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Land- und Hauswirtschaft

53 Goldene Meisterbriefe verliehen



Foto: Erwin Linder
Stellvertretend für alle Geehrten zeigen wir Emma Dangel aus Steinhausen (bei Bad Schussenried) im Bild. Den Goldenen Meisterbrief überreichte der Landratsstellvertreter Dr. Andreas Honikel-Günther.

Bad-Waldsee-Gaisbeuren – Am 14. April richteten die Kreisvereine Landwirtschaftlicher Fachbildung Ravensburg-Bad Waldsee e.V. und Wangen e.V. eine stimmungsvolle Feier zur Überreichung der Goldenen Meisterbriefe für Hauswirtschafts-, Landwirtschafts- und Melkermeister und -meisterinnen aus. Wenn es „Golden“ werden soll, dann braucht es mindestens 50 Jahre. 17 Frauen und 36 Männer aus Oberschwaben konnten aus der Hand des Ersten Landesbeamten beim Landratsamt Ravensburg, Dr. Andreas Honikel-Günther, ihre Goldenen Briefe entgegennehmen, ausgestellt vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und unterzeichnet von Minister Peter Hauk.

Barny Bitterwolf, vielgefragter Entertainer, sorgte bei der Verleihungsfeier mit viel Musik, Gesang und Witz für einen kurzweiligen Nachmittag.

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Bildung ist eine mächtige Waffe

Christine Dorn-Bohner (Bild) vom gleichnamigen Vorzeigehof in Hittisweiler begrüßte in ihrer Eigenschaft als Zweite Vorsitzende des Kreisvereins Landwirtschaftlicher Fachbildung die zahlreichen Gäste, darunter Anita Schmidt (Bild) vom Regierungspräsidium in Tübingen, Sabine Weiland (Bild) vom Ernährungszentrum Bad Waldsee, Gisela Eisele, Vorsitzende der Landfrauen Ravensburg, Mirjam Albrecht vom Landwirtschaftsamt Ravensburg, Achim Strobel (Bild), Ortsvorsteher von Reute-Gaisbeuren, Stefan Käppeler (Bild), VFL-Landesvorstand, Christoph Stauber (Bild), stellvertretender Vorsitzender des Bauernverbandes Allgäu-Oberschwaben, Albrecht Siegel vom Landwirtschaftsamt Ravensburg sowie Dr. Andreas Honikel-Günther, Erster Landesbeamter und Stellvertreter des Ravensburger Landrates. „Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern” – mit diesem Zitat von Nelson Mandela umschrieb Christine Dorn-Bohner, was der Meisterbrief von 1974 bedeutet. In diesen 50 Jahren hat sich die Landwirtschaft völlig verändert und mit der Bildung haben sie diese Veränderungen erfolgreich gemeistert.

Anita Schmidt.

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Achim Strobel.

Christoph Stauber.

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Stefan Käppeler.

Sabine Weiland.

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Harte Arbeit

Die körperliche Anstrengung der landwirtschaftlichen Arbeit vor 50 Jahren nahm Anita Schmidt von Regierungspräsidium Tübingen zum Anlass, auf die besondere Leistung gerade der Meisterinnen hinzuweisen. Neben der Ausbildung leisteten die Frauen Schwerstarbeit im meist großen Garten, in dem das Gemüse für den Haushalt gezogen wurde, in der Küche, denn vor 50 Jahren saßen am Hof noch mehr Münder am Tisch, im Stall beim Misten, Melken und Füttern, in der Kindererziehung und der ganzen Hausarbeit. „Toll, dabei noch Zeit zu finden für eine fundierte Ausbildung“, würdigte Anita Schmidt die Leistung dieser Generation.

„Bauern sind mehr als Lebensmittelproduzenten“

Ortsvorsteher Achim Strobel ging auf den großen Stellenwert ein, den die Landwirtschaft gerade in Bad Waldsee und seinen Teilorten einnehme. Die Landwirte würden die Kulturlandschaft erhalten und seien nicht nur für die Lebensmittelproduktion zuständig, sondern mittlerweile auch eine wichtige Säule in der Energieversorgung. Ein deutscher Meistertitel sei oft mehr wert als manches Studium. In seinem „Werbeblock“ für Bad Waldsee lud er alle Anwesenden zur Eröffnung der „Altstadt für Alle“ am 28. April ein.

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Der Bauernverband will keine Biosphäre in Oberschwaben

Christoph Stauber nutzte sein Grußwort, um die Kritik des Bauernverbandes Allgäu-Oberschwaben am angedachten und diskutierten Biosphärengebiet zu artikulieren.

Dieser Jahrgang  war eine aktive Truppe …

… meinte der Vorsitzende des VLF-Verbandes Stefan Käppeler in seinem Grußwort. In allen Gremien und Verbänden waren Mitglieder dieses Jahrgangs stark vertreten.

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„Erst wenn sie ausfällt, weiß man, was man an ihr hat“

Sabine Weiland vom Ernährungszentrum in Bad Waldsee legte den Fokus auf die Hauswirtschaftsmeisterinnen. Vor 50 Jahren war eine Ausbildung für eine Frau noch keine Selbstverständlichkeit. Und vor der Prüfung lag ja die Ausbildungszeit. Die weiblichen Multitalente mussten alles unter einen Hut bringen: Familie und Kindererziehung, Schlepper fahren, Stallarbeit, Büro und Entscheidungen als Mitunternehmerin treffen. „Welche Leistung eine Frau in der Landwirtschaft bringt, sieht man erst, wenn sie mal ausfällt“, sagte sie.

Leuchtturm der beruflichen Bildung

Vor 50 Jahren gab es noch vier Landwirtschaftliche Fachschulen. Heute sind es nur noch zwei. Honikel-Günther nannte die Ausbildung ein wichtiges Fundament für Erfolg und Sicherheit im Leben. 50 % der Fachschulabsolventen würden anschließend einen Meister machen. „Wer seinen Ladwirtschaftsmeister macht, der sucht auch sein Auskommen in der Landwirtschaft. Hofnachfolger zu werden ist doch einer der schönsten Berufe der Welt.“

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Die Landwirtschaft sei einem ständigen Strukturwandel unterworfen. Alle 20 Jahre würde sich die Zahl der Betrieb halbieren. Heute seien im Landkreis Ravensburg noch 1200 landwirtschaftliche Betriebe angesiedelt. Selten würde soviel über die Landwirtschaft gesprochen wie heute. Die Landwirte könnten aber gelassen reagieren, wüssten sie doch schon lange um eine nachhaltige Hege und Pflege von Boden und Tieren. Honikel-Günther nannte die Landwirtschaft das Rückgrat unseres Wohlstandes. Fleiß und Verantwortung würden den Bauernkinder schon in die Wiege gelegt.

Abwechslung mit Musik, Spaß und leckerem Kuchen

Barny Bitterwolf dirigiert den Saal mit Händen und Füßen.

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Dafür, dass den Festgästen und den Geehrten bei so vielen Ansprachen der Nachmittag nicht zu lang wurde, sorgte Barny Bitterwolf (Bild). Mal griff er zur Gitarre, mal zum Akkordeon. Zwei Festredner mussten als Komparsen herhalten und Barnys selbstgemalte Bilder zur Musik in die Luft halten. Mal musste der ganze Saal auf sein Kommando, das er mit Händen und Füßen gab, zu seiner Erzählung sinnige Kommentare wie „Hanoi“, „Awa“ und „Ohje“ abgeben. Dann wieder durften alle zusammen singen.

Die Landfrauen Reute-Gaisbeuren hatten ein phänomenales Kuchenbüffet zusammengestellt, das reichlich Zuspruch fand.

Nach guten zwei Stunden dann der Höhepunkt: Aus der Hand von Dr. Honikel-Günther erhielten die Meisterinnen und Meister ihren goldenen Meisterbrief.
Text und Fotos: Erwin Linder

Der „Goldene Meisterbrief“ (hier von Emma Dangel).







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