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Große Freude bei der Jüngeren Marianischen Bruderschaft

Erstmals seit 2017 wieder in der Stamm-Kapelle



Foto: Rudi Martin
11. Dezember 2025: Die Jüngere Marianische Bruderschaft feiert erstmals nach acht Jahren wieder in der Kapelle in Osterhofen Heilige Messe.

Osterhofen  – Letztmals hatte sich die Jüngere Marianische Bruderschaft am 14. Dezember 2017 in der Kapelle Mariä Opferung in Osterhofen zu ihrem Bruderschaftstag getroffen. Seitdem hatte die Kapelle – über mehr als 300 Jahre die Heimstatt der 1718 gegründeten Gebetsgemeinschaft (wie auch der bereits 1702 gegründeten Älteren Marianische Bruderschaft) – für die traditionsreiche Zusammenkunft nicht mehr zur Verfügung gestanden. Beide Gebetsgemeinschaften waren in der Zwischenzeit in die Pfarrkirche Haisterkirch ausgewichen, weil ihre Stammkapelle baupolizeilich gesperrt war und sich die Renovation über Jahre hinzog. Nach der Wiedereröffnung am vergangenen Sonntag, 7. Dezember 2025, konnte die Jüngere Marianische Bruderschaft jetzt, am 11. Dezember 2025, erstmals wieder in „ihrer“ Kapelle die Heilige Messe feiern. Die Freude war groß, das war allen anzumerken. Die Ältere Marianische Bruderschaft wird ihre Rückkehr in die Kapelle am 12. Februar 2026 feiern.

Dem Gottesdienst im Gedenken an die verstorbenen Mitglieder der Bruderschaft stand Pfarrer Stefan Werner vor. Die nach der so gelungenen Renovation immer noch offene Frage der Sitzmöblierung – Kirchenbänke oder Konzertbestuhlung – nahm Pfarrer Werner zum Anlass, über den Platz im Leben, den ein jeder einnehme, zu sprechen und zu mahnen, über das Suchen und Finden und Ausfüllen eines Lebensplatzes den Platz für Gott im eigenen Leben nicht zu vergessen.

Pfarrer Stefan Werner war Zelebrant bei der Bruderschaftsmesse in der Osterhofener Kapelle Mariä Opferung. Hinter ihm ist das Kemmler-Modell der Kapelle zu sehen, vorne rechts die Bruderschaftskerze.

Die Fürbitten sprach Franz Maucher, der Vorstand der 63 Männer zählenden Gemeinschaft. Eine der Fürbitten lautete wie folgt: „Steh allen Getauften bei, in den Familien, in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Politik und Wirtschaft und in den anderen Bereichen des Alltags zu bekennen, dass du die Mitte ihres Lebens bist.“

Vorstand Franz Maucher liest die Fürbitten.

Die Bruderschaftsmesse wurde musikalisch von einer fünfköpfigen Bläsergruppe begleitet, alles Mitglieder der Bruderschaft; Markus Spieler, Klaus Ott, Hans-Peter Waibel, Joachim Sontag und Georg Ströbele brachten unter anderem „Maria durch den Dornwald ging“ zu Gehör, inbrünstig mitgesungen von der Gemeinde.

Die Bruderschaftsbläser vor dem barocken Hochaltar der Osterhofener Kapelle.

Spendenaktion bis 31. Januar

Zum Schluss wies Pfarrer Werner noch auf die laufende Spendenaktion der Kirchengemeinde Haisterkirch zugunsten der Osterhofener Kapelle hin. In Zusammenarbeit mit der Volksbank Allgäu-Oberschwaben erfolgt diese als sogenanntes Crowdfunding. Bis 31. Januar 2026 geht die Aktion, bei der die Bank zu jeder 10-€-Spende ihrerseits noch 10 € dazugibt. Man könne auch mehr geben, schmunzelte Stefan Werner, die Zugabe von Seiten der Bank sei aber auf 10 € pro Spender beschränkt. Bis Ende Januar geht diese Aktion, nicht bloß bis Ende Dezember, wie von der Bildschirmzeitung fälschlicherweise gemeldet.

Infos zur Spendenaktion gibt es bei Rolf Heber, dem Gewählten Vorsitzenden der Kirchengemeinde Haisterkirch, und bei Kirchenpflegerin Waltraud Ruf. Dort bekommt man auch das oben abgebildete Faltblatt; es liegt auch in der Kapelle in Osterhofen sowie in der Pfarrkirche Haisterkirch aus.

Nach dem Gottesdienst machte die Kunstkennerin Brigitte Hecht-Lang noch Erläuterungen zur Geschichte der Kapelle, vor allem auch zur Deutung der Fresken von Eustachius Gabriel. Denselben Vortrag hatte sie bereits am vergangenen Sonntag (7.12.) gehalten, besucht von unserem Reporter Peter Lutz. Wir verweisen deshalb auf den Lutz-Bericht, der alsbald hier im „Waldseer“ erscheinen wird.

Brigitte Hecht-Lang gab bei ihren Erläuterungen zu Geschichte und Bedeutung der Kapelle auch eine interessante Überlieferung zur Zahl „63″ – beide Bruderschaften haben 63 Mitglieder – wieder: Demnach hätten nach einem Pestzug in Osterhofen exakt 63 Bewohner überlebt.

Bei der anschließenden Versammlung in der „Rose“ in Hittelkofen wurde des im vergangenen Jahr verstorbenen Bruderschaftsmitglieds Martin Burr gedacht. Für ihn rückte Rolf Heber nach, freundlich begrüßt von den in großer Zahl anwesenden Brüdern. Vorstand Franz Maucher warf einen Blick zurück auf den Ausflug nach Wangen („Der Waldseer“ hat darüber berichtet) und erläuterte die von Hans-Peter Waibel tadellos geführte Kasse. Mitglied Christoph Mayer schlug vor, auch im nächsten Jahr wieder einen Ausflug zu veranstalten, was zustimmend aufgenommen wurde.

Mit Speis und Trank – traditionell gibt es Bratwürste mit Kartoffelsalat – und guten Gesprächen klang der Bruderschaftstag 2025 der Jüngeren Marianischen Bruderschaft zu Osterhofen im 308. Jahr ihres Bestehens aus.

Zurück in „ihrer” Kapelle: die Jüngere Marianische Bruderschaft zu Osterhofen. Die Ältere Marianische Bruderschaft wird am 12. Februar 2026 zurückkehren.

Text: Gerhard Reischmann / Fotos: Rudi Martin



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