RWE hat Anträge für zwei Windkraftwerke auf Gemarkung Hofs gestellt
Ausnang – Seit einigen Tagen liegen zwei Genehmigungsanträge für zwei Windkrafttürme auf Gemarkung Hofs vor. Das gab Ortsvorsteher Franz Dietrich am Donnerstagabend (17.7.) in der Ortschaftsratssitzung im „Florianstüble” Ausnang bekannt. Für den Wald zwischen Hofs, Ottmannshofen und Rotis. Nabenhöhe pro Windkraftwerk: 179 Meter; Gesamthöhe: 266,5 Meter. Über die Antragsteller sagte Finanzbürgermeister Dr. Daniel Gallasch, der an der Sitzung teilnahm: „Die sind viel weiter als in Diepoldshofen.” Gemeint sind damit die RWE (Rheinisch Westfälische Elektrizitätswerke), Firmenniederlassung Augsburg. Begeisterung dafür kam im „Stüble” nicht auf.
Einigen waren schon erste Angaben gemacht worden, Andere ahnten was. Aber öffentlich wurden sie erst am Donnerstagabend im Ortschaftrat Hofs genannt – die Anträge auf Genehmigung zweier Windkraftwerke in und um den „Ringleswald”. „Ich habe zehn Stunden lang versucht, mich da reinzulesen”, sagte Ortsvorsteher Dietrich. Auch mit der Vertreterin der Antragsteller RWE Augsburg habe er gesprochen. Dietrich: „So ein Wort wie ,Mit dem Bürger sprechen’ ist bei mir da nicht angekommen.”
Ergebnis der Einblicke und Rückfragen von Franz Dietrich: Im und um den Ringleswald zwischen Hofs, Ottmannshofen und Rotis sollten nach Genehmigungsantrag der RWE Augsburg zwei Windtürme aufragen. Und zwar einerseits östlich der Kreisstraße Hofs-Ottmannshofen, nördlich der Kreuzung der Strecke Hofs-Ottmannshofen und Hasenberg-Rotis. Andererseits östlich besagter Kreuzung am Waldrand, östlich der Straße Hasenberg-Rotis im Wald – wohl auf noch auf dem Höhenzug dort.
Inbetriebnahme 2027
Ortsvorsteher Dietrich ergänzte zum Windturm näher an Rots: „Im Quellschutzgebiet – da ist ein Windrad drin.” Und zwar – so Franz Dietrich – 573 Meter entfernt vom Jakobshof Rotis. Dort könnten die Windkraftflügel dann bis zu 45 Dezibel Geräusche verursachen. Je Windkraftwerk würde ein Strom-Ertrag von 6,8 Megawatt pro Jahr erwartet. Offiziell finde die Einspeisung dieser elektrischen Kilowattstunden am Netz-Verküpfungspunkt Tannheim statt. Inbetriebnahme: 2027.
„Für uns ist das auch nicht befriedigend”
Was zu diesen zwei Windkraftwerken wann wie entschieden werde, dazu könne der Ortschaftsrat „in keiner Weise mitschwätzen”. Im Prinzip gleiches gelte für den Stadtrat und das Rathaus Leutkirch, bestätigte Finanzbürgermeister Dr. Daniel Gallasch. Kreistagsmitglied Gallasch: „Auch der Kreistag hat hier nichts zu sagen.” Allerdings, so das Landratsamt bei der Bürgerinformation in Diepoldshofen am 26. Juni: Das Landratsamt Ravensburg habe die Genehmigungsanträge zu prüfen und bei Vorliegen der gesetzlich festgelegten Voraussetzungen auch zu genehmigen. „Für uns ist das auch nicht befriedigend”, betonte Bürgermeister Gallasch.
„Ich kann da nicht weiterhelfen in der Geschichte”, sagte Ortsvorsteher Franz Dietrich in Richtung der teils fragend wirkenden Gesichter im Publikum des „Florianstübles”. Allerdings: Die Vertreterin der RWE Augsburg, mit der Dietrich gesprochen habe, kündigte eine Informationsveranstaltung auf Markung Hofs nach den Sommerfreien 2025 an. Und zwar eine, „bei der sie auch präsent sind – anders als in Diepoldshofen”, ergänzte Dietrich.
Der Ausnang-Rotiser Bauunternehmer Andreas Schädle kritisierte die späte Information mit harten Worten. Mit etwas mehr Vorlaufzeit sei das Ganze doch „ein bißle sanfter” mit der Bevölkerung abzuklären gewesen.
Julian Aicher
Transparenzhinweis: Bildschirmzeitung-Reporter Julian Aicher bezieht sein Trinkwasser aus einer Quelle nahe eines der geplanten Windtürme. Seine Frau Christine Abele-Aicher ist Mitglied der Bürgerinitiative dezentrale Wasserversorgung Oberschwaben (BdW). Julian Aicher setzte sich während der 1990er-Jahre für Windkraft-Türme mit Nabenhöhen unter 100 Metern ein (wie das Windrad Legau).













