Skip to main content
ANZEIGE
Ganzheitliche Betreuung an der OSK

„Das Lebensgefühl von Adipositas-Patienten ist nach einer Operation oft wie verwandelt“



Foto: OSK
Von links nach rechts: Die Ernährungstherapeutinnen Klara Steiner und Michelle Beutel, Dr. Franz Immler,Prof. Dr. Karolin Thiel, Chefärztin der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie,und Dr. Andera Salama-Müller, Oberärztin in der Klinik für Innere Medizin I am EK.

Ravensburg – Das mit dem Abnehmen ist so eine Sache. Keiner weiß das besser als Dr. Franz Immler, der am St. Elisabethen-Klinikum in Ravensburg schwer adipöse Patienten berät, operiert und täglich ihrem Leidensdruck begegnet. „Starkes Übergewicht ist schwer wegzubekommen, weil unsere Körper dafür aufgrund jahrtausendelanger karger Lebensbedingungen und mangelndem Nahrungsangebot nicht eingestellt und konzipiert sind“, sagt Dr. Immler. „Unser Stoffwechselsystem ist auf Speicherung geeicht, nicht auf Abbau, deshalb ist es heute, in einer Zeit von Nahrungsüberfluss und mangelnder Bewegung, ganz schwer, überflüssige Pfunde wieder zu verlieren. Diäten begreift unser Körper im Prinzip als Alarmsignal, die Kilos kommen danach rasant wieder zurück. Ich sage immer: Jede Diät ist gut, man muss sie nur ein Leben lang machen, denn: Wir essen schlicht zu viel und verbrauchen zu wenig. Deshalb nehmen wir zu.“

Schwer betroffene Patienten werden im zertifizierten Adipositas-Kompetenzzentrum der Oberschwabenklinik, das Prof. Dr. Karolin Thiel, Chefärztin für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie in Ravensburg verantwortet, ganzheitlich betreut – und, bei entsprechender Indikation auch operiert. Streng genommen spricht man bereits bei einem Body-Mass-Index von mehr als 30 von einer Krankheit, Adipositas beträfe demnach jeden vierten Menschen in westlichen Industrieländern.

Operativ behandeln lassen können sich allerdings nur Patienten mit einem BMI von mehr als 40 – oder mit einem BMI von über 35, falls die Betroffenen massive Begleiterkrankungen haben (etwa Diabetes Typ II, Bluthochdruck). Und beide Gruppen auch nur dann, wenn „alle konservativen Alternativen ausgeschöpft sind“, wie Dr. Immler, Bereichsleiter des Zentrums, erklärt. Wer es also nach spezifischen medizinischen Untersuchungen trotz einer begleiteten Ernährungsberatung und -umstellung und trotz psychologischer Beratung nicht schafft, sein Gewicht dauerhaft zu senken, sollte über einen Eingriff nachdenken, den Spezialist Dr. Immler und die Ärzte am EK entweder über die Konstruktion eines Schlauchmagens oder über einen Magenbypass vornehmen.

ANZEIGE

Der Experte verweist darauf, dass großes Übergewicht oft schambesetzt ist und auch die Psyche massiv belastet. „Adipöse Menschen haben häufig Zusatzerkrankungen und leiden an einer extrem geringen Lebensqualität. Sie können sich kaum noch bewegen, kaum noch aktiv etwas tun, was ihnen Freude bereiten könnte“, sagt Dr. Immler. Eine Operation reduziere nicht nur das Gewicht um im Schnitt 50 Kilogramm und heile die Zusatzerkrankungen, sie wirke in vielen Fällen auch wie ein Turbo für das Selbstwertgefühl: „Die Patienten, die zu mir in die Sprechstunde kommen, sind danach oft nicht wiederzuerkennen. Sie strahlen, erzählen mit leuchtenden Augen über ihre Aktivitäten, haben ein völlig neues Selbstbewusstsein und Lebensgefühl. Sie wirken wie verwandelt.“

Damit das so bleibt, hat die OSK ein neues Ernährungsteam (Nutrition Support Team) in Ravensburg formiert, das sich vor und nach der Operation um die Aufklärung und Beratung der Adipositas-Patienten kümmert. Die Ernährungstherapeutinnen Michelle Beutel und Klara Steiner erläuterten jüngst bei einem medizinischen Vortrag des Adipositaszentrums in Ravensburg die Betreuung im EK und ihre dezidierten Ernährungsempfehlungen. Auch stationär und in der Nachsorge werden die Patienten vom Nutrition Support Team betreut, um nachhaltige, langanhaltende Erfolge zu erzielen, die Nährstoffzufuhr zu optimieren sowie möglichen Beschwerden entgegenzuwirken.

ANZEIGE

Denn natürlich hat eine Magen-Operation körperliche Folgen, wie Dr. Andera Salama-Müller, Leiterin des Ernährungsteams, erläutert. „Die Patienten müssen lernen, sich dauerhaft angepasst und gesünder zu ernähren“, sagt die Oberärztin, also: hochkonzentrierte und fettreiche Lebensmittel zu vermeiden, sich eiweiß- und vitaminreich zu ernähren, eine erneute Gewichtszunahme zu verhindern und vor allem: zwingend die wichtigsten Mineralien (insbesondere Eisen), Vitamine und Spurenelemente zuzuführen, was vor allem bei einer Magen-Bypass-Operation erforderlich ist. Bei einer Schlauch-Magen-OP gelte es, sich an das geringere Magenvolumen zu gewöhnen.

„Hunger und Appetit sind nach einer Operation anfangs wie verschwunden, kommen aber nach drei bis zwölf Monaten wieder. Prinzipiell ist es wichtig, essen und trinken zu trennen, langsam zu essen und beim ersten Gefühl der Sättigung aufzuhören“, sagt Dr. Salama-Müller. „Patienten sollten sich regelmäßig beraten, die wichtigsten Laborwerte kontrollieren lassen und ihren Lebensstil grundsätzlich verändern. Dann bekommen sie die Adipositas-Erkrankung langfristig in den Griff und können ihr neues Lebensgefühl auch dauerhaft genießen.“

ANZEIGE
Dr. Franz Immler, Bereichsleiter des zertifizierten Adipositaszentrumsin Ravensburg



NEUESTE BEITRÄGE

Andeutung von Raimund Haser im Gespräch mit der Bildschirmzeitung

Kommt eine Neuregelung bei der Biber-Regulierung?

Region – „Zig Hektar überflutet.” Und teils Bedrohungen von wichtigen Wegen – wie Bahnstrecken. Als nicht mehr aktzeptabel schätzt der Kißlegg-Immenrieder Landtagsabgeordnete Raimund Haser Schäden ein, die in jüngster Zeit immer wieder durch Biber verursacht werden. Der energie- und umweltpolitische Sprecher der CDU im Stuttgarter Landtag hat sich deshalb für eine neue Biberverordnung in Baden-Württemberg eingesetzt. Sie soll „vor Weihnachten tatsächlich erlassen werden”, sagte Raimund Haser …
Schwäbische Kultfigur „Herr Hämmerle“ im Leutkircher Bocksaal

Eskalation für die Lachmuskeln

Leutkirch – Es ist Samstagabend. Vorweihnachtszeit. Draußen vor dem Leutkircher Rathaus eine in den Dämmerschlaf gesunkene Schlittschuhbahn. Drinnen im 500 Jah­re al­ten Bock­ge­bäu­de ein bunt gemischtes Publikum, das sich auf alltägliche Ärgernisse, amtliche Bürokratie und zwischenmenschliche Reibung freut. Bernd Kohlhepp, einer der bekanntesten Kabarettisten im Süden, gibt sich hier zum wiederholten Mal die Ehre.
Neue Automaten im baden-württembergischen Teil von bodo

Fahrscheinkauf an Bahnstationen übergangsweise erschwert

Region – In diesen Tagen erscheinen im baden-württembergischen Teil des bodo-Verbundgebiets neue Fahrscheinautomaten an den Bahnstationen. Für die Fahrgäste kann der Umbau zeitweise zu Einschränkungen führen.
ÖPNV

Busunternehmer holen sich Anregungen für einen besseren ÖPNV

Region – Mit der Organisation des ÖPNV in Österreich und der Schweiz beschäftigten sich die privaten Busunternehmer der Regionalverkehr Bodensee-Oberschwaben GmbH (RBO), die den Linienverkehr im bodo-Verkehrsverbund bedienen. Zur RBO gehören die Firmen Bühler, Ehrmann, Hutter, Morath, Müller, Reisch, Schuler, Sohler, Grabherr, Strauss sowie die OVW und die RBA.
Franziskanerinnen von Reute/Missionsprokur

Notfallhilfe für Indonesien

Bad Waldsee-Reute – Südostasien leidet seit Tagen unter einer schweren Unwetterkatastrophe. Von den außergewöhnlich starken Monsunregenfällen und Stürmen ist auch Indonesien stark betroffen. Die Franziskanerinnen von Reute waren in der Region über 60 Jahre lang als Missionarinnen tätig und sind auch heute noch eng mit der 2023 selbstständig gewordenen Gemeinschaft und deren Einrichtungen in Indonesien verbunden.

MEISTGELESEN

An unbeschranktem, aber rotlichtgesichertem Bahnübergang

Tödlicher Zugunfall bei Bad Saulgau! Auto von Zug erfasst und mitgeschleift

Bad Saulgau – Eine Kollision zwischen einem Regionalzug und einem Pkw hat am Mittwochabend (10.12.) bei Bad Saulgau ein Todesopfer gefordert. Den bisherigen polizeilichen Erkenntnissen zufolge wollte gegen 18.40 Uhr der 58-jährige Lenker eines VW aus einem Grundstück heraus direkt über den unbeschrankten Bahnübergang Herbertinger Straße/Neumühle fahren, missachtete dabei das blinkende Rotlicht und übersah zudem offensichtlich die aus Richtung Bad Saulgau herannahende Regionalbahn. Durch die f…
Ausführlicher Bericht

Bad Wurzach lehnt Biosphärengebiet ab

Bad Wurzach (dbsz) – Bad Wurzach steigt aus dem Prüfprozess zur Schaffung eines Biosphärengebietes in Oberschwaben aus. Mit 17 zu 4 Stimmen wurde am Montagabend (13.10.) in der Gemeinderatssitzung der Antrag der CDU-Fraktion angenommen. Ein Antrag der zweiköpfigen Fraktion der Grünen auf Vertagung einer Beschlussfassung wurde mit derselben Mehrheit abgelehnt. Die Entscheidung Bad Wurzachs gilt als schwerer Rückschlag für den Prozess, verfügt die Stadt doch mit dem Wurzacher Ried über ein Herz…
Das renovierte Barockjuwel ist wieder zugänglich

Freudenböller zur Wiedereröffnung der Kapelle in Osterhofen

Osterhofen – Der 2. Adventssonntag 2025 wird mit der Wiedereröffnung der Kapelle nicht nur in der Geschichte von Osterhofen, sondern auch in der ganzen Region Bad Waldsee einen besonderen Stellenwert einnehmen. Denn hier vor Ort zeigte sich, wie dank des außergewöhnlichen Engagements vieler Unterstützer und Befürworter des Sanierungsprojekts „Kapelle Mariä Opferung“ ein kunsthistorisches sakrales Kleinod zu neuem Leben erweckt werden konnte.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 9. Dezember 2025
Die beiden Gebetsvereinigungen bestehen seit mehr als 300 Jahren

Die Kapelle in Osterhofen ist die Heimstatt zweier Bruderschaften

Osterhofen – Die wiedereröffnete Kapelle in Osterhofen ist die Heimstatt zweier aus der Barockzeit stammender Bruderschaften, die nach wie vor blühen und über keinerlei Nachwuchssorgen klagen. Es sind die Ältere Marianische Bruderschaft von 1702 und die Jüngere Marianische Bruderschaft von 1718.
Gesehen von Eva Zitzl

Drei Engel beim Bad Waldseer Rathaus-Advent

Diese drei Weihnachtsengel hat unsere Leserin Eva Zitzl beim Bad Waldseer Rathaus-Advent gesehen. Sie waren am 5. Dezember im Schlepptau des Nikolauses. In Bad Waldsee geht jeden Tag im Advent am Rathaus um 17.00 Uhr ein Türchen auf und es gibt ein adventliches Programm (am Heiligen Abend um 11.00 Uhr). Das Programm wird täglich von der Bildschirmzeitung in der Ausgabe “Der Waldseer” angekündigt.

TOP-THEMEN

Region – „Zig Hektar überflutet.” Und teils Bedrohungen von wichtigen Wegen – wie Bahnstrecken. Als nicht mehr aktzep…
Leutkirch – Es ist Samstagabend. Vorweihnachtszeit. Draußen vor dem Leutkircher Rathaus eine in den Dämmerschlaf gesu…
Bad Saulgau – Eine Kollision zwischen einem Regionalzug und einem Pkw hat am Mittwochabend (10.12.) bei Bad Saulgau e…

VERANSTALTUNGEN