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Erneut Warnstreik bei Hymer

Belegschaft fordert mehr Geld



Foto: Erwin Linder
Freitag, 19. Januar, 10.00 Uhr bis 10.30 Uhr: Kundgebung vor den Werkstoren von Hymer. Anschließend gingen die Warnstreikenden nach Hause.

Bad Waldsee – Am Freitag, 19.1., um 10.00 Uhr standen die Bänder im Hymer-Werk in Bad Waldsee still. Vor dem Verwaltungsgebäude in der Holzstraße versammelten sich geschätzt mehr als hundert Hymer-Werker mit roten Schals unter den Bannern der IG Metall. IEs geht um’s liebe Geld. Noch ist es nur ein Warnstreik.

Ein PKW-Anhänger diente als provisorisches Podest. Helene Sommer, Chefin der IG Metall  Friedrichshafen-Bodensee, stimmte die Streikenden auf die Demo vor den Werkstoren ein.

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„Beschäftigte wollen ihren Anteil am Unternehmenserfolg“

Janusz Eichendorff, Betriebsratsvorsitzender bei Hymer, brachte es in seiner kurzen Ansprache auf den Punkt: Die Erfolge des Unternehmens kommen nicht bei den Beschäftigten an.

„Eine Frechheit“

Frederic Striegler von der IGM berichtete den Kollegen bei Hymer vom Verlauf der Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaft ging mit der Forderung von 8,5 % mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und einem einmaligen Inflationsausgleich von 3000 Euro in die Verhandlungen. „Am 11.1. wollte ich als Verhandlungsführer einen guten Abschluss ohne Warnstreiks erzielen. Man hat uns ein Angebot gemacht, das ich als Frechheit empfinde. Die Verhandlungen sind ziemlich kurz gelaufen. Um genau zu sein, 20 Minuten.“ Das Angebot der Arbeitgeber war 3,3 % mehr Lohn ab September, Laufzeit 25 Monate und eine Inflationsausgleichprämie von 1000 Euro. Diese sollte mit bereits bezahlten Leistungen verrechnet werden. Die Verhandlungsführer der Gewerkschaft kündigten dann den Arbeitgeberverbänden die Antwort der Belegschaften an „Und die kriegen sie heute und die kriegen sie weiterhin.“

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Pfeifkonzert

Die Hymer-Werker und ihre von Aulendorf und Isny angereisten Carthago- und Dethleffs- Kollegen und Kolleginnen stimmten mit einem lautstarken Pfeifkonzert zu. Striegler ging auch darauf ein, dass von den Mitarbeitern ständig Mehrarbeit gefordert wurde, um die Nachfrage zufriedenzustellen. „Das war doch dieselbe Leier Tag für Tag und Woche für Woche. Wir bekommen keine Fachkräfte. Aber über die Arbeitsbedingungen wollten sie nie sprechen. Von der Identifikation mit einem tollen Produkt wie einem Reisemobil kann man leider keine Miete bezahlen und es ist auch keine Währung bei Lidl.“ Striegler sprach auch die Eigenkündigungsquote bei Hymer an. Im August 2022 gab es dem Gewerkschaftssekretär zufolge mehr Eigenkündigungen as im ganzen Jahr 2019 zusammen.

Nach der gut halbstündigen Kundgebung machten sich die Streikenden auf den Nachhauseweg. Regulär wäre um 12.00 Uhr Arbeitsschluss gewesen. Man kann gespannt sein, ob sie Bänder bei Hymer am Montag wieder laufen.

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Versöhnliche Töne aus den Chefetagen

Die Bildschirmzeitung setzte sich auch mit den Unternehmen in Verbindung. Versöhnliche Töne kamen sowohl von Hymer als auch Dethleffs. Von Carthago kam bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme.  Das Unternehmen Hymer ist davon überzeugt, dass es eine für beide Seiten zufriedenstellende Einigung gibt, Dethleffs spricht vom guten Recht der Belegschaft zu streiken und auch dort ist man überzeugt, einen gemeinsamen Kompromiss zu finden.
Text und Fotos: Erwin Linder

Helene Sommer, IG-Metall-Bezirkschefin, spricht vor den Werkstoren von Hymer Bad Waldsee.

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Hymer-Betriebsratschef Janusz Eichendorff.

Mehrere hundert Hymer-Mitarbeiter waren am Freitag, 19. Januar, befristet im Ausstand.

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