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Kommentar

Armes Deutschland



Weniger Umsätze, mehr Arbeitslosigkeit? Solche Unkenrufe sind derzeit fast täglich in Deutschland zu lesen und zu hören. Und – leider – konkret und leibhaftig zu erleben in und um die Ortschaft Hofs. Was tagelanger – inzwischen fast eine Woche währender – Internetausfall für sie direkt bedeuten, schilderten Bürgerinnen und Bürger, Unternehmer, Selbständige und der örtliche Arzt jetzt der “Bildschirmzeitung” (DBSZ) – siehe Bericht “Kein Anschluss”.

Muss das so sein? Technisch wohl kaum. Um das Jahr 2010 unterhielten meine Frau Christine und ich Kontakt zu einer Freundin in Kambodscha. Die diente damals als Entwicklungshelferin in einem Dorf. Erstaunlich: Immer wieder sandte die Freundin Bilder aus dem fernen Asien. “Wie machst Du das?” “Ha, Internet halt”, lautete ihre so klare wie kurze Antwort. “Was heißt das? Fährst Du da täglich mit Deinem Töff-Töff in die nächste Stadt?” “Nein – von mir daheim aus. In meinem Haus. In unserem Dorf.” Nächste Frage: “Wie lange hat das gedauert, bis Du so einen Anschluss bekommen hast?” Also etwa technisch DSL-Qualität. Antwort: “Einen halben Tag haben sie schon gebraucht.”

Ein halber Tag für vertretbares Internet. Wer sowas derzeit in Ausnang-Hofs oder Umgebung erzählt, erntet wohl nur ungläubiges Kopfschütteln. Aber dennoch erlaube ich mir die Frage an die “Verantwortlichen”: Was 2010 in einem der ärmsten Staaten der Welt in einem halben Tag klappte – wäre das nicht in Deutschland wenigstens innerhalb eines halben Monats denkbar? Oder wenigstens in einem halben Jahr?

Wenn Deutschland netztechnisch nicht hinter einem “Entwicklungsland” wie Kambodscha im Jahr 2010 weiter zurückhängen will, sollte einiges passieren. Das fängt im Deutschen Bundestag an. Dort könnten Gesetze beschlossen werden, die den Netz-Geschädigten genau den Verlust ersetzen, den sie durch Netzausfälle erleiden. Bisher: lächerliche 5 Euro/Tag. Wenn überhaupt. Das geht weiter in den Landtagen, in den Kreisen, in dem Gemeinden. Denn selbst, wer als “Verantwortliche” oder “Verantwortlicher” allen Ernstes behaupten möchte, Deutschland schaffe 2024 nicht den technischen Stand wie Kambodscha 2010, könnte ja gründlicher darüber nachdenken, wie die von Netzausfällen Geschädigten wirklich entschädigt werden. Ein Staat mit Rekord-Steuereinnahmen in seiner Geschichte (wie die Bundesrepublik Deutschland 2023) verfügt da über entsprechende finanzielle Freiräume.

Internetqualität überall im Deutschland des Jahres 2024 sollte mindestens so gut wie 2010 in Kambodscha. Dann kann die Bevölkerung auch ungestört arbeiten – und die “Verantwortlichen” in staatlichen Stellen mit Steuerzahlungen beglücken. Das wäre dann eine “Win-Win-Situation”, hofft noch nicht ganz ohne Zuversicht DBSZ-Redaktionsreporter Julian Aicher.




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