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Bei der Waldorfschule steht nicht nur das Lernen im Vordergrund, sondern auch das Erleben, Gestalten und Bewegen für eine ganzheitliche Entwicklung.

Biberach – Neben den Waldorfkindergarten auch eine Schule zu bauen war vor mehr als zwanzig Jahren der Plan von rund zehn Menschen. Jede Menge Idealismus, ein fester Wille und eine tatkräftige Elternschaft ermöglichten, dass er im Jahr 2005 Wirklichkeit wurde.

Die Biberacher Waldorfschule ist eine von 257 Waldorfschulen in Deutschland, organisiert im Bund der Freien Waldorfschulen e. V. mit Sitz in Stuttgart. Die erste Waldorfschule wurde 1919 in Stuttgart gegründet. Aktuell besuchen mehr als 90.500 Schülerinnen und Schüler in Deutschland eine Waldorfschule.

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Eine der Gründerinnen ist Monika Koros-Steigmiller  aus Ummendorf. „Wir waren zehn Leute und hatten gerade den Waldorf Kindergarten gebaut“, erinnert sich die Biobäuerin, die damals mit vier Kindern, einem Demeter-Hof und einem  Hofladen ohnehin alle Hände voll zu tun hatte. „In Bad Schussenried planten Eltern eine Waldorfschule und wir dachten, die gehört eigentlich nach Biberach.“  Zwei ihrer Söhne besuchten bereits die Waldorfschule in Ulm. „Zum Glück hat sie anfangs eine Freundin mit ihrem Kind mitgenommen, sonst wäre der Aufwand zu groß gewesen. Die anderen zwei Söhne besuchten eine Regelschule. „Wir brauchten fünf Jahre Vorlauf“, erinnert sie sich. „Astrid Delfino, von Anfang an Geschäftsführerin, hatte gerade ihre Chiara geboren, die dann in der ersten Klasse dabei war.“ Neben den Eltern waren auch ein Waldorflehrer und eine Erzieherin vom Kindergarten mit von der Partie. Ein großes Plus war die Kontinuität aller Beteiligten, die unermüdlich dabeiblieben.. „Wir hatten kein Geld und keine Lehrer, nur die Idee“, resümiert Monika Koros-Steigmiller. „Glücklicherweise war der frühere OB Claus-Wilhelm Hoffmann selbst in Stuttgart auf einer Waldorfschule gewesen und hatte unser späteres Grundstück als Sondergelände für eine Bildungseinrichtung ausgewiesen. Das Gelände hat bereits der Stadt gehört und wir haben es von ihr zu einem fairen Preis schrittweise erworben.“

Die Initiative beschloss, die erste Klasse im Eurythmie-Raum des Waldorfkindergartens zu unterrichten und fing parallel an zu bauen. „Alexander Bischel hat die Bauleitung übernommen. Er hatte stets die Kosten im Blick. Für fünf Millionen Euro haben wir die Schule gebaut. Wir entschieden uns der Kosten wegen für einen schlichten, viereckigen Bau, das Innere haben wir mit entsprechenden Formen und Farben schön gestaltet.“ Monika Koros-Steigmillers Kinder kamen nicht mehr in den Genuss der Waldorfschule, einige ihrer acht Enkel sind allerdings jetzt dort, freut sie sich. Einer ihrer Söhne habe sich in der Regelschule schwer getan, in Ulm dann aber das beste Abi gemacht. „Ich komme selbst nicht aus der Waldorfpädagogik“, betont die Schulgründerin, „habe mich aber von Anfang an in diesem Milieu wohlgefühlt.“

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Als die Schule gebaut war, widmete sich Monika Koros-Steigmiller neben der Landwirtschaft und ihrem Hofladen der politischen Arbeit im Kreistag. Die Schule wird nach zwei Jahrzehnten sehr geschätzt bei Schülerinnen und Schülern und deren Eltern aus der Umgebung, manchen ist sie aber auch einen weiteren Weg wert. In der Waldorfschule Biberach werden derzeit 255 SchülerInnen von 28 LehrerInnen unterrichtet.

Mehr unter: waldorfschule-biberach.de

Autorin: Andrea Reck



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