Skip to main content
ANZEIGE
Kommentar

Verhandeln!



Verdun 1916. Riesige Heere liegen sich gegenüber. Kämpfen um jeden Meter. Mal gerät ein Hügel in die Gewalt der einen Seite; mal wird er von den Anderen zurückerobert. Monatelang geht das Gemetzel. Am Ende sind 400.000 Soldaten tot und geändert hat sich – nichts.

Das Verdun des Jahres 2023 liegt in der Ukraine. Die Fronten sind längst erstarrt, die vielzitierte Gegenoffensive erschöpft sich in einem – ein schreckliches Wort – Abnutzungskrieg.
Der Vorteil im Stellungskrieg liegt – militärstrategisch gesehen – auf der Seite der Verteidiger (moralisch gesehen sind die abwehrenden Russen die Aggressoren). Militärhilfe aus dem Westen gleicht den strategischen Nachteil der Angreifer aus. Aber nicht bis zum Kipp-Punkt. Es sei denn, der Westen geht mit geballter Macht an den Dnjepr. Aber das tut er wohlweislich nicht.

So aber hat die westliche Militärhilfe nur eine Wirkung: Sie verlängert den Krieg, sie befördert das Massensterben.

Was tun?

Verhandeln!

Jeder, der sich schon einmal in professionelle Verhandlungen begeben hat, weiß: Ultimative Forderungen führen nicht ans Ziel. Die moderne Anreiz-Beitrags-Theorie sagt mit anderen Worten das, was die alten Römer so formulierten: Do ut des. Gib, dann wird dir auch gegeben.

Ist das Resignation?

Nein, das ist Realismus.

Putin zurück auf Null – das wird nicht gelingen.

Spätestens wenn die Gegenoffensive am Eingang zur Krim stehen sollte, wird der Böse im Kreml mit der Bombe drohen. Dass er einen taktischen Warnschuss abgibt, ist ihm zuzutrauen.

Die Waffen nieder und verhandeln – sofort! Das würde Hekatomben von Menschen das Leben retten. Beim Weiterso gehen Abertausende, beim jahrelangen Weiterso Hundertausende in den sicheren Tod. Wie damals vor Verdun.

Wer auf Augenhöhe verhandelt, muss den Mann auf der anderen Seite, ja, respektieren. Auf dem Wiener Kongress wurde das geschlagene Frankreich, das unter Napoleon millionenfachen Tod über Europa, Tod auch über Russland, gebracht hatte, als gleichberechtigter Partner behandelt.

Wer auf Augenhöhe verhandelt, muss auch etwas anbieten.

Freie Abstimmungen in den besetzten Gebieten unter internationaler Aufsicht könnten der Schlüssel zur Lösung des Konfliktes sein. Dabei müssen wir uns gewahr sein, dass die mehrheitlich russischsprachigen Gebiete im Osten und Süden der Ukraine für das Mutterland optieren könnten und wohl auch würden.

Wäre das nicht im Sinne des Selbstbestimmungsrechtes der Völker? Die Ukraine in den Grenzen von 2021 ist ein Zufallsprodukt, hervorgegangen aus den Wirren der Russischen Revolution. Die Krim wurde der Ukraine sogar erst 1954 angegliedert.

Eine Ukraine ohne die russischsprachigen Ost- und Südgebiete wäre eine homogene und stabilere Ukraine. Die Konzentration auf das immer noch große Kerngebiet wäre identitätsstiftend. Diese Kernukraine könnte sich auf den Marsch nach Westen machen – auch diese Möglichkeit müsste man in das Verhandlungspaket hineingeben.

Die gesichtswahrende Exitstrategie für Putin und ein Gesamtoptimum für beide Staaten auf höherem Level – das könnten Verhandlungen auf Augenhöhe erbringen.

Die Alternative: Ein Schrecken ohne Ende. Und wenn der Schrecken irgendwann doch zu Ende ist, wird  man  – verhandeln.
Gerhard Reischmann

Transparenz-Hinweis: Der Kommentator hat seinem Land zu Zeiten des Kalten Krieges als Wehrpflichtiger 15 Monate lang gedient (1977/1978). Er hat den Wagenknecht-/Schwarzer-Aufruf unterzeichnet.

ANZEIGE



NEUESTE BEITRÄGE

Sensationeller Erfolg der jungen Fußballer im Württembergischen Landesfinale

Die C1 der SGM Aichstetten/Unterzeil/Seibranz ist die Nummer 4 im „Ländle“!

Ehningen / Aichstetten / Seibranz / Unterzeil – Riesenerfolg für die C1-Jugend der Spielgemeinschaft Aichstetten/Unterzeil/Seibranz: Die jungen Fußballer erreichten Platz vier auf Landesebene!
50 Tümpel für den Laubfrosch

Bau von 13 Laichgewässern im Landkreis Ravensburg

Region Ravensburg – Die Heinz Sielmann-Stiftung, der Landschaftserhaltungsverband Ravensburg (LEV) und der Landkreis Ravensburg arbeiten eng zusammen, um den stark gefährdeten Laubfrosch zu retten. Bis 2027 sollen im Landkreis 50 Laichgewässer neu angelegt oder ökologisch aufgewertet werden. Die Baumaßnahmen für die ersten 13 Tümpel sind gestartet.
Ticket-App für bodo, Baden-Württemberg, Vorarlberg, Schweiz

Grenzenlos und günstig mit den Öffentlichen

Region – Preisgünstig fahren, ohne an Verbundgrenzen, Tarifzonen und Ticketsortimente denken zu müssen: Diesen Vorteil bietet auf nationaler Ebene das Deutschlandticket. Aber auch alle, die seltener den öffentlichen Nahverkehr nutzen, können innerhalb von Baden-Württemberg ähnlich einfach fahren. Verwendet man eine bestimmte App, gelangt man auch mühelos nach Vorarlberg und in die Schweiz.
Für mehr Artenvielfalt und blühende Frühlingsbeete

Naturnahes Gärtnern mit Tipps vom Gartenbauexperten

Allgäu-Oberschwaben – Mit dem Frühling erwacht nicht nur die Natur, sondern auch die Chance, den eigenen Garten in ein blühendes Paradies zu verwandeln. Naturnahes Gärtnern verbindet Umweltschutz und Artenvielfalt mit einer pflegeleichten Gartengestaltung. Gartenbauexperte Dr. Lutz Popp vom Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege e. V. (BLGL) gibt Tipps, wie heimische Pflanzen, nachhaltige Maßnahmen und der Verzicht auf Chemie den Garten in einen echten Naturgarten verwandeln.
80 Kurse, Seminare und Vorträge

Frühjahr-Sommer-Programm startet im März

Ravensburg – Die Katholische Erwachsenenbildung Kreis Ravensburg e. V. bietet von März bis August wieder rund 80 Kurse, Seminare und Vorträge im Dekanat Allgäu-Oberschwaben und im Landkreis Ravensburg an.

MEISTGELESEN

Große Einweihungsfeier in der Ziegelwiese in Bad Wurzach

Zweiradsport Geyer ist umgezogen und heißt jetzt „Bike Plus Geyer“

Bad Wurzach – Stefan Geyer und sein Team von “Zweiradsport Geyer” sind in den letzten Wochen von der Gartenstraße in das in einjähriger Bauzeit entstandene neue Domizil in der Ziegelwiese umgezogen und haben dabei auch den in Bikerkreisen weit über Oberschwaben hinaus klingenden Firmennamen zurückgelassen. Bei der Einweihungsfeier mit zirka 200 Gästen begründete der Geschäftsführer der BD23 Verwaltungs GmbH, Alexander Bastian, dies. „Die BD23 (jetzt Bike Plus) ist als Dachmarke im Sommer 2023…
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 16. Februar 2025
15. /16. Februar

Mit bodo zum Narrentreffen in Aulendorf 

Aulendorf – Am 15. und 16. Februar begrüßt die Narrenzunft Aulendorf Fasnetsbegeisterte aus nah und fern beim großen Landschaftstreffen Oberschwaben/Allgäu der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte. Etwa 10.000 Hästräger und Zuschauer werden erwartet. Wie du mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hin (und wieder zurück) kommst, zeigen wir dir hier:
Landschaftstreffen am 15./16. Februar: der Sonntag

Närrische Ekstase in Aulendorf: Ein Umzug der Superlative!

Aulendorf – Zug um Zug, Bus um Bus landeten in der Eisenbahnerstadt am 16. Februar an und brachte Narren aus ganz Oberschwaben und dem Allgäu samt ihren Fans. Zusammen mit den Nachtschwärmern, die sich die lange Narrennacht in Aulendorf um die Ohren geschlagen hatten, füllten Menschenmassen vor Umzugsbeginn um 13.30 Uhr die Straßen. Während sich die Narren an ihre Aufstellungsplätze rund um das Hexeneck aufmachten, suchten die Besucher sich die besten Plätze am Umzugsweg. In der Hauptstra…
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 18. Februar 2025
VSAN-Landschaftstreffen in Aulendorf

Impressionen vom Umzug

Aulendorf – Die Narrenzunft Aulendorf hat am 15./16. Februar das Treffen der Landschaft Oberschwaben-Allgäu der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte ausgerichtet. Unser Reporter Erwin Linder war am Samstag im Marmorsaal des Aulendorfer Schlosses dabei, als die gastgebende Zunft eine historische Maske von 1949 präsentierte. Und am Sonntag stand er am Wegesrand, als die regionalen VSAN-Zünfte mit Masken und Musik “d’ Schtroß nabgange send”. Viele Bilder in der Galerie.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 17. Februar 2025
Tödlicher Unfall am Bahnübergang bei Unterurbach

78-jähriger Fahrradfahrer von Zug erfasst

Bad Waldsee – Ein 78 Jahre alter Fahrradfahrer ist am Donnerstagvormittag (13.2.) bei einem Verkehrsunfall bei Bad Waldsee ums Leben gekommen. Der ältere Mann war gegen 10.45 Uhr mit seinem Trekkingfahrrad über den unbeschrankten Bahnübergang bei Unterurbach gefahren und wurde dabei von einem Zug, der von Wolfegg nach Bad Waldsee fuhr, erfasst. Für den 78-Jährigen kam jede Hilfe zu spät; er erlag noch am Unfallort seinen schweren Verletzungen.

TOP-THEMEN

Ehningen / Aichstetten / Seibranz / Unterzeil – Riesenerfolg für die C1-Jugend der Spielgemeinschaft Aichstetten/Unte…
Aulendorf – Zug um Zug, Bus um Bus landeten in der Eisenbahnerstadt am 16. Februar an und brachte Narren aus ganz…
Bad Waldsee – Nach 41 Jahren im Dienst der Firma Hymer und weiteren 24 Jahren als Mitarbeiter des Erwin-Hymer-Museums…

VERANSTALTUNGEN