Manchmal hat Gott einen harten linken Haken. Diese Erfahrung muss auch Ramona (Danielle Deadwyler) machen, die nach dem Unfalltot ihres Mannes allein mit ihren zwei Kindern Taylor (Peyton Jackson) und Annie (Estella Kahiha) eine heruntergekommene Farm bewirtschaften muss. Dabei steht der Familie das Wasser bis zum Hals: die Rechnungen stapeln sich, der Strom wurde abgestellt und durch eine Verletzung ist Ramona kaum in der Lage, das Haus zu verlassen. Doch damit nicht genug, in der sengenden Hitze sitzt plötzlich eine regungslose, in schwarz gekleidete Frau im Vorgarten der Familie, die eine düstere Prophezeihungen bereit hält. Ramona ist daraufhin gezwungen, alles zu tun, um ihre Kinder zu beschützen.
„The Woman in the Yard“ ist ein kein einfacher Film, allein schon weil er sich nur schwer einem Genre zuordnen lässt. Man könnte den Film wohl in erster Linie als psychologisches Drama beschreiben, das sich allerdings als Horror-film verkleidet. Regisseur Jaume Collet-Serra, der bereits einige Erfahrung in diesem Bereich gesammelt hat, nutzt hierbei die klassischen Elemente des Genres. Vor allem Jump Scares gibt es zuhauf, auf Gewaltdarstellungen wird aber im Großen und Ganzen verzichtet. Das hat der Film aber auch gar nicht nötig, denn er lebt vor allem durch seine düstere und bedrohliche Atmosphäre, was ihm trotz Tageslicht in den allermeisten Szenen bestens gelingt. In der heutigen Zeit von Internet und Smartphones ist es zudem nicht einfach, einen Raum der Isolation zu erschaffen, doch auch das gelingt durch die Wahl der Location und den Wegfall von elektrischem Strom. So steht die Familie schnell einer Situation gegenüber, aus der es keinen Ausweg zu geben scheint. Für die Hauptrolle konnte mit Danielle Deadwyler eine hochkarätige Schauspielerin verpflichtet werden, die die verzweifelte Mutter überzeugend verkörpert. Aber auch die beiden jungen Schauspieler machen ihre Sache gut. Das Ende des Films hingegen wirft viele Fragen auf und lässt Raum für Interpretationen. „The Woman in the Yard“ ist kein also Film, den man mal nebenher konsumieren kann. Aber es lohnt sich, wenn man sich darauf einlässt.
Erscheinungsdatum: 26. Juni 2025
Laufzeit: 88 Min. / FSK: 16
Autor: Alexander Koschny
NEUESTE BLIX-BEITRÄGE
BLIX Editorial Dezember 2025
„Oh, mein Gott, ein Gringo“
Ein Nachruf: Vom Paulus zum Saulus
500 Jahre Bauernkrieg: Was bleibt?
Kult(ur)gebäck
„Die Meisten wollen Nachschlag“
„Ich wollte diese schrägen Vögel“
Leitung mit Leidenschaft
Im Alter online
Nur noch neun Monate
Wenig Licht macht dick
Leserbriefe BLIX Dezember 2025
Neu im Kino: Avatar: Fire And Ash
Making Of: Spaceballs 2 (2027)
Filmpreview: Stromberg – Wieder alles wie immer
BLIX-RUBRIKEN
BLIX-NEWSLETTER
BLIX-ARCHIV
VERANSTALTUNGEN



