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Altes Brauchtum und soziales Engagement

Das Wangener Klosensingen



Foto: Stephan Wiltsche
Die Wangener Klosensänger vor der Rochuskapelle, 2023.

Wangen – Am Nikolausabend war in der Stadt Wangen im Allgäu wieder einmal die Tradition des sogenannten Klosensingens zu erleben.

Das alte Brauchtum, das seine Wurzeln im Mittelalter hat, wird bis heute von den Sängern in Ehren gehalten. Dabei wurden in den Straßen der Altstadt spezielle, nur noch in Wangen gesungene Lieder vorgetragen. Historisch geht das Nikolaussingen auf die Zeit zurück, in der Chorknaben der städtischen Lateinschule am Vorabend des Namenstags des Heiligen Nikolaus von Myra, dem 5. Dezember, in den Gassen und Straßen der alten Reichsstadt sangen, um für sich und einen Knaben-Nikolaus Gaben zu erheischen. Nikolaus erfuhr als Patron der Schüler bei diesen eine besondere Verehrung.

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Das Fest wurde deshalb an beinahe allen Lateinschulen, in Klöstern und Bischofssitzen mit einem besonderen Brauchtum umgeben. Während der Hausbesuch eines Bischofs mit seinem Begleiter noch weithin bekannt ist, verschwand allerorten das begleitende Singen. Lediglich in der einstigen Reichsstadt Wangen erhielt es sich. Bis zum heutigen Tag präsentieren die Klosensänger so ihre überlieferten Lieder, besonders stolz das lateinische Lied „Nicolai festo“, zu Deutsch „am Festtag des Nikolaus“. Dieses Lied stellt insofern eine Ausnahmeerscheinung dar, als dass es eines der ältesten bekannten Lieder der ganzen Region ist. Sprach- und Liedforscher vermuten einen Ursprung im 14. oder 15. Jahrhundert. Es wurde seitdem rein mündlich durch die Brauchausübung erhalten.

Dieses Lied und die sieben anderen des Klosenssingens wurden dieses Jahr vollständig in der Spitalkirche vorgetragen. Edgar Rohmert ergänzte dieses Jahr mit seinem zarten Gitarrenspiel den Gesang. Eine festliche Stimmung brachten die Klosensänger durch ihr Singen zuvor auch zu den älteren Einwohnern in den Altenheimen wie auch zu Kindern und ihren Familien in der Rochuskapelle. Später erklangen die Lieder in den Gassen, auf den Plätzen wie auch in den Gastwirtschaften der Altstadt. Dabei war zu spüren, dass viele einheimische Zuhörer dieses Brauchtum schätzen, sogar darauf warten, während zufällig in Wangen verweilende auswärtige Gäste positiv ins Staunen kamen.

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Lokaler Kulturschatz

Die Bewahrung dieses lokalen Kulturschatzes ist verbunden mit der Unterstützung für einen karitativen Zweck. So wurden während des Brauchabends Gaben für den Verein “Lichtblick – hilft Familien in Not” gesammelt. Der beträchtliche Betrag von 1700 € wurde an den mildtätigen Verein übergeben, berichten die Klosensänger. Dieser soziale Nebeneffekt des ehrwürdigen Brauchtum zeigt, dass die Klosensänger nicht nur die Wangener Tradition zu bewahren wissen, sondern aktiv dazu beitragen, denen zu helfen, die Unterstützung benötigen, ganz im Sinne ihres Namenspatrons.




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