Towerstars erleben Dramatik ohne Happy End
Ravensburg – In einem spannenden und ausgeglichenen DEL2-Spiel in Rosenheim haben sich die Ravensburg Towerstars immerhin einen Punkt erkämpft. Dabei fiel die Entscheidung erst im Penaltyschießen, zuvor hatten sich auf beiden Seiten dramatische Szenen abgespielt. Vor der starken Kulisse von 3.628 Zuschauern – darunter 200 aus Ravensburg – gab es bereits in der Startphase ein flottes Hin und Her fast ohne Unterbrechungen.
Hochkarätige Chancen blieben zwar aus, das änderte sich aber nach rund sechs Minuten. Gegen die Gastgeber setzte es eine Strafzeit, 49 Sekunden später hatten die Towerstars ihr Powerplay bereits zum 0:1 genutzt. Fabian Dietz zeigte sich als Torschütze verantwortlich. Danach hatten die Towerstars zwar leichte optische Vorteile, allerdings fuhren sie mehrmals in gegnerische Konter. Torhüter Ilya Sharipov hatte doch einige Starbulls-Chancen zu entschärfen. Noch mehr Arbeit hatte der Ravensburger Keeper in der Schlussphase des ersten Spielabschnitts. Hier hatten die Oberschwaben die Zuordnung in der eigenen Zone verloren, die erste Drittelpause kam da gerade recht. Im zweiten Spielabschnitt wirkten die Towerstars in den Anfangsminuten wieder deutlich sicherer, ehe es nach rund sieben Minuten zu einem fatalen Puckverlust beim Spielaufbau kam. Das daraus resultierende 2-gegen-1 Break schloss Ex-Towerstars-Stürmer Norman Hauner auf halblinker Position per Direktabnahme zum 1:1-Ausgleich ab.
Jetzt hatten die Gastgeber mit dem lautstarken Publikum im Rücken die Nase vorne, und nur dreieinhalb Minuten nach dem Ausgleich gelang ihnen sogar die Führung. Reid Duke rackerte sich etwas zu einfach durch die Ravensburger Zone und drückte den Puck erfolgreich zum 2:1 über die Linie. Eine zu träge Rückwärtsabstimmung unterlief dreieinhalb Minuten später allerdings auch den Oberbayern und auch die Towerstars wussten diesen Umstand zu nutzen. Fabian Dietz hatte nach kluger Vorarbeit von Robbie Czarnik und Matt Alfaro das gegnerische Netz weit offen und glich den Spielstand in der 32. Minute auf 2:2 aus.
Der Schlussabschnitt bot einen spannenden Schlagabtausch mit ständig wechselnden Druckphasen. Diese waren auch bedingt durch einige Strafzeiten, von denen die Towerstars im Schlussabschnitt vier überstehen mussten. Als potenziell spielentscheidend gestaltete sich eine Szene 65 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit. Einen Zweikampf im Ravensburger Drittel werteten die Hauptschiedsrichter als Haken.
Die Starbulls nahmen im Powerplay das Ravensburger Tor mächtig unter Beschuss, die Towerstars retteten sich aber in die Overtime und wehrten sich auch danach erfolgreich. In den restlichen vier Minuten der Verlängerung spielten sich auf beiden Seiten dramatische Szenen ab. Gleich dreimal hatten die Towerstars bei 2-gegen-1-Situationen die Entscheidung samt Zusatzpunkt auf dem Schläger, doch es fehlte die allerletzte Konsequenz im Abschluss. So ging es letztlich ins Penaltyschießen, wo den Gastgebern ein von Shane Hanna verwandelter Anlauf genügte.
Bei den Towerstars hatten Robbie Czarnik, Nick Latta und Matt Alfaro weniger Glück. „Es war ein attraktives und spannendes Spiel mit einer kämpferischen und durchaus ansprechenden Leistung. In Sachen Chancenverwertung geht das allerdings auch noch besser“, sagte Towerstars Coach Gergely Majoross nach dem Spiel. „Ein Dank geht an die Fans, die uns auch heute lautstark unterstützt haben. Auch wenn es mit dem Zusatzpunkt heute nicht geklappt hat, so können wir mit acht Punkten aus vier aufeinanderfolgenden Auswärtsspielen durchaus zufrieden sein“, ergänzte der Coach.
Am Sonntag empfangen die Towerstars die Eispiraten Crimmitschau, die ihr Heimspiel gegen Selb mit 4:1 gewonnen und damit den dritten Tabellenplatz verteidigt haben. Spielbeginn ist um 18:30 Uhr.