wir alle haben allen Grund zur Sorge, weil die Art und Weise wie die Landwirtschaft gegenwärtig betrieben wird, und wie wir uns ernähren, selbstzerstörerische Dimensionen angenommen hat und in der Sackgasse steckt. Der Irrsinn der europäischen Agrarpolitik, – wachse oder weiche -, begann 1958 in Brüssel mit dem Mansholt-Plan. Landwirtschaftliche Betriebe BRD Ende der 1950: 1.390.000; 2022: 256.000! Damit einher ging das radikale Ausräumen von Landschaften, die Zerstörung der Lebensräume von Pflanzen, Vögeln und Insekten, neben der Vernichtung derselben durch Pestizide, Insektizide und Überdüngung. Voran getrieben wurde die Industrialisierung von Profiteuren aus Wirtschaft, (Futtermittel, Düngemittel, Pestizide, landwirtschaftliche Maschinen, Lebensmittelhandel) Politik (bürgerlich konservative Parteien) und dem deutschen Bauernverband. Die gewachsene, kulturtragende Bauernschaft hatte keine Lobby und setzte auf die falschen Berater, was sie noch immer tut. Die Landwirtschaft verursacht rund 14 Prozent der Gesamtemissionen, Sekundäremissionen eingerechnet knapp 40 Prozent. Für das Artensterben ist die seit rund 50 Jahren praktizierte Landwirtschaft die Hauptursache. Betont sei, die Landwirtschaft ist nur ein Glied einer langen Verursacherkette, getrieben von durch Konzerne gesteuertem Konsumverhalten der Verbraucher. Landwirte ersticken unter einem aufgestülpten ineffektiven Bürokratiemonster. Solange die Fläche, unabhängig von der Anbauweise subventioniert wird, geht das Bauernsterben weiter. Die Lautstärke der Proteste zeigt Erfolg. Die Politik knickt ein, allen voraus die Grünen in BW wie national, und auf EU-Ebene und nimmt Umweltauflagen wie Ackerbrache -, Blühstreifen -, Fruchtfolgeverordnung zurück, statt sie effektiver zu gestalten, ein Pyrrhussieg. Denn Klimaschutz, Artenschutz, Erhalt einer uns ernährenden Erde und eine flächen -, und profitorientierte Landwirtschaft schließen einander aus. Als erstes muss die Subvention über die Fläche fallen, Flächenfraß durch urbane Bebauung, Bodenspekulation, Land Grabbing müssen unterbunden werden! Die Art der Bewirtschaftung muss entlohnt werden, nicht der Besitz und die Zerstörung der Böden. Landwirte müssen akzeptieren neben Nahrungsmittelproduzenten, angemessen entlohnte Landschaftspfleger zu sein, denn auf dem globalen Verdrängungsmarkt sind sie chancenlos, Ackerbrache hin oder her. Das Biosphärengebiet Allgäu Oberschwaben böte existenzsichernde Nischen, alternative Vernetzungsmöglichkeiten usw., aber ein solches wird von den Landwirten und -besitzern kategorisch abgelehnt. Unser aller Zukunft hängt vom Erhalt einer uns tragenden Erde ab. Für alles, was wir tun und lassen, muss diese Gewissheit an erster Stelle stehen.

Otrud Petrick, Isny

Guten Abend zusammen,

wieder mal ein gutes politisch klares BLIX-Heft. Fand ich gut. Danke euch!

Viele Grüße!

Marlis Glaser, Attenweiler

Hallo BLIX-Team,

mal ein dickes Kompliment für Ihr Heft. Seit langer Zeit genieße ich es, sobald ich es in der Hand halte. Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen,
Peter Lachenmayer

Gueta Morga midnand!

Dankschee für dia Berichd im Blixheft vom März, Seite dreizeah bis naizeha. Mai Moinung ischd, do hond sich a baar wenige voma Haufa rächdschaffende Baura von a baar idiodische Kaota aischbanna lau. 

Liabe Grüeß aus Reite, 
Franz Lämmle

Sehr geehrte Frau Reck,

vielen Leuten könnte derzeit jeden Tag schlecht werden, wenn sie Habeck, Baerbock, Hofreiter, Lang und anderes grünes ‚Top-Personal‘ schwafeln hören. Zu Ihrem ‚Es lebe die Pressefreiheit‘-Ruf: Zu einer freien Presse gehört auch die Freiheit von politischer Voreingenommenheit. Davon ist der Journalismus in Deutschland aber weit entfernt. Es ist zur Normalität geworden: Journalisten nutzen die Reichweite ihrer Medien, um ihre persönlichen politischen Ansichten zu potenzieren und andere Ansichten zu diskreditieren. Das Vertrauen der Deutschen in die Presse nimmt ja allgemein seit Jahren ab, wenn man entsprechenden Umfragen glauben kann. Wundern Sie sich etwa darüber? Die Grünen bekommen jetzt erstmalig das, was sie sonst immer ‚zivilen Ungehorsam‘ nannten, selber zu spüren. Plötzlich wird ihnen davon schlecht, sind sie empört und echauffieren sich wie einst Mappus & Co., was davor nie der Fall war. Ist doch merkwürdig. Im Grunde seid ihr Grünen & Sympathisanten nicht besser als andere Extremisten auch: Bei denen sind vielleicht Gates, die amerikanische Hochfinanz und die Juden schuld, bei euch sind es die alten weißen Männer und der Kapitalismus,  was am Ende derselbe Populismus mit anderen Worten ist. (…)

Mit freundlichem Gruß, 
Jürgen Votteler



NEUESTE BLIX-BEITRÄGE

Editorial BLIX Mai 2024

Liebe Leserinnen, liebe Leser, Denkmäler sind Orte zum Nachdenken: Denk mal! So also unser Titel, der sich aus dem Inhalt, Nachdenken und dem Zufall entwickelt hat. Denn der „Galgen unterm Kreuz“, ebenfalls ein Denkmal, fand zeitgleich dazu. Aber nicht immer passt die Form zum Inhalt und umgekehrt. Worüber sich trefflich streiten lässt, denn meist ist es Ansichtssache. Was nicht beliebig bedeutet. Denn jede Perspektive sollte begründbar sein. So auch in Weingarten.

Warum „kriegstüchtig“?

Biberach – Lew Tolstois monumentales Werk „Krieg und Frieden“ über Napoleons Eroberungskrieg in Russland war gerade erst erschienen (1868/69), da marschierten ein Jahr später deutsche Truppen in Frankreich ein, um als Sieger in Versailles Wilhelm I. zum deutschen Kaiser zu proklamieren (18. Jan. 1871). Von nun an war auch das Königreich Württemberg Teil des Deutschen Reiches, und in Biberach gründete 1874 ein Schneidergesell’ mit einem Dutzend unerschrockener Männer einen Ortsverband und ware…

Meinung statt üble Nachrede

Ravensburg – Vom Baum in die Jugendarrestanstalt (JAA) und zurück. So könnte die Kurzfassung der Geschichte lauten, die dem Umweltaktivisten Samuel Bosch (21) widerfahren ist, und die er und seine MitstreiterInnen nach seiner nächtlichen Haftentlassung bei einer Open-Air-Pressekonferenz am 5. April auf dem Ravensburger Marienplatz etwas ausführlicher erzählten.

Galgen unterm Kreuz

Bad Wurzach – Ein Kreuz, das an die Galgen der Fürsten von Waldburg-Zeil erinnert, verrottet seit Jahren. Das mag dem Adelshaus recht sein. Aus den Augen aus dem Sinn. Aber eine Bürgermeisterin, eine Bäuerin und ein Holzschnitzer wehren dem Vergessen. 

Denk mal!

Oberschwaben / Weingarten – Um die Sache der Bauern steht es nicht gut im April des Jahres 1525 kurz vor Ostern. Mit der Wut über die erdrückenden Frondienste und der entrechtenden Leibeigenschaft und mit dem Ruf nach Freiheit und Menschenwürde, gestützt auf „die göttliche Gerechtigkeit“, entnommen der Bibel und verfasst in den Zwölf Artikeln in Memmingen, begehrten zig-tausende Bauern nach der Fasnet, die zur Mobilisierung genutzt worden war, gegen ihre Grundherren auf. Und davon gab es viel…

„Es bedarf bisweilen der Unruhe“

Meersburg – Was die Geschichte Oberschwabens anbelangt, ist Elmar L. Kuhn Experte. Insbesondere mit dem Bauernkrieg (1524/25) hat sich der langjährige Kulturamtsleiter und Archivar im Bodenseekreis besonders intensiv beschäftigt und tut dies immer noch. Nicht umsonst hat der 79-Jährige im März beim dreitägigen Symposium zum Bauernkrieg in der Bauernschule in Bad Waldsee ein Eingangsreferat gehalten. Sein Thema: „Bauernkrieg in Oberschwaben. Organisation, Ziele und Akteure“. Veranstalter der W…

Zurück auf Los

Die Elterninitiative „G9 jetzt BW“ will es sofort, aber mit einer Rückkehr zum G9 am Gymnasium sei in Baden-Württemberg frühestens im Schuljahr 2025/26 zu rechen, erklärt die Landesregierung.

Vom Dunklen ins Helle

Ravensburg – Seit dem 13. April sind auf Schloss Achberg die Werke von 14 Künstlerinnen unter dem Titel „Schwäbische Impressionistinnen“ ausgestellt. Der Fokus liegt auf Malerinnen, die in einer Zeit künstlerisch tätig waren, als es für Frauen ungewöhnlich war, eine Karriere in diesem Bereich zu verfolgen. Die Bilder zeigen jedoch eine Qualität, die mit den Kunstwerken von männlichen Vertretern des Impressionismus durchaus mithalten können.

Reduktion und Fülle 

Ravensburg – Zwei sehr gegensätzliche, aber sich auch  ergänzende Ausstellungen im Kunstmuseum Ravensburg: Alberto Giacometti und die COBRA Künstlergruppe. Betrachtungen.

Mondlicht – erhellend

Laupheim – Eine neue Show im Planetarium erzählt, warum der Mond sich anders als die Erde seit Urzeiten kaum veränderte  und welchen Einfluss er auf unser Leben hat. 

Hoch hinaus!

Wangen – Die Landesgartenschau in Wangen im Allgäu überzeugt mit ihrem nachhaltigen Konzept. Ganz innovativ entwickelte man entlang der revitalisierten Argen Industriebrachen zu vorbildlichen Wohn- und Arbeitsquartieren. 

Freut Bienen und Blumenfreunde

Balkonpflanzen sollen das Auge erfreuen mit ihren Farben. Sie können aber auch Insekten erfreuen mit ihrem Futterangebot. Manche Wildbienen sind auf eine bestimmte Blütenart spezialisiert und sind dankbar für den gedeckten Tisch.

Sport in Maßen wirkt positiv

Volleyball oder Tennis sollte frau in der Schwanger-schaft nicht spielen, auch andere Ballsportarten, bei denen sie Stößen und Schlägen ausgesetzt ist, springen oder stark abbremsen muss, sollte sie meiden. Wenn eine Risikoschwangerschaft besteht, zum Beispiel durch Blutungen, Vorerkrankungen, einem erhöhten Fehlgeburtsrisiko, oder andere Schwangerschaftskomplikationen bekannt sind – unbedingt erst den Frauenarzt oder die Ärztin fragen. Aber sonst? Los geht’s!

Zecken: Ein Steckbrief

Sie sind alles andere als die freundliche Spinne von nebenan: Zecken sind weltweit verbreitet und haben sich auf das Blutsaugen spezialisiert: mehr über ihre Merkmale, ihr Verhalten und die Krankheitserreger, die sie übertragen können.

Leserbrief BLIX Mai 2024

Auch für den Monat Mai erreichte uns wieder eine Zuschrift.

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ALLGÄU-OBERSCHWABEN

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Rötsee – Ein Thüringer gründete vor 1000 Jahren auf einer Insel inmitten des Rötsees bei Kisslegg eine Kirche. Bernha…
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Bei der Einrichtung des eigenen Wohnzimmers ist die Platzierung des Sofas essenziell und bestimmt in den meisten Fäll…