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Gutachten zu einem länderübergreifenden Projekt im Kreistag des Landkreises Lindau vorgestellt

Ein zentrales Krankenhaus für das Westallgäu?



Region – Ein zentrales Krankenhaus für das Westallgäu mit rund 260 bis 290 Betten mit Standort im Raum Hergatz – das schlägt ein Gutachten vor, das am 24. Oktober im Kreistag des Landkreises Lindau vorgestellt wurde. Die Konzentration auf einen statt der bisher drei Standorte in Lindenberg, Lindau und Wangen soll die medizinische Versorgung der Region effizienter und moderner gestalten.

Das Gutachten wurde im Januar 2024 auf Anregung des Gesundheitsministeriums Bayern – welches das Gutachten auch finanziert – sowie mit Unterstützung des Sozialministeriums in Baden-Württemberg und im Einvernehmen mit den Landkreisen Lindau und Ravensburg sowie den drei Krankenhausträgern in der Region – Asklepios Klinik Lindau, Rotkreuzklinik Lindenberg und Oberschwabenklinik – bei der Firma 2perspectives in Auftrag gegeben. Ziel war es konkrete Vorschläge zu entwickeln, wie die stationäre Gesundheitsversorgung im Westallgäu grundlegend neu ausgerichtet werden könnte.

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Zentrale Standort: Hergatz

Das Gutachten schlägt vor, die stationäre Versorgung an einem zentralen Standort im Raum Hergatz zu konzentrieren. Von hier aus sei eine flächendeckende Versorgung des gesamten Westallgäus am besten möglich. Die Gutachter betonen jedoch, dass mit ihrem Vorschlag keine Vorfestlegung auf einen konkreten Standort verbunden ist.

Das neue Klinikum könnte das medizinische Angebot der drei bisherigen Krankenhäuser mit dem Schwerpunkt Grund- und Regelversorgung sowie einer Fachklinik im Bereich der Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie weitgehend übernehmen und punktuell ausbauen. Mit einer Konzentration der Grund- und Regelversorgung, bestehend aus Unfallchirurgie, Allgemeinchirurgie und Innerer Medizin könnte die Komplexität in der Diagnostik etwas vertieft werden. Es wird empfohlen speziellere Verfahren weiterhin in den Schwerpunktkliniken in der Region stattfinden zu lassen.

Aufgrund des hohen Versorgungsbedarfs im höheren Alterssegment wird gleichzeitig empfohlen, den Bereich der geriatrischen Frührehabilitation sowie der Alterstraumatologie für die Region am neuen Standort auszubauen. Das Konzept sieht auch vor, dass eine Geburtsklinik in Kooperation mit der Pädiatrie und Neonatologie in Ravensburg und Memmingen fortgeführt wird.

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Einen Schwerpunkt legen die Gutachter auf den Ausbau der Notfallversorgung am neuen Standort.

Knapp 300 Betten, 7 OP-Säle

Sie sehen am neuen Standort zwischen 258 und 288 Betten sowie rund sieben OP-Säle vor. So könnten nach ihren Berechnungen jährlich etwa 14.500 bis 15.700 Patienten stationär versorgt werden. Gleichzeitig sollen hier in Zukunft auch mehr Behandlungen ambulant durchgeführt werden können.

Wirtschaftlich verspricht eine Bündelung der Angebote auf einen Standort laut Gutachten erhebliche Verbesserungen. Durch die Zusammenführung der bisherigen Kliniken könnten die Betriebskosten deutlich gesenkt und das neue Klinikum voraussichtlich wirtschaftlich zukunftssicher aufgestellt werden.

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Trägerübergreifend, grenzenüberschreitend

„Wir wollen neue Wege in der Gesundheitsversorgung des Westallgäus gehen. Für die anstehenden Diskussionsprozesse bietet dieses Gutachten eine sehr gute Grundlage“, erklären die Landräte der beteiligten Landkreise Elmar Stegmann (Lindau) und Harald Sievers (Ravensburg). „Wenn wir es schaffen, eine trägerübergreifende Zusammenarbeit über Landkreis- und sogar Landesgrenzen hinweg zu etablieren, könnte das im Krankenhauswesen Vorbildcharakter haben.“

Am 19. November im Ravensburger Kreistag

Das Gutachten wurde am 24. Oktober im Kreistag des Landkreises Lindau vorgestellt und soll am 19. November im Kreistag des Landkreises Ravensburg präsentiert werden. Damit ist der politische Diskussionsprozess angestoßen. In den kommenden Wochen und Monaten wird das Gutachten fachlich und rechtlich geprüft. Zu den nächsten Schritten gehört unter anderem die Prüfung, welche Optionen für die Trägerschaft der neuen Klinik infrage kommen.

Der Freistaat Bayern hatte in diesem Jahr ein Förderprogramm aufgelegt, über das das Gutachten finanziert werden konnte. „Für diese große finanzielle Unterstützung danke ich der bayerischen Gesundheitsministerin Judith Gerlach sehr, aber auch für die fachliche Unterstützung aus ihrem Haus“, so Landrat Elmar Stegmann.

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