Peter Schad hat an Simon Föhr übergeben: „Der Schritt kommt einfach mal“
Bad Wurzach – Die Oberschwäbischen Dorfmusikanten konzertieren unter neuer Leitung am 16. und 17. März im Kursaal in Bad Wurzach. Die Bildschirmzeitung (DBSZ) sprach mit Peter Schad, der die Leitung des von ihm jahrzehntelang geführten Ensembles an Simon Föhr übergeben hat.
Der alte und der neue Leiter der Oberschwäbischen Dorfmusikanten haben viele Parallelen: Beide sind Schulmusiker, leiten zusätzlich einen Männerchor und sind Studienräte. Nur liegen zwischen Peter Schad und dessen Nachfolger Simon Föhr dreißig Lebensjahre. DBSZ-Reporter Hans Reichert hat sich mit den beiden zusammengesetzt und in gemütlicher Runde unterhalten.
Simon Föhr ist ganz heiß auf die ersten Konzerte und freut sich sehr auf das Publikum. Und an den Frühbuchungen ist es auch zu erkennen: Das Publikum ist ebenso neugierig und heiß. Auf YouTube haben die Oberschwäbischen Dorfmusikanten seit Neustem mit einigen Filmen viele Klicks. Die aufpolierte Homepage www.osdm.de erlaubt Plätze für Konzerte zu buchen. Für das traditionelle Konzert in Bad Saulgau am Ostermontag, 1. April, sind die Sitzreihen schon fast voll.
Ein wertschätzendes Publikum ist für Peter Schad immer sehr wichtig gewesen. Sein Ziel und Stil war es nie, vor dreitausend Leuten im Bierzelt zu spielen. Die rund fünfzehn bis zwanzig Konzerte im Jahr haben immer ein interessiertes Publikum gehabt. Auch für die kommende Saison gehen Simon Föhr und seine Musikanten von ungefähr zehn Auftritten aus, meist an Orten, die schon Tradition sind. Die Anfragen kommen meist von Veranstaltern, mit denen man schon seit langem vertrauensvoll zusammenarbeitet. Bühlertann bei Schwäbisch Hall ist so ein Ort, an dem ein Konzert am Samstag, 9. März, stattfindet. Aber viel weiter als ungefähr zwei Stunden Fahrzeit sind keine Konzerte geplant. Denn die Mitglieder haben alle auch ihren beruflichen und natürlich familiären Verpflichtungen.
Das Programm für dieses Jahr hat Simon Föhr schon vorbereitet. Der neue und der alte Leiter kennen sich schon lange. Seit zwanzig Jahren ist Simon Föhr schon Posaunist bei den Oberschwäbischen. „Peter Schad hat uns seine Noten überlassen und wir Musiker haben im Team die Managementaufgaben verteilt, was bisher exzellent von Peters Frau Maria Schad erledigt worden ist.“
Wird es eine Taktstockübergabe geben?
„Einmal schon deshalb nicht, weil ich ohne Taktstock dirigiere!“ Bei den traditionellen Wurzacher Konzerten am 16. und 17. März wird Peter Schad auch nicht als Gast dabei sein: „Es ist ein Wandel vollzogen und das soll auch deutlich sein!“ Also wird er auch nicht als Gastdirigent die Kuschelpolka dirigieren. Es war für Peter Schad klar: „Dieser Schritt kommt mal.“ Der Einundsiebzigjährige ist Realist und weiß sein Lebenswerk in guten Händen. Nachfolger Simon Föhr ist genau dreißig Jahre jünger.
Die trockene Art der Moderation ist immer Schads Markenzeichen gewesen. Unerschöpflich scheint sein Vorrat an Witzen zu sein. Das Publikum darf gespannt sein, wie Simon Föhr das angehen wird. Im Gespräch am gemütlichen Tisch in Schads Heim blitzt der Schalk aus Schads Augen: „Den muss ich noch erzählen!“, ködert Peter Schad sein kleines Kaffeetisch-Publikum: „Staub bist du und zu Staub wirst du werden!“ Dieser Satz muss am Aschermittwoch gesagt sein. Das braucht viel Zeit und macht den Gottesdienst wegen der individuellen Segnung länger. Darum bittet der Pfarrer seinen Mesner um Aushilfe beim Aschestreuen. Der fragt den Pfarrer ständig: „Was muss ich sagen?“ Sogar kurz vor der Messe. Die Geduld des Kirchenmannes reißt: „Du bist ein Depp und bleibst ein Depp!“ Und das sagt der Mesner nun zu jedem. Sogar der Bürgermeister kriegt das Aschekreuz und diese spezielle Segnung. Er kann sich eine laute Erwiderung nicht verkneifen: „I hett it denkt, dass du au Lateinisch kaasch.“
Das Youtube-Video
Das, was die Musiker der Oberschwäbischen Dorfmuskanten unter der neuen Leitung können, ist bald im Kurhaus Bad Wurzach zu hören. Die Informationen über weitere Auftritte und sogar ein kurzer Film über die Dorfmusikanten ist bei YouTube unter “Oberschwäbische Dorfmusikanten“ leicht zu finden. Hier der Link: https://www.youtube.com/watch?v=UtA0_fTawgw. Der Kurzfilm hat schon mehr als 80.000 Klicks.
Mal sehen wie weit die Zahl noch nach oben geht, wenn unsere Leser diesen Film auch noch anklicken werden.