Skip to main content
ANZEIGE
Leserbrief

Schussfahrt in den Abgrund



Zum Bürgerentscheid über den im Wurzacher Ried geplanten Naturerlebnis- und Beobachtungsturm ein Leserbrief mit Bezug auf die allgemeine wirtschaftliche Lage

Nachdem die Abstimmung über das Turmprojekt ein eindeutiges Nein der Bürgerschaft ergab und die Befürworter jetzt „ihre Wunden lecken“, sollte doch die Frage zulässig sein, warum den Befürwortern der Erfolg versagt blieb. Antwort: Das Projekt war nicht mehr zeitgemäß.

In einer Zeit, in der die täglichen Meldungen über geplante Arbeitsplatzverluste sich fast überschlagen und der finanzielle Spielraum unseres Bundeslandes und erst recht der unserer Republik immer enger wird, passt ein aus der Sicht eines Teils der Bevölkerung zwar wünschenswertes, aber keineswegs unbedingt notwendiges Projekt nicht ins Bild.

Tausende bis zehntausende Arbeitsplätze bei ZF, bei Bosch, bei Handtmann (Biberach), bei Continental, bei der BASF, bei VW, Daimler,  Bayer usw. in Gefahr – das sind Meldungen, die auch die großzügigsten „Verharmloser“ aufschrecken müssten.

Hinter jeder dieser Meldungen verbergen sich Schicksale von Menschen, die familiär aus der Bahn geworfen werden, weil ihnen der finanzielle Lebensmittelpunkt wegbricht.

Wenn zum Beispiel eine Familie mit der bisherigen Sicherheit eines Arbeitsplatzes im Rücken, sich auf das Wagnis eines Neubaus oder eines Immobilienkaufs eingelassen hat, wird diese Familie sehr schnell erleben, dass die zuvor sehr freundlichen Berater einer Bank oder Bausparkasse plötzlich ein anderes Gesicht zeigen und mit Worten wie Zwangsversteigerung, Pfändung oder Zwangsräumung drohen, weil die auf Grund der gesichert erscheinenden Einkünfte errechneten Monatsraten nicht mehr bedient werden können. Die Zahl von Verzweiflungstaten, bis hin zum Suizid, wird zunehmen.

Leider stehen wir erst am Anfang einer Entwicklung, die größere Teile unserer Bevölkerung in den Abgrund reißen könnte.

Betrachtet man mit diesem Hintergrund Meldungen, dass auf Kosten unseres Bundesstaates Radwege in Peru gebaut wurden oder Projekte zur Gleichstellung in Schwarzafrika oder Organisationen wie „Omas gegen rechts“ mit erheblichen Summen belohnt werden, erkennt man, dass der hier zuständige Teil der politischen Kaste die Bodenhaftung verloren hat.

Bedenklich ist aber auch der in unserer Bevölkerung sich ausbreitende Partikularegoismus, der häufig die eigene Mitverantwortung für das Ganze nicht erkennen will.

Was es für uns geschlagen hat, können Leser, die nicht die Augen verschließen wollen, aus einem Artikel der „Wirtschaftswoche“ entnehmen. Dieser ist nur ein Warnruf unter vielen:

https://www.wiwo.de/technologie/wirtschaft-von-oben/wirtschaft-von-oben-308-chemieindustrie-in-china-droht-basf-und-co-in-china-das-schicksal-der-deutschen-autobauer/30230596.html?utm_source=firefox-newtab-de-de

Selbst in unserer Tageszeitung, der „Schwäbische Zeitung“, häufen sich die Horrormeldungen: 4. März 2025: „Zehntausende Arbeitsplätze sind bereits weggefallen, weitere Hunderttausende dürften folgen“, „Kein Ende des Jobabbaus in Sicht“, „DAK-Chef warnt vor Insolvenzen“. Diese führten zu Mindereinnahmen der Gesetzlichen Krankenkassen und damit zu weiteren Beitragserhöhungen, damit auch zur Minderung der Einkommen.
 
Übrigens betrug der Industriestrompreis in China im Juli 2024 0,083 € / KWh, der deutsche ca. 0,170 €. Das ist rund das Doppelte des Industriestrompreises für Großverbraucher in Deutschland im Vergleich zu China (0,170 : 0,083 = 2,048). Als „Otto Normalverbraucher“ können wir von solchen Strompreisen nur träumen, die nur über Subventionen auf Kosten der Allgemeinheit möglich sind. Unter 0,31 € / KWh werden Sie kaum wegkommen. Tendenz: Bald noch mehr!

Für viele unserer Mitbürger bedeutet diese Entwicklung erhebliche Einkommen- und Wohlstandverluste bis hin zur Existenzgefährdung durch Privatinsolvenz. Der Abstieg Deutschlands in der konkurrierenden Weltwirtschaft beschleunigt seine Fahrt. Käme es zur angedachten Aufnahme von 2 x 500 Milliarden „Sondervermögen“ =  zusätzliche Schulden, dann wäre mit einer direkten „Schussfahrt“ in den Abgrund zu rechnen.
Hans-Joachim Schodlok, Bad Wurzach

Leserbriefe sind Meinungsäußerungen. Die Redaktion der Bildschirmzeitung akzeptiert ein breites Spektrum an Meinungen. Nicht veröffentlich werden extremistische, persönlichkeitsverletzende oder offensichtlich wahrheitswidrige Äußerungen.

Bevorzugt veröffentlichen wir Leserbriefe zu lokalen und regionalen Themen. Aber auch Äußerungen zu allgemeinen Themen, die die hiesige Leserschaft bewegen, werden gerne entgegengenommen.




NEUESTE BEITRÄGE

Ravensburg Towerstars

Towerstars werfen drei Punkte in 19 Sekunden über Bord

Ravensburg – Unter allen bisherigen Niederlagen in dieser Saison dürfte diese am Freitagabend in Weißwasser die wohl frustrierendste gewesen sein. So verloren die Ravensburger Towerstars gegen die Lausitzer Füchse mit 2:3, obwohl sie bis 35 Sekunden vor dem Ende noch mit 2:1 geführt hatten.
Ravensburg Towerstars

Fehlerquote soll gegen Weisswasser und Rosenheim deutlich reduziert werden

Ravensburg – Für die Ravensburg Towerstars stehen am kommenden Wochenende zwei anspruchsvolle Bewährungsproben auf dem Plan. Am Freitag geht die Reise zu den wie immer schwer ausrechenbaren Lausitzer Füchsen, am Sonntag kommt der Tabellenvierte Rosenheim in die CHG Arena.
Hochrangige Auszeichnung für den Künstler aus Ausnang

Erwin Roth hat den Kunstpreis der Stadt Augsburg erhalten

Augsburg / Leutkirch (rei) – Große Ehre und Anerkennung für Erwin Roth: Der in Ausnang lebende Künstler und Restaurator hat für die Installation „Vaterland“ den Kunstpreis der Stadt Augsburg erhalten. Die Auszeichnung wurde ihm am 29. November bei der Eröffnung der 77. Großen Schwäbischen Kunstaustellung im Glaspalast in Augsburg verliehen. Es sprachen Bezirkstagspräsident Martin Sailer, der auch Schirmherr der Ausstellung ist, Jürgen Enninger (Kulturreferent der Stadt Augsburg), Jan T. Wilms…
Am Samstag, 13. Dezember

Rotkäppchen als Weihnachtstheater für die ganze Familie – es gibt noch wenige Karten

Wangen – Am Samstag, 13. Dezember, findet wieder das alljährliche Weihnachtstheater für die ganze Familie statt. Die Musikbühne Mannheim ist mit „Rotkäppchen“ zu Gast in Wangen und inszeniert das Stück als lustiges Märchenmusical. Beginn ist um 16.00 Uhr im Festsaal der Waldorfschule. Die Kinderbrücke Isny-Leutkirch-Wangen unterstützt das Weihnachtstheater dieses Jahr und trägt wesentlich dazu bei, Wangener Familien und Kindern dieses schöne vorweihnachtliche Erlebnis zu ermöglichen.
Am 26. September der erste Bad Waldseee Radmarathon

Bad Waldsees Extrem-Radsportler lädt ein

Bad Waldsee – Am 26. September 2026 findet die Premiere des Bad Waldsee-Radmarathons statt – Initiator und Hauptorganisator ist der Bad Waldseer Extrem-Eadsportler Daniel Steinhauser. Er schreibt:

MEISTGELESEN

Ausführlicher Bericht

Bad Wurzach lehnt Biosphärengebiet ab

Bad Wurzach (dbsz) – Bad Wurzach steigt aus dem Prüfprozess zur Schaffung eines Biosphärengebietes in Oberschwaben aus. Mit 17 zu 4 Stimmen wurde am Montagabend (13.10.) in der Gemeinderatssitzung der Antrag der CDU-Fraktion angenommen. Ein Antrag der zweiköpfigen Fraktion der Grünen auf Vertagung einer Beschlussfassung wurde mit derselben Mehrheit abgelehnt. Die Entscheidung Bad Wurzachs gilt als schwerer Rückschlag für den Prozess, verfügt die Stadt doch mit dem Wurzacher Ried über ein Herz…
Klarer Wahlsieg für den 21-jährigen Bad Wurzacher

Jan Jäckel zum Bürgermeister in Asselfingen gewählt

Bad Wurzach / Asselfingen (rei) – Der Name Jäckel ist in Bad Wurzach ein Begriff: Stefan Jäckel ist Personalchef der Stadtverwaltung. Jetzt wissen auch die Bürger der Gemeinde Asselfingen (bei Ulm) etwas mit dem Namen anzufangen: Jan Jäckel heißt ihr neugewählter Bürgermeister. Er ist der Sohn des Bad Wurzacher Amtsleiters und er ist erst 21 Jahre alt. Mit 84 Prozent gewann der Verwaltungsstudent die Wahl in der am Rande der Schwäbischen Alb gelegenen 1000-Einwohner-Gemeinde klar. Jan Jäckel …
Online und in der Abfall‑App RV

Der Abfallkalender 2026 ist seit Montag, 1. Dezember, verfügbar

Ravensburg – Ab dem 1. Dezember 2025 steht der digitale Abfallkalender 2026 für den Landkreis Ravensburg in der Abfall App RV sowie auf der Landkreis‑Homepage unter www.rv.de/abfallkalender bereit.
Bei Diepoldshofen

Fahrzeug landet nach Unachtsamkeit in der Wurzacher Ach

Leutkirch – In der Nacht von Freitag auf Samstag (28./29.11.) kam es auf der B 465 zwischen Reichenhofen und Diepoldshofen zu einem spektakulären Verkehrsunfall, bei dem ein 28-jähriger Autofahrer leicht verletzt wurde. Nach derzeitigen Erkenntnissen war der Mann mit seinem Pkw in Fahrtrichtung Diepoldshofen unterwegs gewesen, als er aus Unachtsamkeit nach rechts von der Fahrbahn abkam. Das Fahrzeug geriet zunächst auf die Grünfläche und fuhr teilweise auf der Leitplanke weiter. Anschließend …
„Auch in den neuen Raumschaften bleibt die Kirche am Ort“

Aus 1020 Pfarreien sollen 50 bis 80 Raumschaften werden

Untermarchtal – „Die Traditionen und das vielfältige Leben in den Kirchengemeinden zwischen Hohenlohe und Bodensee, Schwarzwald und Ostalb zu erhalten, in der Seelsorge vor Ort ansprechbar zu bleiben und auch neue Menschen zu erreichen, die nach einem spirituellen Mehr im Leben suchen, dafür hat die Diözese Rottenburg-Stuttgart im Frühjahr den Prozess ,Kirche der Zukunft’ gestartet”, heißt es in der Pressemitteilung der Diözese zum Abschluss der zweitägigen Diözesanratssitzung in Unterma…

TOP-THEMEN

Augsburg / Leutkirch (rei) – Große Ehre und Anerkennung für Erwin Roth: Der in Ausnang lebende Künstler und Restaurat…
Bad Wurzach – Im Rahmen des Bad Wurzacher Weihnachtsmarktes gab es ein hochrangiges Klavierkonzert. Vermittelt von Ma…
Bad Wurzach – Der Kreistag hat am 4. Dezember beschlossen, dass die Bahn und das Land gemeinsam mit finanzieller Unte…

VERANSTALTUNGEN