NACH HARTEM KAMPF BLEIBT AM ENDE NUR EIN PUNKT
Ravensburg – Die Ravensburg Towerstars sind mit einer Overtime-Niederlage gegen den EC Bad Nauheim in die neue Hauptrunde gestartet. Das Team von Coach Gergely Majoross konnte einen dreimaligen Rückstand jeweils ausgleichen, der finale Nackenschlag kam dann aber 18 Sekunden vor Ende der Verlängerung.
Beide Teams starteten wenig überraschend mit gewisser Nervosität ins Spiel. Als diese nach ein paar Minuten abgelegt war, verbuchten beide Offensivabteilungen auch ihre ersten Chancen und sowohl Gäste-Keeper Niklas Lunemann, als auch Towerstars Torhüter Ilya Sharipov hatten ausreichend Gelegenheit sich auszuzeichnen. Nichts zu halten gab es für den Ravensburger Neuzugang allerdings in der 9. Spielminute. Die Towerstars leisteten sich einen fatalen Pass beim Aufbau, Fabian Herrmann spielte sofort auf halbrechts zu Tim Coffman und der hatte aus 3 Metern keine Mühe. Es dauerte ein paar Minuten, ehe der Gegentreffer zum 0:1 abgeschüttelt war. Was allerdings blieb, war das fehlende Scheibenglück im Abschluss. So blieb es bei der dünnen Führung für den Vizemeister.
Zum zweiten Spielabschnitt kamen die Oberschwaben selbstbewusst aus der Kabine und drückten vehement auf den Ausgleich. Der fiel dann endlich in der 30. Minute. Kevin Schmidt hatte eine Strafzeit wegen Stockchecks kassiert, die Verweildauer reduzierte sich allerdings auf nur 10 Sekunden. Towerstars Kapitän Sam Herr legte quer auf links zu Nick Latta und dessen entschlossene Direktabnahme schlug unhaltbar im rechten Torwinkel ein. Das Tor hatte Signalwirkung, den Towerstars gehörte klar das Spiel und im Minutentakt standen die Ravensburger Stürmer teils frei vor Niklas Lunemann. Statt der Führung platzte jedoch der 1:2 Gegentreffer ins Geschehen. An der eigenen blauen Linie kam es zum Puckverlust, die bereits in der Vorwärtsbewegung befindlichen Verteidiger sortierten sich zu spät und letztlich spielten Taylor Vause und Markus Lillich vor dem Tor “Katz und Maus” mit dem alleine gelassenen Ilya Sharipov.
Erneut schienen die Oberschwaben wenig beeindruckt und nahmen das gegnerische Tor unter Beschuss. Mit Erfolg – denn knapp vier Minuten später hämmerte Max Hadraschek das Spielgerät zum 2:2 Ausgleich in die Maschen. Es folgten weitere ungenutzte Großchancen quer durch alle Sturmreihen. Doch statt der potenziellen Führung setzte es das 2:3. Wegen Beinstellens wurde Matt Alfaro drei Sekunden vor der Pause auf die Strafbank verbannt, nach gewonnenem Bully brachte Jerry Pollastrone die Scheibe sofort zum Tor. „Eigentlich hätten wir aus dem zweiten Drittel mit einer Führung herausgehen müssen“, ärgerte sich nach dem Spiel Trainer Gergely Majoross.
Doch es blieb genügend Zeit, das Spiel nochmals umzubiegen. Im Schlussabschnitt stand Bad Nauheim etwas kompakter in der eigenen Zone, das machte die Arbeit der Ravensburger Stürmer freilich nicht einfacher. Die Zeit glitt den Oberschwaben mehr und mehr durch die Finger. Als Ilya Sharipov zum zweiten Mal einem zusätzlichen Feldspieler Platz gemacht hatte, wurde der harte Kampf um den 3:3 Ausgleich belohnt. Robbie Czarnik ließ drei Gegenspieler stehen, zog auf links und brachte den Puck mit einem ansatzlosen Handgelenkschuss im rechten Kreuzeck unter. 43 Sekunden standen da noch auf der Uhr.
Je einen Punkt hatten beide Teams in ihrem ersten Hauptrundenspiel bereits sicher, in der erforderlichen Verlängerung bekamen die 2163 Zuschauer in der CHG Arena dann die geballte Ladung an Dramatik präsentiert. Aufgrund einer Strafzeit gegen Kevin Schmidt konnten die Gastgeber ein Powerplay aufziehen. Es schien nur eine Frage der Zeit, wann der entscheidende Siegtreffer gelingen sollte. Doch Bad Nauheim warf sich in jeden Schuss und überstand die zwei Minuten schadlos. Der von der Strafbank zurückgeeilte Bad Nauheimer Verteidiger war genau 11 Sekunden auf dem Eis, als er mit einem Pass aus der eigenen Zone auf die Reise geschickt wurde und bei seinem Alleingang gegen Ilya Sharipov Sieger blieb. Die Entscheidung war 18 Sekunden vor einem möglichen Penaltyschießen gefallen, Bad Nauheim sicherte sich den Zusatzpunkt.
„Leider haben wir uns in diesem Spiel zu viel grobe Fehler geleistet“, fasst Towerstars Trainer Gergely Majoross prägend zusammen. Am Sonntag gibt es Gelegenheit, das wieder auszumerzen, wenn nach langer Anfahrtszeit um 17 Uhr das Auswärtsspiel bei den Lausitzer Füchsen auf dem Plan steht. Die Ostsachsen unterlagen am Freitagabend knapp mit 3:4 in Selb. Das Spiel wird live auf SpradeTV übertragen.