Skip to main content
ANZEIGE
Windkraft in Oberschwaben

Jetzt herrscht weitgehend Klarheit



Kressbronn – Auch wenn sich da und dort im weiteren Verfahren noch Marginalien ändern werden, so steht nun doch fest, wo in Oberschwaben künftig Windkraftanlagen errichtet werden – vorausgesetzt, die Investoren nehmen das Flächenangebot an, das der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben (RVBO) nach langem Sichtungs- und Gewichtungsverfahren festgelegt hat. Die Bildschirmzeitung (DBSZ) veröffentlicht am Ende dieses Artikels Karten von allen Standorten in ihrem Verbreitungsgebiet, entnommen der Webseite des Regionalverbandes (www.rvbo-energie.de).

Aus elf mach zwei – so könnte man das Suchspiel flapsig benennen. Hatte der RVBO am 11. Juli diesen Jahres bei einer Präsentation in Bad Waldsee noch elf Prozent der Fläche des Verbandsgebietes – das sind die Landkreise Ravensburg und Sigmaringen sowie der Bodenseekreis – als grundsätzlich für Windkraft und Freiflächen-Photovoltaik geeignet deklariert, so wurden diese sogenannten Suchräume nun auf ein Viertel verringert, auf gut zwei Prozent der Fläche des Regionalverbandes: Die Flächenkulisse in den drei Landkreisen umfasst nun 38 sogenannte Vorranggebiete mit insgesamt 7570 Hektar – das sind 2,15 Prozent der Fläche des  Regionalverbandes – plus fünf optionale Gebiete mit insgesamt ca. 1060 Hektar  (0,30 % der Region).

Am 25. Oktober wurde die neue Flächenkulisse in Kressbronn bei der Sitzung des RVBO-Planungsausschusses als „Entwurfsstand“ vorgestellt. „Die finale Kulisse“ für die anschließende Anhörungsphase wird voraussichtlich am 8. Dezember in der Verbandsversammlung beschlossen. Im Anhörungsverfahren können sich dann noch Änderungen – im Klartext: Herausnahmen oder Verkleinerungen von Vorranggebieten – ergeben. Einreden von Seiten der Landesverteidigung, des zivilen Luftverkehrs, des Natur- und Artenschutzes sowie des Denkmalschutzes im Anhörungsverfahren können „nicht ausgeschlossen werden können“, heißt es in der Vorlage zur Kressbronner Sitzung des Planungsausschusses. Deshalb habe man einen Puffer eingebaut und mehr als die gesetzlich geforderten 1,8 Prozent ausgewiesen. Beispiel: der WKA-Standort im Leutkircher Stadtwald. Er ist in der neuesten Planung als Vorranggebiet eingezeichnet, obwohl er im Konflikt zur Einflugschneise für den Unterzeiler Flugplatz steht und deshalb als kaum durchsetzbar gilt.

Auch wenn sich da und dort noch etwas ändern kann: Im Kern steht der Plan. Seit dem 26. Oktober ist klar, wohin die Reise geht.

Der Blick aufs Ried

Ein Schwerpunkt für den Ausbau der Windkraft liegt im Verbreitungsgebiet der Bildschirmzeitung (DBSZ), also im Bereich der Städte und Gemeinden Aichstetten, Aitrach, Aulendorf, Bad Waldsee, Bad Wurzach, Leutkirch und Kißlegg. Zwar wird die Großgemeinde Bad Wurzach mit ihrem europadiplomierten Ried weitgehend von den Planungen verschont; aber jenseits der Gemeindegrenzen ist mit dem Bau von 300-Meter-Anlagen zu rechnen, die den Blick aufs Ried beeinträchtigen. Als hochproblematisch gelten diesbezüglich die Vorranggebiete bei Mennisweiler und bei Osterhofen; auch auf der Ostseite der Wurzacher Gemarkung sind gemäß Regionalplanung WKA-Standorte vorgesehen, so im Diepoldshofer Wald südöstlich von Bauhofen und in Gebieten nördlich von Schloss Zeil bei Seibranz und bei Steinental. „Das Wurzacher Becken öffnet sich über das Achtal nach Osten und eröffnet so einen wunderbaren Blick auf die Alpen. Windkraftanlagen in jenem Bereich werden von der Grabener Höhe aus den Blick aufs Ried und in die Alpen massiv stören“, sagt Reinhold Mall, Vorstand des gemeinnützigen Vereins Landschaftsschützer Oberschwaben-Allgäu e. V. „Falls die im Hummelluckenwald projektierten Anlagen realisiert werden, werden auch diese die Riedoptik beeinträchtigen.”

Die Vorranggebiete im DBSZ-Land

Der nachstehend wiedergegebene Kartenausschnitt (Karte: RVBO) zeigt die hochwahrscheinlichen Windkraft-Standorte im DBZS-Land. Wir lesen die Karte von West nach Ost und von Nord nach Süd, beginnend links oben (WEA = Windenergieanlage):

Die WEA-Zone Nr. 018 liegt östlich von Michelwinnaden (Osterholz)

Westlich von Michelwinnaden liegt ein Vorranggebiet, das auf diesem Kartenausschnitt nicht nummeriert ist

Die WEA-Zone Nr. 021 liegt westlich zwischen Tannweiler und Tannhausen

Die WEA-Zone Nr. 036 liegt westlich von Reute (Röschenwald)

Die WEA-Zone Nr. 007 liegt westlich von Eggmannsried – Osterhofen – Hittelkofen – Haisterkirch

Die WEA-Zone Nr. 019 liegt westlich von Mennisweiler

Die WEA-Zone Nr. 005 liegt östlich von Seibranz

Die WEA-Zone Nr. 030 liegt nordwestlich von Diepoldshofen

Die WEA-Zone Nr. 015 liegt östlich von Kißlegg

Die WEA-Zone Nr. 026 liegt nördlich von Aitrach

Die WEA-Zone Nr. 006 liegt südlich von Steinental (Baniswald)

Die WEA-Zone Nr. 013 liegt östlich von Merazhofen

Die WEA-Zone Nr. 012 liegt östlich von Aichstetten

Die WEA-Zone Nr. 027 liegt östlich von Ottmannshofen

Die WEA-Zone Nr. 028 liegt östlich von Niederhofen

Nicht eingezeichnet als Vorranggebiete sind die projektierten WKA-Standorte bei Humberg (Hummelluckenwald) und bei Weitprechts (Alttanner Wald), bei denen die Betreiber bereits mit ihren Plänen an die Öffentlichkeit gegangen sind. Diese für das Wurzacher Ried problematischen Standorte könnten von einer Regelungslücke profitieren, befürchtet Reinhold Mall.

Die Karten en detail

Nachstehend detaillierte Karten zu den einzelnen Standorten.

Aichstetten Ost

Aitrach West

Altmannshofen

Aulendorf Ost (bei Tannhausen)

Baniswald (bei Steinental)

Diepoldshofer Wald

Enkenhofer Wald

Illerwinkel (bei Ottmannshofen)

Kißlegg Ost 1

Leutkircher Stadtwald

Osterhofen

Osterholz (bei Michelwinnaden)

Röschenwald (bei Reute)

Urbach (westlich von Mennisweiler)





NEUESTE BEITRÄGE

Romane, Geschichten, Gereimtes und Ungereimtes

Sieben Autoren lasen im altehrwürdigen Bräuhaussal in Rossberg

Rossberg – Erstmals wurde durch die KUK (Bergatreuter Künstler und Kreative) im altehrwürdigen Bräuhaussal in Rossberg gelesen. Und wie! Gleich sieben Autoren stellten ihre Werke einem interessierten Publikum im 15-Minuten-Takt vor. Romane, Geschichten, Gereimtes und Ungereimtes kamen zum Vortrag.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 4. Dezember 2024
Weihnachtstheater am 14. Dezember

Die Badische Landesbühne spielt: „Undine – die kleine Meerjungfrau“ – für die ganze Familie

Wangen – Am Samstag, 14. Dezember, gibt es ein Weihnachtstheater für die ganze Familie. Das Junge Theater der Badischen Landesbühne aus Bruchsal ist mit dem Stück „Undine – die kleine Meerjungfrau“ zu Gast in Wangen. Die Inszenierung erzählt die Geschichte einer Begegnung zweier Welten – des Meerwasserlands und der Menschenwelt. Beginn ist um 16.00 Uhr im Festsaal der Waldorfschule.
Regionales Energieforum Isny informiert

Wärme ohne Einsatz fossiler Energien

Isny – Wie kann Wärme regenerativ erzeugt werden, wie funktioniert Geothermie und was kann sie für kommunale Wärmekonzepte beitragen? Darüber informierten sich die Energieinitiativen Allgäu-Oberschwaben bei ihrem jüngsten Netzwerktreffen, zu der das Regionale Energieforum Isny (REFI) die Energie-Netzwerker in den Gasthof “Sonne” in Neutrauchburg eingeladen hatte.
Am 9. Dezember startet der Kartenvorverkauf

Alvaro Soler, Beatrice Egli und Michael Schulte live erleben beim BlueOrange-Open-Air

Ulm/Biberach – Die Stars stehen fest: Alvaro Soler, Beatrice Egli und Michael Schulte sind die Highlights des dritten BlueOrange-OpenAir der Volksbank Ulm-Biberach eG in Warthausen. Vom 4. bis 6. Juli 2025 erwartet die Besucherinnen und Besucher ein einzigartiges Konzert-Erlebnis mit Wohnzimmerfeeling – nahbarer und persönlicher als je zuvor.
Online-Vortrag am Mittwoch, 11. Dezember

Ein Thema rückt nach vorne: Kultursteuer statt Kirchensteuer

Ravensburg – Die Katholische Erwachsenenbildung Kreis Ravensburg e.V., veranstaltet in Kooperation mit den Katholischen Erwachsenenbildungen Bodenseekreis e. V und Dekanate Biberach und Saulgau e. V., am Mittwoch, 11. Dezember, um 19.00 Uhr, einen Online-Vortrag, zum Thema „Kultursteuer statt Kirchensteuer“.

MEISTGELESEN

Volksbank Allgäu-Oberschwaben eG und Volksbank Raiffeisenbank Laupheim-Illertal eG

Rechtlich und technisch ist die Fusion vollzogen

Leutkirch im Allgäu – Die Verschmelzung der Volksbank Raiffeisenbank Laupheim-Illertal eG und der Volksbank Allgäu-Oberschwaben eG ist mit Eintragung in das Genossenschaftsregister am 4. November 2024 rechtlich vollzogen. Die technische Fusion und somit der Zusammenschluss der Systeme der beiden Banken fand am 23. November 2024 statt.
Historiker Peter Rückert hielt Vortrag im Kornhaus in Bad Waldsee

Herzog Ulrich von Württemberg und Georg III. von Waldburg, der Bauernjörg

Bad Waldsee – In Teil 4 der Vortragsreihe des Stadtarchivs ging es um einen Themenkreis, der starken Bezug zu (Bad) Waldsee hat, dem Geburts- und Sterbeort des „Bauernjörgs“. Wohl deshalb verlegte Stadtarchivar Michael Tassilo Wild diesen Abendvortrag ins Kornhaus. So war die Pfeilerhalle schon lang vor Beginn bis auf den letzten Platz besetzt. Genannt sei als Besucher Altbürgermeister Rudolf Forcher. Mit Prof. Peter Rückert, Leiter des Hauptstaatsarchivs Stuttgart hatte Wild den derzeit wohl…
Sachschaden: 1,0 bis 1,5 Millionen Euro

In Weingarten Brand von zwei Mehrfamilienhäusern

Weingarten – Aus noch ungeklärten Ursache kam es am heutigen Sonntag (1.12.) gegen 14.51 Uhr zwischen zwei eng zusammengebauten Häusern in der Scherzachstraße in Weingarten zu einem Brand. Dieser griff auf die Hausfassade und anschließend auf die Dächer der beiden Mehrfamilienhäuser über. Der Sachschaden wird auf ca. 1,0 bis 1,5 Millionen Euro geschätzt.
Verbundenheit in der Adventszeit

Franziskanerinnen von Reute laden mit einem online-Adventskalender ein

Bad Waldsee-Reute – Am 1. Dezember brechen die letzten vier Wochen des Jahres an. Die Advents- und Weihnachtszeit steht für viele Menschen für eine besondere Stimmung und besinnliche Stunden. Der vorweihnachtlichen Hektik können sich dennoch viele Menschen nicht entziehen. Unter dem Motto “in Verbindung bleiben” laden die Franziskanerinnen von Reute ein, mit dem online-Adventskalender auch in den betriebsamen Wochen vor Weihnachten Momente der Ruhe und des Besinnens zu erfahren.
Sie wollten an der “Regatta der Eisernen” teilnehmen

Zwei Segler tot aus dem Bodensee geborgen

Münsterlingen (Schweiz) – Am Samstag wurden vor Münsterlingen (Kanton Thurgau) zwei Männer tot aus dem Bodensee geborgen. Die beiden Segler waren seit Freitagabend vermisst worden.

TOP-THEMEN

Die Ampel ist zwar ausgeschaltet. Aber wir haben nach wie vor eine rot-grün-gelbe Mehrheit im Bundestag; der kann noc…
Rottenburg – Mit einem feierlichen Pontifikalamt im Rottenburger Dom St. Martin wurde Prälat Dr. Klaus Krämer am 1. D…
Münsterlingen (Schweiz) – Am Samstag wurden vor Münsterlingen (Kanton Thurgau) zwei Männer tot aus dem Bodensee gebor…

VERANSTALTUNGEN