Skip to main content
ANZEIGE
Veranstaltung der Bürgerinitiative “Pro Mensch & Natur Kisslegg”

“Ein Windrad muss da hin, wo der Wind am stärksten weht”



Kißlegg – Donnerstagabend, 21. März. Die Bürgerinitiative “Pro Mensch & Natur Kisslegg” hatte eingeladen. Und der Saal im Evangelischen Gemeindehaus war bis auf den letzten Platz besetzt. Nach Beiträgen auf der Bühne kommt das Publikum zu Wort. Die Atmosphäre im Saal: klare Aussagen und Fragen – aber selten aggressiv. 

Warum sollen sich die geplanten Windräder im Bremberger Wald drehten – und nicht außen rum. Darauf vermutet Herbert Krug von “Pro Mensch & Natur Kisslegg”, Leute mit Grundeigentum außerhalb der Wälder gäben ihre Ländereien für die Windtürme wohl nicht her. Bürgermeister Dieter Krattenmacher empfahl dagegen, diese Frage an Dr. Heine vom Regionalverband Bodensee-Oberschwaben zu richten. Krattenmacher: “Es gibt ja für alles ein Gesetz in Deutschland.”  Und beim Verfassen einer der Vorschriften sei davon ausgegangen worden, dass bei 600 Meter Abstand von Windkraftwerken zu Wohnhäusern “die Grenzwerte eingehalten worden sind.” Außerdem: “Man hat das Naturschutzrecht geändert.” 

ANZEIGE

Ein anderer Besucher erklärte, der befürchtete Infraschall beeinflusse das menschliche Empfinden 400 Meter weg von den Windtürmen in etwa gleich wie beim Autofahren. Dazu erklärte Herbert Krug: “Ich fahre nach Saulgau und stelle mich hin” – nahe der Windkraftwerke dort. Würde er dort ein Zelt zum Übernachten aufschlagen, sei er sich sicher: “Da kann ich nicht schlafen.” Armin Kohler von “Pro Mensch & Natur Kisslegg” wies in diesem Zusammenhang auf Veröffentlichungen des “Wissenschaftlichen Dienst beim Deutschen Bundestag”.  

“Wo sollen denn die Windräder stehen?” 

Besucher Ulrich Kazmaier (Energiebündnis Bad Wurzach-Bad Waldsee) sagte in Richtung von Herbert Krug und Armin Kohler: “Ich habe den Eindruck hier: Man ist pauschal gegen Windkraft.” Für genauere Erkenntnisse dazu biete sich doch der “offizielle Windatlas”. Kazmaier: “Wo sollen denn die Windräder stehen. Wir müssen sie irgendwo hinstellen.” Darauf antwortete Herbert Krug, die Windtürme sollten an wirklich geeigneten Standorten ihren Platz finden. Gut sei zum Beispiel Hoßkirch im Nordwesten des Landkreises Ravensburg. Falsch sei demgegenüber der Brembergerwald auf Kisslegger Markung. Krug dazu: “Ich kenne kein Gebiet, wo so viele Leute davon betroffen sind. Es geht hier um Mensch und Natur.” 

“Gerechnet – nicht gemessen” 

Gemeinderat Wolfgang Schuwerk (CDU): “Die Angaben im Windatlas sind gerechnet – nicht gemessen.” Manche Leute aus der Wissenschaft hätten erklärt, der Wind blase im schwäbischen Oberland tatsächlich 30 % schwächer als im Windatlas angegeben. Schuwerk: “Ein Windrad muss da hin, wo der Wind am stärksten ist.” Herbert Krug ergänzte, der Wind bringe in Norddeutschland an der Küste etwa 1.000 Watt pro Quadratmeter Rotorfläche. Im Süden seien es 300. 

Sigi Haas aus Gebrazhofen betonte: “Je stärker der Wind bläst, desto reißender der Abrieb kleinster Kunststoffteilchen vom Windflügel.” Diese würden dann die Umgebung verschmutzen. Haas wies auf den Abbau wichtiger Rohstoffe im Ausland. “Da werden Leute davon umgebracht. Und wir hören auf, auf die Umwelt zu achten.” 

Eine Leupolzerin wies auf den “regionalen Grünzug” in. Sie wollten wissen, “ob das grundsätzlich schon geklärt ist”. Franz Krewitz aus Merazofen bekannte: “Ich bin absoluter Windkraftgegner”. Mehr noch: “Die Auswirkung von Photovoltaik auf die Insekten ist katastrophal.” Auf solche Äußerungen habe Krewitz erfahren, “dass man mir richtig böse geworden ist”. Armin Kohler wollte das nicht so stehen lassen. Kohler antwortete Gregetz: “Zum Thema PV gibt es viele Studien.” Er empfinde deshalb keine Not, selbst unter solchen Sonnenplatten auf seinem Dach zu leben. Herbert Krug erklärte ebenfalls auf der Bühne: “Ich sehe PV positiv.” Die Solarmodule auf seinem Dach ergäben “keine Emissionen”. 
Julian Aicher 

Die geplanten Standorte der drei Windkrafttürme der Firma Uhl im Bremberger Wald haben Abstände zur nächsten Wohnbebauung von 620 Metern, 700 Metern, 720 Metern, 750 Metern, 760 Metern, 1050 Mettren und 1150 Metern. Diese Karte wurde bei der Veranstaltung der Bürgerinitiative “Pro Mensch & Natur Kisslegg” am Donnerstagabend , 21. März, im Evangelischen Gemeindehaus Kisslegg gezeigt. Foto: Julian Aicher



LESEN SIE HIERZU AUCH …

Windkraft im Bereich Bremberg-Emmelhofen  

Bürgerinitiative nennt den projektierten Standort „völlig ungeeignet“

Kißlegg – „Die geplanten Windkrafträder machen mir richtig Angst.” So Pfedezüchterin Eva Kraft aus Kisslegg-Emmelhofen am Donnerstagabend im Evangelischen Gemeindehaus. Zu hören und zu sehen war die Bauersfrau dort im Film auf einer Leinwand.  Eingeladen hatte die Bürgerinitiative „Pro Mensch & Natur Kisslegg“. Ihnen lauschte ein rappelvoller Saal. Ihnen rieten die Veranstalter, mit Protestbriefen (der -mails) umgehend ihre Bedenken gegen die Wind-Türme zwischen Emmelhofen, Bremberg,…

NEUESTE BEITRÄGE

Leutkirch
Sachschaden wird auf rund 3.000 Euro beziffert

Kupferdiebe unterwegs

Leutkirch – Bislang unbekannte Täter haben in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag vom Gelände einer Firma in der Straße “In den Bögen” Kupferschrott entwendet.
28. Juli

Radwallfahrt nach Maria Steinbach

Maria Steinbach – Am morgigen Sonntag, 28. Juli, findet wieder die jährliche Radwallfahrt nach Maria Steinbach statt. Nach dem Gottesdienst um 11.30 Uhr ist im Kirchhof die Segnung der Radler und Radlerinnen mit ihren Rädern. Essen und Getränke werden danach beim Jubiläumsfest der Jugendkapelle Illerwinkel angeboten.
Religion und Regionalpolitik

Mit Raimund Haser auf Kapellentour in Haisterkirch

Haisterkirch – Zwischen 25 und 30 Radfahrerinnen und Radfahrer, die allermeisten auf E-Bikes bzw. Pedelcs, waren am Donnerstag, 25. Juli, mit ihrem Landtagsabgeordneten Raimund Haser bei dessen Auftakt zur Sommertour 2024 auf dem Kapellenweg in Haisterkirch unterwegs. Für die Bildschirmzeitung war Günter Brutscher dabei, der als großer Kapellen-Kenner und “Bastiane”-Spezialist viel Wissenswertes zur Tour beitrug.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 26. Juli 2024
Leserbrief

Unwürdig und widerwärtig

Zur Protestaktion der „Freunde der Räuberhöhle“ und des Bündnisses „Oberschwaben ist bunt“ am 24. Juli bei der Eröffnungssitzung des neugewählten Kreistages in Bergatreute
Am Montagabend (22.7.) im Schwörsaal des Historischen Rathauses

Ehrungen für lange Gemeinderatsmitglieder 

Leutkirch – Montagabend, 22. Juli, kurz nach 18.00 Uhr unter der barocken Stuckdecke im Schwörsaal des alten, roten Rathauses in Leutkirch. Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle zeichnet Mitglieder des Gemeinderats aus, die dieser Runde zehn und (viel) mehr Jahre angehörten. Dabei betont das Stadtoberhaupt, dass durch diese Leute sehr viel Sachwissen die Ratsentscheidungen bereichert hätten. Und zwar von Gewählten aus vielerlei Berufen. Die Bilder hierzu finden Sie im Artikel „Ehrungen und Verabs…

MEISTGELESEN

Leutkirch
Leserbrief

Wer im Glashaus sitzt …

Wenn heute, am 24. Juli, in der Gemeindehalle in Bergatreute die 74 neu- bzw. wiedergewählten Mitglieder des Ravensburger Kreistages sich versammeln, werden sie von einer Gruppe von Menschen vor der Halle erwartet. Das sind einerseits die „Freunde der Räuberhöhle” aus Ravensburg und zum anderen das Bündnis „Oberschwaben ist bunt”. Ihr Anliegen ist es, gegen den Einzug der zehn ihrer Meinung nach undemokratischen Mandatsträger/innen der AfD und des „Bauernbündnisses” in dieses G…
von Stefan Weinert
veröffentlicht am 24. Juli 2024
Ralph-Ulrich Buemann, Günter Eisele, Inge Jäger, Hermann Konrad und Joachim Krimmer

Volksbank Allgäu-Oberschwaben eG verabschiedete langjährige Aufsichtsratsmitglieder

Leutkirch im Allgäu – Bei der diesjährigen Vertreterversammlung der Volksbank Allgäu-Oberschwaben eG (VBAO) stand die turnusgemäße Wahl der Aufsichtsräte auf der Tagesordnung. Außerdem gibt es aufgrund der positiven Beschlussfassung zur Fusion der VBAO mit der Volksbank Raiffeisenbank Laupheim-Illertal eG weitere Veränderungen im Aufsichtsrat.
Kommentar

Paukenschlag am Ried

Die Turm-Gegner haben 4221 Unterschriften zusammengebracht. Eine enorme Zahl. Wie geht es nun weiter mit dem Turm am Ried?
von Gerhard Reischmann
veröffentlicht am 19. Juli 2024
Leserbrief

Unwürdig und widerwärtig

Zur Protestaktion der „Freunde der Räuberhöhle“ und des Bündnisses „Oberschwaben ist bunt“ am 24. Juli bei der Eröffnungssitzung des neugewählten Kreistages in Bergatreute
Für besondere ehrenamtliche Verdienste um das Handwerk

Michael Bucher hat silberne Ehrennadel der Handwerkskammer erhalten

Ulm / Bad Waldsee – Im Rahmen der Vollversammlung der Handwerkskammer Ulm ehrte Präsident Joachim Krimmer in einem feierlichen Akt langjährige Vollversammlungsmitglieder mit silbernen und goldenen Ehrennadeln – darunter Michael Bucher, Schreinermeister aus Hittelkofen und Inhaber der Schreinerei Wirth-Bucher, dem die silberne Ehrennadel zuerkannt wurde.

TOP-THEMEN

Leutkirch
Leutkirch (rei) – Der neugewählte Gemeinderat hat gleich in seiner ersten Sitzung am Montag, 29. Juli, eine Top-Perso…
Leutkirch – In den Schaufenstern des Stadtarchivs, Marktstraße 8, sind derzeit Fotos der sogenannten “Mohren”-Brücke …
Die Turm-Gegner haben 4221 Unterschriften zusammengebracht. Eine enorme Zahl. Wie geht es nun weiter mit dem Turm am …

Einzelhandel, Dienstleistungen und Handwerk in Allgäu-Oberschwaben

VERANSTALTUNGEN

Bad Wurzach