Towerstars machen zu wenig aus ihren Druckphasen
Ravensburg – Die Ravensburg Towerstars mussten am Freitagabend in Kaufbeuren wie schon im Hinspiel dem Gegner die Punkte überlassen. Mit entscheidend in einem äußerst engen Spiel war ein Treffer für die Hausherren zu Beginn des Schlussabschnitts.
Die Towerstars liefen beim Derby in Kaufbeuren in unveränderter Besetzung auf, mit dabei waren auch rund 250 lautstark unterstützende Fans aus Ravensburg. Und die sahen ein selbstbewusst startendes Towerstars Team, das die Scheibe schnell nach vorne spielte und in der 5. Minute bereits die Führung bejubeln konnte. Oliver Granz schoss aus halbrechter Position aufs Tor und der von Charlie Sarault noch leicht abgefälschte Puck rutschte zum 0:1 über die Torlinie.
Nicht einmal eine halbe Minute später hätte Lukas Mühlbauer per Alleingang den zweiten Treffer nachlegen können, doch diesmal war Daniel Fiesinger auf dem Posten. Auch danach drückten die Towerstars weiter und setzten sich immer wieder länger in der gegnerischen Zone fest, Dass den Hausherren nach achteinhalb Minuten der 1:1 Ausgleich gelang, war freilich nicht glücklich. Nach einem zunächst abgeblockten Schussversuch kam Joseph Lewis vom rechten Bullypunkt zum Schuss und Ilya Sharipov war zum ersten Mal geschlagen.
Das Spiel war jetzt völlig ausgeglichen und ging bei bester Stimmung in der ausverkauften energie schwaben arena flott hin und her. Effektiver mit den Chancen präsentierten sich allerdings die Allgäuer. In der 14. Minute spielte Simon Schütz die Scheibe nach Puckkontrolle sofort weiter auf Sebastian Gorcik und der traf aus halblinker Position zum 2:1 Führungstreffer für den ESVK. Diesmal steckten allerdings die Towerstars den Gegentreffer gut weg und verbuchten in den letzten fünf Minuten des Startabschnitts eine vielversprechende Druckphase. Einige Scheiben kamen auch zum Tor, doch die Nachschüsse räumten die Gastgeber weitgehend konsequent ab.
Im zweiten Spielabschnitt setzten die Towerstars ihr schnelles und druckvolles Passspiel fort, in der 28. Minute setzte es dann prompt eine Strafzeit für Kaufbeuren. Das Powerplay lief gut und war nach eineinhalb Minuten auch genutzt. Matt Alfaro bekam die Scheibe in den Slot gespielt und beim platzierten Schuss ins rechte Eck gab es für den Kaufbeurer Torhüter nichts zu halten – 2:2. Dreieinhalb Minuten später schlug der nächste Powerplaytreffer ein, allerdings auf der Gegenseite. Diesmal saß mit Oliver Granz ein Ravensburger Akteur auf der Strafbank, wieder war es Sebastian Gorcik, der per Nachschuss seine Farben wieder in Front brachte.
Das Momentum wechselte nun wieder auf Seiten des ESV Kaufbeuren, der fortan mächtig aufs Tempo drückte. Als Denis Pfaffengut wegen Übertriebener Härte in die Kühlbox musste, drohte weiteres Ungemach. Doch stattdessen glichen die Ravensburger Cracks mit einem sehenswerten Treffer auf 3:3 aus. Oliver Granz schickte aus der eigenen Zone Max Hadraschek auf die Reise und der Assistenz-Kapitän vernaschte Daniel Fiesinger mit einem Rückhand-Move.
Mit diesem Spielstand ging es auch in die zweite Pause, Hochspannung schien für das Schlussdrittel vorprogrammiert, doch schon früh kassierten die Oberschwaben einen letztlich nachhaltig entscheidenden Nackenschlag. Knapp zwei Minuten waren von der Uhr gespielt, da ließen die Towerstars auf linker Seite wieder zu viel Platz. Nutznießer war diesmal Yannik Burghart, dessen Schlagschuss zum 4:3 im rechten Winkel einschlug. Mit den Zuschauern im Rücken übernahmen sie jetzt klar das Kommando und ließen das auch nicht allzu viel später im Spielstand widerspiegeln. Jamal Watson traf zum 5:3, als ihm ein abgeblockter Puck direkt vor die Füße fiel und der Kaufbeurer Neuzugang sofort abzog.
Zwar kämpften die Towerstars in der verbleibenden Spielzeit hart für ein Comeback, dieses wollte allerdings nicht mehr gelingen. Auch die Herausnahme des Torhüters zugunsten eines sechsten Feldspielers in den letzten zwei Minuten brachte nichts mehr ein. Nur noch statistischen Wert hatte das 6:3 ins leere Ravensburger Tor mit der Schlusssirene. „Wir haben heute leider so viele defensive Fehler gemacht, wie in den letzten drei Spielen zusammen“, haderte Towerstars Coach Gergely Majoross nach dem Spiel. „Es war klar, dass das vierte Tor im Schlussdrittel das Spiel entscheiden würde. Leider ist das nicht uns, sondern dem Gegner gelungen“, ergänzte er.
Am Sonntag können die Towerstars den Anschluss an die Spitzengruppe noch mehr untermauern, wenn um 18.30 Uhr die Eisbären Regensburg zu Gast sind. Tickets gibt es im Fanshop in der Marktstraße, bei allen VVK-Partnern von Reservix, online im Ticket-Webshop sowie ab 17 Uhr an der Abendkasse. Fans, die es nicht vor Ort in die CHG Arena schaffen, finden mit dem Livestream von SpradeTV eine Alternative.