Neue Sektion Neonatologie/Päd. Intensivmedizin für Kinder und Jugendliche
Ravensburg – „Die Kinderklinik Ravensburg ist auf medizinische Bedürfnisse von kranken Kindern und Jugendlichen eingestellt, wenn eine adäquate Versorgung durch niedergelassene Ärzte nicht mehr ermöglicht werden kann.“
Diesem Leitsatz folgend hat die Klinik für Kinder und Jugendliche der Oberschwabenklinik – im Volksmund seit jeher liebevoll „NIKI“ genannt – sich in den letzten 20 Jahren stetig weiterentwickelt. Die Entwicklung des großen Fachgebietes Kinder- und Jugendmedizin, die in dieser Zeit geprägt war von der Bildung von Subspezialitäten, hat das „NIKI“ nachvollzogen: Das Team der Fach- und Oberärzt:innen unter Leitung von Chefarzt PD Dr. Andreas Artlich umfasst heute Kinderspezialisten für Allergologie, Diabetologie, Genetik, Gastroenterologie, Hämatologie und Gerinnungsstörungen, Intensivmedizin, Kardiologie, Neonatologie, Neurologie, Onkologie, Pneumologie, Ultraschall und Radiologie. Auch die ambulante Palliativversorgung von Kindern und Jugendlichen wird – unter Federführung der Universitätskinderklinik in Ulm – sichergestellt.
Im Zusammenhang mit dem Wachstum des medizinischen Leistungsangebots der Klinik für Kinder und Jugendliche haben die Führungs- und Organisationsaufgaben, die im Deutschen Gesundheitssystem heute von einer Klinikleitung zu erwarten sind, deutlich zugenommen. Diesem Zuwachs an Aufgaben trägt die neue, medizinisch eigenständige Sektion Neonatologie/ Pädiatrische Intensivmedizin in der Klinik für Kinder und Jugendliche Rechnung. Diese ist organisatorisch in die Kinderklinik eingegliedert, steht aber unter eigener ärztlicher Verantwortung, nämlich der des Sektionsleiters. Als Sektionsleiter wurde Herr Oberarzt Dr. Stephan Neumayer ernannt – er ist in dieser neuen Funktion letztverantwortlich für die medizinischen Entscheidungen in seinem Bereich. Die organisatorische und personelle Gesamtverantwortung für „das NIKI“ verbleibt wie bisher beim langjährigen Chefarzt PD Dr. Andreas Artlich, der seit 2001 die Entwicklung der Klinik begleitet hat.
Dr. Stephan Neumayer (46) hat seine breite Ausbildung an den Universitäten in Freiburg, Heidelberg und Mannheim erhalten. Er ist seit fast 10 Jahren oberärztlicher Leiter der neonatologisch-pädiatrischen Intensivstation. Der gebürtige Schwarzwälder und Vater zweier Töchter lebt mit seiner Familie gern in Ravensburg. Er ist Spezialist für Kinderkardiologie, Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin. Insofern ist er für seine Tätigkeit bei den schwerkranken Patient:innen – vom kleinen Frühgeborenen bis zum schwerverletzten Jugendlichen am Traumazentrum der OSK – optimal qualifiziert. Er hat von der Landesärztekammer die Befugnis zur Weiterbildung im Bereich Intensivmedizin und Neonatologie erhalten – letzteres gemeinsam mit einer Oberärztin aus dem Team.
„Ich sehe meine Aufgabe in der weiteren Stärkung und dem Ausbau der Kinderintensivmedizin hier in unserer Region. Unsere Kinderklinik und speziell unsere Kinderintensivstation versorgt schwer verletzte und schwer erkrankte Kinder und Jugendliche aus einem riesigen Einzugsbereich von vier Landkreisen“, beschreibt Dr. Neumayer seine Ziele für die Leitung der neuen Sektion.
„Mit meiner persönlichen Expertise in den Bereichen Kinderkardiologie, Pädiatrische Intensivmedizin und Neonatologie möchte ich als Sektionsleiter die medizinische Versorgungsqualität auf hohem Niveau sicherstellen. Externe qualitätssichernde Maßnahmen sind hier jedoch ebenfalls wichtig. Es freut mich daher sehr, dass ich gemeinsam mit Andreas Artlich das rein pädiatrische Peer-Review-Verfahren bei der Landesärztekammer auf den Weg bringen durfte. Dies ist ein standardisiertes Verfahren, bei dem Intensivstationen von einem geschulten externen Peer-Team aus pflegerischen und ärztlichen Intensivmedizinern begutachtet werden können. Bisher gab es so etwas nur in der Erwachsenenintensivmedizin – nun konnte es in Baden-Württemberg im Bereich der Kinderintensivmedizin neu etabliert werden. Wir selbst werden übrigens an solch einem Peer-Review Anfang 2024 teilnehmen, um uns selbst begutachten zu lassen und somit unserem Streben nach Qualitätssicherung Rechnung zu tragen.“
Mit der Entscheidung zur Bildung einer Sektion und zur Ernennung von Dr. Neumayer als deren Leiter setzt „das NIKI“ seinen langjährigen Wachstumskurs im Bereich Kinder- und Jugendmedizin fort. Die bevorstehende Gesundheitsreform wird das breite kreisübergreifende und regional einmalige Leistungsangebot der Klinik absehbar auch ökonomisch stärken.