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Der Internet-Missionar, der mit 15 Jahren starb

Carlo-Acutis-Vortrag und Ausstellung in St. Ulrich Wangen bis Ende Juni



Foto: Carmen Notz
Berndt Rosenthal, Diakon an St. Ulrich, Pfarrer Tobias Brantl aus Nördlingen (Acutis-Referent), Imelda Hämmerle, die die Ausstellung nach Wangen geholt hat, und Rosmarie Jogschiess, immer am Bücherstand. Bald wird das Acutis-Buch von Thomas Alber neu aufgelegt, weil Carlo am 7. September in Rom heiliggesprochen wird. 

Wangen – Pfarrer Tobias Brantl erzählte vor Kurzem in Wangen vom außergewöhnlichen Leben des jungen „Internet-Missionars“, der mit 15 Jahren verstarb und am 7. September von Papst Leo heiliggesprochen wird. Anlass war eine Ausstellung in der Ulrichskirche in Wangen; sie ist noch bis Ende Juni zu sehen.

Einen Vortrag über das Leben des so jung verstorbenen Carlo Acutis aus Mailand / Italien, der 2020 seliggesprochen wurde, gab es kürzlich in der Pfarrei St. Ulrich in Wangen. Pfarrer Tobias Brantl (Bild) aus Nördlingen hat sich intensiv mit dem 2006 verstorbenen sogenannten „Internet-Missionars“ Carlo Acutis beschäftigt. Durch seine Recherchen hatte Brantl auch Kontakt mit dessen Mutter Antonie in Mailand und konnte nicht nur private Fotos und Original-Aussagen von Carlo erhalten, sondern auch eine Reliquie 1. Grades (vom Körper), nämlich ein Büschel schwarzer Haare.

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Pfarrer Tobias Brantl spendete mit der Acutis-Reliquie den Einzelsegen, was von allen Anwesenden gerne angenommen wurde.

Nach dem spannenden Vortrag mit Bilder-Sequenzen gab es für alle rund 60 Vortragsbesucher im Pfarrsaal in Wangen den Einzelsegen von Pfarrer Brantl mit der Acutis-Reliquie. An einem Stand mit Büchern über Carlo, sogar eine Art Comic-Buch, das besonders für Kinder und Jugendliche das Leben und Wirken von Carlo anschaulich und leicht verständlich aufzeigt, konnte man sich informieren und Bücher gegen Spenden erhalten. Falls eine Pfarrei den Vortrag mit Einzelsegen von Pfarrer Brantl inklusive der Ausstellung von Acutis über alle Eucharistischen Wunder in der ganzen Welt buchen möchte, kann sich im Internet unter www.carloacutis.de informieren.

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Den Bücherstand betreute Rosmarie.

„Meine Autobahn in den Himmel“

Carlo Acutis wurde 1991 in England geboren und stellte im Alter von 3 bis 4 Jahren tiefgreifende Fragen zum christlichen Glauben, was die Eltern sehr herausforderte, da sie diesen kaum praktizierten. Der junge Carlo wünschte sich dann als Siebenjähriger sehr, die Heilige Kommunion empfangen zu dürfen. Er sehnte sich regelrecht danach und bekam die Erstkommunion in einem Kloster, in aller Stille (weil vorzeitig). Sein besonderes Augenmerk lag schon früh auf der Heiligen Messe bzw. der Eucharistie, die er als „Direktverbindung“ zu Jesus sah. „Die Eucharistie ist meine Autobahn in den Himmel“, da war sich der junge Carlo ganz sicher. Er wunderte sich immer, warum die Menschen eher beim einem Konzert Schlange stehen, als vor dem Tabernakel in der Kirche. Er besuchte jeden Tag eine Hl. Messe, beichten ging er meist einmal in der Woche.

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Ein außergewöhnlicher und doch auch ein normaler Jugendlicher

Der sehr gläubige junge Carlo war ein außergewöhnlicher Jugendlicher, der zum einen durchs Internet, aber auch oft persönlich viele Menschen mit seiner Begeisterung über Jesus und dessen Frohe Botschaft erreicht hat. Nach außen hin war er ein normaler, sehr freundlicher und humorvolle Junge, er war gut in der Schule, lernte leicht, trieb viel Sport, spielte gerne Fußball (Lieblingsverein AC Mailand), wanderte gerne in der Natur, war aber auch oft am Computer, wo er recherchierte, aber auch öfters mal Playstation spielte.

Referent Brantl brachte den zahlreichen Vortragsgästen die Biografie des jungen Mailänders, mit vielen tiefsinnigen Aussagen zum Glauben von Carlo Acutis, beeindruckend nahe. Zwei unvergesslich-markante dessen Sätze waren: „Wir alle werden als Original (Unikate) geboren, die meisten Menschen sterben jedoch als Kopie“, womit gemeint ist, dass jeder oft versucht, wie die andern zu sein, machen, was andere machen, und somit sich selber oft verliert. Auch seine Aussage: „Immer mit Jesus vereint zu sein, das ist mein Lebensprogramm“, regt zum Nachdenken an. Carlo Acutis verehrte zudem sehr die Gottesmutter Maria, als Mutter der ganzen Menschheit, und befasste sich intensiv mit allen anerkannten Marien-Erscheinungsorten und -aussagen auf der ganzen Welt, wie Lourdes und Fatima.

Ausstellung über Eucharistische Wunder

Als sein größtes Lebenswerk gilt seine Ausstellung mit allen anerkannten Eucharistischen Wundern, die auf der Welt an rund 140 Orten/Kirchen bereits geschehen sind. (So ein Wunder ist es, wenn bei der Wandlung aus dem Wein Blut wird und aus dem Manna menschliches Fleisch)

Als Jugendlicher besuchte Carlo die meisten Örtlichkeiten in Europa persönlich mit seinen Eltern, denn er kam aus einer gut situierten Familie. Innerhalb von drei Jahren (2003 – 2006) stellte er am Computer eine perfekte Ausstellung zusammen, die bereits als Plakat-Ausstellung in allen Kontinenten zu sehen war. Derzeit ist die Ausstellung mittels Plakaten (nicht die Original-Ausstellung) in der Kirche St. Ulrich in Wangen zu sehen, und zwar noch bis Ende Juni.

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Reliquie Acutis’ und Vergebungsrosenkranz.

Carlo beschrieb seinen Tod genau im Voraus

Mit 15 Jahren erkrankte Carlo, der sein Leben und Handeln völlig unter den Plan Gottes gestellt hatte, im Herbst 2006 an einer seltenen Form von Leukämie, und verstarb am 12. Oktober innerhalb weniger Tage im Krankenhaus in Monza. Seinen Tod sagte er genau voraus (hinterließ er auf seinem Computer), sein Leichnam wurde exhumiert, und ruht seit 2019 in einem Schrein in der Santa Maria Maggiore Kirche in Assisi. Schon 15 Jahre nach seinem Tod ist Carlo Acutis als erster Internet-Missionar bei vielen Menschen bekannt und wird verehrt. 2020 ist er im Auftrag von Papst Franziskus seliggesprochen worden, seine Heiligsprechung wird am 7. September von Papst Leo in Rom ausgesprochen.
Text und Fotos: Carmen Notz

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