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Leserbrief

Eine Chance vertan!



Zum enttäuschenden Besuch beim Suchtpräventionstag am 11. Oktober in der Festhalle, als Mathias Wald, ein ehemaliger Drogenkonsument, aus seiner Lebensgeschichte berichtete

Seit über 20 Jahren leite ich, aus eigener Betroffenheit heraus, in Leutkirch den Elternkreis Suchtgefährdeter und Suchtkranker. Im Laufe der Jahre kamen viele Eltern zu uns in den Elternkreis. Alle hatten und haben das gleiche Problem.

Ihre Söhne und Töchter sind in eine Abhängigkeit von legalen und illegalen Substanzen gerutscht. Die Eltern kommen meist erst dann in den Elternkreis, wenn sie keinen Ausweg mehr aus der Situation,  die sie zu Hause mit ihren Kindern erleben, sehen. Sie fühlen sich hilflos, ohnmächtig, sie sind verzweifelt und wissen nicht mehr ein noch aus.

Im Lauf der Jahre habe ich viele solche Geschichten gehört, meine eigene Geschichte mit meinem Sohn durchlebt und durchlitten. Das war und ist mein Motiv, meine Erfahrungen im Elternkreis auch an andere weiterzugeben.

Als im Frühjahr sich die Pressemeldungen über Drogenfunde, Hausdurchsuchungen und Verhaftungen häuften und ich sogar lesen musste „Ist Leutkirch eine Drogenhochburg“, da stand für mich fest, es ist höchste Zeit, etwas dagegen zu setzen. Die logische Schlussfolgerung – wenn das Angebot entsprechend groß ist, dann ist es die Nachfrage nach den Substanzen ebenfalls.  Was mich erschreckt hat, war das Ergebnis einer kleinen Umfrage über das Jugendhaus, was denn in und um Leutkirch von den Jugendlichen konsumiert wird.

Es wird bedenkenlos konsumiert

Das Ergebnis hat mich entsetzt. Es wird teilweise von noch sehr jungen Menschen, trotz bestehenden Verbots, bedenkenlos alles konsumiert, was der Markt so hergibt und sie kriegen können!

Das hat mich in meinem Entschluss bestärkt, wieder einmal einen Suchtpräventionstag für Leutkirch zu organisieren. Meine Anfrage bei den Schulen und der Stadt Leutkirch war positiv. Mein Angebot, dieses Projekt zu organisieren, war willkommen, also stand das für mich fest es in die Tat umzusetzen.

Als Referenten konnte ich Mathias Wald gewinnen. Er war selbst lange drogensüchtig und hat sich nach seiner Genesung der Suchtprävention und Persönlichkeitsentwicklung von jungen Menschen verschrieben. Als Termin wurde der 11. Oktober gefunden und mit Unterstützung von Sponsoren konnte dieses Projekttag finanziert werden. Somit hatten am Vormittag ca. 400 Schüler/innen die Möglichkeit, Mathias Wald mit seinem Impulsvortrag „Du bist der Pilot in deinem eigenen Leben“ zu erleben. Das waren 2 mal 90 Minuten Vortrag am Vormittag und für den Abend gab es eine weitere Veranstaltung für Eltern und alle interessierten Menschen.

Der Elternbrief

Ich hatte mir gewünscht, dass viele Eltern der Kinder, die am Vormittag in der Festhalle waren, die Gelegenheit nutzen würden, Mathias Wald ebenfalls zu hören. Alle Kinder hatten nämlich einen Elternbrief mit der Einladung für die Abendveranstaltung mit nach Hause bekommen. Leider waren es am Abend nicht einmal 10 Prozent von den 400 Kindern, die am Vormittag in der Festhalle waren, deren Eltern den Weg in die Festhalle gefunden haben.

Was für eine Chance vertan! Eine Chance, mit ihren Kindern über das Thema Sucht, risikoreicher Konsum und dessen Folgen zu sprechen. Viele Eltern von Teenagern berichten, sie kommen überhaupt nicht mehr an ihre Kinder ran. Dieser Vortrag wäre eine gute Gelegenheit gewesen, das Erlebte gemeinsam durchzusprechen und somit wieder eine Verbindung zu knüpfen. Das ist jammer- schade.

Es ist extrem wichtig, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, bevor das „Kind in den Brunnen gefallen ist“, also bevor man merkt, mit meinem Kind stimmt etwas nicht. Denn meistens merken es Eltern erst, wenn es zu Auffälligkeiten kommt und der Konsum in die Richtung Abhängigkeit geraten ist.

Wenn Sie sich Sorgen um Ihren Sohn, Ihre Tochter machen, trauen Sie sich und kommen Sie in den Elternkreis. Wir treffen uns zweimal im Monat: am ersten und dritten Mittwoch eines Monats um 19.00 Uhr im Evangelischen Pfarrhaus in der Poststraße 16 in Leutkirch. Suchtkranke kommen aus ganz normalen Familien. Es ist keine Schande, man braucht sich mit diesem Problem nicht zu verstecken.
Beate Stör, Leutkirch (Elternkreis Suchtgefährdeter und Suchtkranker Leutkirch)



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