Skip to main content
Zwei Bundestagsabgeordnete und ein ehemaliger Minister im Kurhaus Isny 

Die SPD zur Energiewende: „Am Ende eine gute Sache“



Foto: Julian Aicher
Das Podium in Isny (von links): SPD-Bundestagsabgeordneter und -Energieexperte Robin Mesarosch (Sigmaringen), Dr. Wolfgang Heine (Direktor Regionalverband Bodensee-Oberschwaben), SPD-Bundestagsabgeordnete Heike Engelhardt (Ravensburg), Dr. Ernst Deuer (SPD-Kreisrat und Mitglied der Regionalverbandsversammlung Bodensee-Oberschwaben)

Isny – Insgesamt 26 Leute. Sie kamen am Donnerstagabend im Kurhaus Isny zusammen. Auf Einladung der SPD. Diese zeigte sich mit gleich zwei Bundestagsabgeordneten dort:  Heike Engelhardt (Ravensburg) und Robin Mesarosch (Sigmaringen). Auch Isnys Bürgermeister Rainer Magenreuter war da. Und man sah ein bundesweit bekanntes Gesicht im Saal: den  ehemalige Bundesarbeitsminister Walter Riester. Er forderte alle dazu auf, zur Energiewende ein „Bild der Chancen“ zu umreißen. 

Den Impuls des Abends setzte Robin Mesarosch (Bild). Der 31-Jährige war aus Sigmaringen angefahren. Seine Kollegin Heike Engelhard stellte ihn als energiepolitischen Experten der SPD-Bundestagsfraktion vor. Mesarosch mahnte den Klimaschutz an; ihm dienten die Erneuerbaren Energien (Sonne, Pflanzen/Biomasse, Erdwärme, Wasser- und Windkraft). So Mesarosch. Die letzten zehn Monate seien die weltweit wärmsten gewesen, seitdem das Wetter nach heutigen Maßstäben gemessen werde. 

ANZEIGE

„Man könnte Strom nicht günstiger bekommen als mit den Erneuerbaren Energien”, betonte SPD-Energiekenner Robin Mesarosch am Donnerstagabend in Isny. Und deshalb würde er für so sonnige Kräfte auch dann eintreten, wenn es gar keinen Klimawandel gäbe. Erneuerbare Energien statt Erdgas und Erdöl zu verbrennen, bringe für die gewöhnliche Bürgerin oder den durchschnittlichen Bürger „einen Bruchteil der Kosten”, die sonst für Erdgas, Erdöl und Kohle zu bezahlen seien. Das habe er am eigenen Leib in Sigmaringen selbst erlebt, berichtete der SPD-Bundestagsabgeordnete. Seitdem er in ein gut gedämmtes neueres Haus mit Solarmodulen auf dem Dach gezogen sei, habe er für Strom und Wärme weniger zu entrichten. 

„Da bin ich zuversichtlich” 

Gegenwärtig empfahl SPD-Energiefachmann Mesarosch, den Stromanbieter zu wechseln. Grundsätzlich würden   sich Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen und Strom dank Erdgas, Erdöl und Kohle dadurch unterscheiden, dass man für Erdgas, Erdöl und Kohle „zweimal zahlt“. Nämlich für den Bau der Kraftwerke und dann nochmal bei ihrem Betrieb mit den immer teureren Brennstoffen Erdöl, Erdgas und Kohle. Ab 2025 plane die Bundesregierung einen „dynamischen Strompreis”. Er ermögliche es, flexibel günstigeren Solarstrom zu kaufen – etwa wenn die Sonne scheine. Schon jetzt könne man seine Stromkosten mit  „Steckermodulen“ direkt am eigenen Balkon senken. 

ANZEIGE

Von der bundesweiten Debatte direkt in die nahe Umgebung. Dr. Wolfgang Heine (Bild; stehend), Direktor des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben (mit Sitz in Ravensburg) betonte: Erneuerbare Energien zu nutzen, liege inzwischen „im überragenden Interesse”. Also gesetzlich geschützt – wie die Verteidigungsfähigkeit. Deshalb gelte heute: „Im Zweifel für die Erneuerbaren Energien.“ Dies sei im Bereich Windkraft möglich, auch wenn 98,2 % des Landes frei von Windkraftwerken blieben. Der Regionalverband habe bis spätestens September 2025 nur 1,8 % des heimischen Bodens für Windkrafttürme auszuweisen. Regionalverbandsdirektor Heine: „Dass wir dieses Flächenziel erreichen – da bin ich zuversichtlich.“  Gelinge das nicht, könnten Windkraftplaner überall Genehmigung für ihre Flügel-Türme beantragen, wo sie Baurechts- oder Naturschutzbestimmungen nicht daran hindern würden. Heine zu seiner Flächen-Suche: „Naturschutzgebiete – in die gehen wir erst gar nicht rein.” 

Windkraftanlagen auf der Adelegg? 

Der besondere Schutz der Adelegg hindert Isnys Bürgermeister Rainer Magenreuter nicht daran, mehr Flächen auf Isnyer Markung für Windkraft zu fordern. Bestärkt von der Gemeinderatsmehrheit. Nämlich auch auf den Höhenzügen der Adelegg. Dort deshalb, weil da „der Wind weht”.  Außerdem seien dort Abstände zur Nachbarschaft leichter einzuhalten. Probleme ergäben sich auf der Adelegg durch Festlegungen der Bundeswehr. „Das betrifft auch die SPD – den Herrn Pistorius”, sagte der Isnyer Rathauschef. Bundestagsabgeordneter Robin Mesarosch antwortete darauf, dass seine Fraktion in Gesprächen mit dem Verteidiungsministerium schon manche konkrete Lösung vor Ort gefunden habe. Regionalverbands-Direktor Heine: „Die Gemeinden können auch andere Flächen festlegen“ als die, die Heines Planung vorschlage. Auf der Adelegg müsse die Stadt Isny dann „mit Konflikten umgehen und sie abarbeiten“. 

ANZEIGE

Fast gegen Schluss der Veranstaltung erhob sich einer aus dem Publikum: Walter Riester (Bild). Der ehemalige Bundesarbeitsminister riet bei der Energiewende-Diskussion dazu, weniger die „Apokalypse“ des Klimawandels zu beschreiben als vielmehr „ein Bild der Chancen“ aus gutem Wirtschaften mit Verkauf deutscher Erneuerbarer-Energie-Techniken weltweit zu zeigen. SPD-Energieexperte Robin Mesarosch übersetzte das so, „dass es mit der Energiewende am Schluss eine gute Sache ist”.  
Text und Fotos: Julian Aicher 

Weitere Bilder in der Galerie



BILDERGALERIE

Fotos: Julian Aicher

NEUESTE BEITRÄGE

Einzigartiger Schatz

Ravensburger Konzerthaus-Kulissen werden ausgestellt

Ravensburg – Am Donnerstag, 12. September, um 19.00 Uhr eröffnet die Ausstellung „Alles schöner Schein? Das Konzerthaus und seine Kulissen um 1900“ im Innenhof des Museum Humpis-Quartier in Ravensburg. Es begrüßt Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp und Direktorin Sabine Mücke. Grußworte sprechen Staatssekretär Arne Braun und Landeskonservator Dr. Ing. Martin Hahn. In die Ausstellung führt Kuratorin Miriam Kresser.
Benediktinerinnen erinnerten feierlich an den Beginn

100 Jahre Kloster Kellenried

Berg-Kellenried – Beim Einzug der ersten Schwestern sei vieles noch provisorisch gewesen, sagte Weihbischof Thomas Maria Renz mit Blick auf den 7. September 1924. Vor 100 Jahren hatte mit 28 Schwestern aus zwei österreichischen Klöstern benediktinisches Leben in Kellenried begonnen. Der Weihbischof, der für die Ordensgemeinschaften in der Diözese Rottenburg-Stuttgart zuständig ist, Äbtissin Maria Regina Kuhn und die weiteren zehn derzeit noch in Kellenried lebenden Schwestern sowie viele gel…
Ab Oktober

Bunter Programmreigen bei den Guernsey-Wochen in Biberach

Biberach – Bei den Internationalen Wochen des Vereins Städte-Partner Biberach e. V. (StäPa), die zusammen mit der Stadt Biberach veranstaltet werden, dreht sich in diesem Jahr alles um Guernsey, eine der Inseln im Ärmelkanal.
Fahrradexkursion auf dem Altdorfer Rücken am 22. September

Eis und Wasser als Landschaftsgestalter

Allgäu-Oberschwaben – Glazialgeologische Fahrradexkursion auf dem Altdorfer Rücken. Mit dem Fahrrad auf den Spuren der Eiszeit – das ist das Motto der Exkursion, die der BUND im Rahmen seines diesjährigen Exkursionsangebots rund um den Altdorfer Wald am Sonntag, 22. September ab 14:00 Uhr veranstaltet.
Adipositaszentrum der OSK ist von Wangen nach Ravensburg umgezogen

Leichter leben

Ravensburg – Leichter leben – diesen Wunsch haben viele Menschen mit starkem Übergewicht. Denn Adipositas ist nicht nur eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) anerkannte Krankheit, sondern ist oft die Ursache für viele Folgeerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Schlafstörungen oder Gelenkerkrankungen. Studien zeigen, dass auch einige Krebsarten bei Übergewicht/ Adipositas deutlich häufiger sind. Dabei bedeutet Adipositas, dass ein Body-Mass-Index von über 30 besteht. Ein Viertel …

MEISTGELESEN

Neun Auszubildende und Studierende sind in ihre Berufslaufbahnen gestartet

Herzlich willkommen bei BauGrund Süd!

Bad Wurzach – Ausbildungsstart bei BauGrund Süd. Neun Auszubildende und Studierende begannen am vergangenen Montag ihre Berufslaufbahn bei dem Bad Wurzacher Unternehmen. Sandra Boscher, Assistentin der Geschäftsleitung, hat uns Folgendes mitgeteilt:
B 30

Hohe Einnahmen aus der Maut

Bad Waldsee – Die Einnahmen aus der Lkw-Maut auf der Bundesstraße 30 haben im Juli 2024 einen neuen Rekord erreicht und sind auf beeindruckende 1,7 Millionen Euro monatlich gestiegen. Diese Entwicklung unterstreicht die Bedeutung der B 30 als zentrale Verkehrsachse für den Güterverkehr in der Region. on April 2017 bis Juli 2024 wurden rund 75 Millionen Euro an Lkw-Maut allein auf der B30 eingenommen, schreibt Franz Fischer von der Gaisbeurer Initiative B30. Er beklagt, dass diese Mittel nicht…
Andreas T.

Vermisster 64-Jähriger tot aufgefunden

Argenbühl – Die Polizei nimmt die am 30. August veröffentlichte Fahndung nach dem 64-jährigen Andreas T. aus Eglofs zurück. Der Vermisste wurde am Mittwochnachmittag (4.9.) im Rahmen eines weiteren Sucheinsatzes durch eine Rettungshunde-Besatzung des DRK Wangen wenige Kilometer von Eglofs entfernt tot aufgefunden. Die Polizei schließt nach derzeitigem Ermittlungsstand Fremdverschulden aus.
Landesgartenschau

Dekan Susak spricht über den Segenspfarrer Augustinus Hieber

Wangen (BM) – An sein Grab in Merazhofen pilgern jährlich tausende Menschen, die Hilfe und Trost suchen. Der „Segenspfarrer“ vom Allgäu, Augustinus Hieber, gestorben 1968, galt schon zu Lebzeiten als „Wunderheiler“. Nicht nur die Verehrung ist geblieben, auch der Glaube vieler Menschen, dass er ihnen über seinen Tod hinaus beistehen könne. Kurt Benedikt Susak, Dekan in Davos, spricht am kommenden Sonntag, 8. September, um 15.00 im Garten der Kirchen auf dem Gelände der Landesgartenschau in Wa…
B 30

Fahrbahndeckenerneuerung zwischen Ravensburg-Nord und Anschlussstelle Weingarten

Allgäu-Oberschwaben – Das Regierungspräsidium Tübingen lässt ab Montag, 16. September, die Fahrbahndecke der B 30 zwischen der Anschlussstelle Ravensburg-Nord und der Anschlussstelle Weingarten auf rund 3,5 Kilometern Länge erneuern.

TOP-THEMEN

Ravensburg – Am Donnerstag, 12. September, um 19.00 Uhr eröffnet die Ausstellung „Alles schöner Schein? Das Konzertha…
Berg-Kellenried – Beim Einzug der ersten Schwestern sei vieles noch provisorisch gewesen, sagte Weihbischof Thomas M…
Ravensburg / Durlesbach / Kluftern – Stefan Weinert ist Bahnfahrer. Ein passionierter. Passion meint oft Leidenschaft…

VERANSTALTUNGEN