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So verringern Sie Auswirkungen auf Tiere und Natur

Trend zu Deko-Leuchten für Gärten und Balkone bedroht Artenvielfalt



Foto: Brigitte Heinz-BUND BW
Deko-Leuchten

Stuttgart – Im Sommer sind viele Menschen gerne auch spät noch draußen im Garten oder auf dem Balkon und genießen die lauen Abende in ihrem „grünen Wohnzimmer“. Wem die Natur am Herzen liegt, sollte dort aber auf leuchtende Deko-Elemente verzichten.

Sie liegen voll im Trend und sind in jedem Baumarkt für wenig Geld zu haben: Solarleuchten, Lichterketten und LED-Fackeln als Deko im Garten oder auf Balkonen. Was für die Menschen schön anzusehen ist, stellt aber für unsere Tierwelt ein großes Problem dar. „Wenn Sie Igel, Singvögel und Schmetterlinge lieben, verzichten Sie bitte auf die nächtliche Dauerbeleuchtung“, appelliert Brigitte Heinz, Leiterin des Projektes „Die Nachtretter“ beim BUND Baden-Württemberg an alle Haus- und Gartenbesitzer*innen. Denn das Licht stört tagaktive Tiere in ihrem Schlafrhythmus. Für nachtaktive Tiere ist selbst eine schwache Beleuchtung eine echte Bedrohung, da sie schon auf geringe Lichtquellen reagieren. Denn bis vor etwa 100 Jahren war der Mond mit maximal 0,3 Lux nachts die hellste Beleuchtung. 

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Kein Entkommen: Tiere brauchen Schutz der Nacht

Die dekorative Beleuchtung in unseren Gärten und Vorgärten ist für die Tiere eine Verschmutzung ihres Lebensraums durch Licht, dem sie nicht entkommen können. „Wir können unsere Rollläden herunterlassen. Die Tiere können sich aber nicht dagegen wehren, wenn wir die Nacht zum Tag machen. Dabei ist der Schutz der Nacht so einfach, indem man auf eine nächtliche Dauerbeleuchtung ganz verzichtet“, betont die Expertin. Wer das nicht möchte, sollte zumindest die Deko-Leuchten ausschalten, wenn man Garten oder Balkon verlässt.

Wo Licht rund um das Haus wirklich benötigt wird, kann man mit diesen fünf Tipps die Auswirkungen auf Tiere und Natur dennoch verringern:

Keine Dauerbeleuchtung
Bewegungsmelder installieren
Lichtstärke möglichst gering halten (maximal drei Lux),
Insektenschonende (1700 bis 2200 Kelvin) Leuchten (bernsteinfarbene Amber-LEDs) verwenden, Lampen gut ausrichten und nach oben abschirmen, Beleuchtung auf Wege und Treppen beschränken.

„Machen Sie sich bewusst: Künstliches Licht draußen in Garten und auf dem Balkon ist immer schädlich. Wenn Sie darauf verzichten oder es abschalten, helfen Sie nicht nur den Tieren, sondern sparen auch Energie und damit bares Geld“, rät Brigitte Heinz.

Hintergrund:  Alles Leben auf diesem Planeten hat sich an den Tag-Nacht-Rhythmus angepasst. Keine andere Umweltbedingung war über Jahrmillionen der Evolution so unverändert berechenbar in ihrem Rhythmus. Mit dem Zuviel an künstlichem Licht haben wir das gehörig durcheinandergebracht. Immer mehr wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, welchen großen Einfluss die Lichtverschmutzung (die Erhellung der Nacht durch künstliches Licht) auf die Biodiversität, unsere Ökosysteme und auf die Gesundheit von uns Menschen hat.

Das betrifft ausnahmslos alle Arten: Das Licht raubt nachtaktiven Tieren ihren Lebensraum; tagaktiven Tieren wie unseren Singvögeln die Nachtruhe und die Rückzugsorte. Insekten werden in großer Zahl von den Lampen angezogen und umkreisen sie so lange bis sie verenden. Außerdem wird durch überflüssige Beleuchtung viel Energie vergeudet – denn auch LEDs verbrauchen Strom.

Mehr Informationen: BUND-Projekt: Die Nachtretter; Nächtliches Licht und Insektensterben; Alle Tipps des BUND Baden-Württemberg




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