Skip to main content
ANZEIGE
Leserbrief

Der grünen Ideologie unterworfen



Zum Windkraftprojekt im Hummelluckenwald, generell zur Energiepolitik

Klar ablehnende Worte von Ortschaftsräten aus Eintürnen und Arnach zu den Plänen, im Hummelluckenwald Windkraftanlagen zu errichten. Neuerdings ist auch unser Landrat dagegen. Der Wurzacher Gemeinderat hat sich mit der fragwürdigen Formulierung, dagegen zu sein, sofern das Europadiplom gefährdet sein könnte, vor einer klaren Entscheidung gedrückt. Unabhängig von derartigen Äußerungen könnten die Antragsteller unter Nutzung der von der Ampel (Habeck, Grüne) durchgesetzten Regelung einen Genehmigungsanspruch beim Verwaltungsgericht erfolgreich durchsetzen. Der Wille der Bevölkerung spielt dabei keine Rolle, heißt es da doch als „Legitimation“  „in überragendem Allgemeininteresse“.

Wie „ehrlich“ erscheint der Landrat, der die Windkraftvorhaben desselben Projektierers im Raum Wolfegg beziehungsweise auf den Flächen eines Großgrundbesitzers „auf einem guten Weg“ sieht. Sein Enthusiasmus für Windkraftanlagen ging sogar so weit, dass er es sich nicht nehmen ließ, die Genehmigungsurkunde für das Projekt Röschenwald persönlich zu überbringen.

Wie auch der nach seiner eigenen Darstellung explizite Windkraftförderer MdL Raimund Haser, unser Landesforstminister Peter Hauk, der keine Hemmungen besitzt, selbst in sensiblen Räumen (zum Beispiel Halbinsel Höri, Bodensee) Plätze für Windkraftmonster auszuweisen, sind viele unserer Bürgermeister und ist auch unser Landrat Harald Sievers Mitglied der CDU. Einst unter Erwin Teufel eine Partei, dem Wohlergehen der Menschen, die hier leben, verpflichtet, haben die Kostgänger dieser Partei sich offensichtlich vollständig der grünen Ideologie unterworfen. Ein ideologiegefestigter Standpunkt kann auch bequemer sein, als auf sein Gewissen zu hören. Erhält man dann noch seine Absolution vom Freiburger Professor Dirk Schindler, der im Dienste eines Arbeitgebers steht, der exakt die Aussage zu schätzen weiß, dass mit dem Abholzen der Wälder und anschließender „Bepflanzung“ der verwüsteten Flächen mit Windrädern ein „Benefit“ für die Umwelt im Vergleich zu den vorherigen Waldflächen entstehe, scheinen die Probleme gelöst. Dass seine Kollegen von der ETH Zürich ganz andere Stellungnahmen abgegeben haben, stört ihn und seine Auftraggeber offensichtlich nicht.

Ein „Benefit“ entsteht zweifellos für Projektierer und Investoren wie auch für alle am Anlagebau beteiligten Firmen und schließlich die Grundeigentümer.

Wer CDU wählt, wählt auch die Grünen und wählt eine Energiepolitik, die zu einem wirtschaftlichen Desaster und zu Arbeitsplatzverlust führt und mit der Zerstörung unserer in Jahrhunderten gewachsenen Kultur- und Naturlandschaften einhergeht. Wer immer noch glaubt, es bei der „C“DU mit einer christlichen Wertvorstellungen verpflichteten Partei zu tun zu haben, dem sei die Lektüre des Buches des ehemaligen CDU-Urgesteins Eugen Abler, „Der Verrat am  C“, empfohlen.

Wenn in voraussichtlich naher Zeit die negativen Folgen für Wirtschaft und Umwelt so gravierend geworden sind, dass selbst der sonst geduldige und politisch nur beschränkt interessierte Bürger erwacht, wird man von diesen Herren und Damen nur hören, eigentlich keine Schuld zu tragen. 

Wie stark ist die Verbundenheit der Großgrundbesitzer mit den Bewohnern ihrer Ländereien und den Landschaften, die sie von ihren Vorfahren übernommen haben? Steht in den Erburkunden etwas von Gewinnmaximierung um jeden Preis? Bei den Großgrundbesitzern unserer Region gibt es auch lobenswerte Ausnahmen, die sich weigern, ihre Wälder und sonstigen Liegenschaften dem Mammon zu opfern.

Auch die Bad Wurzacher Gemeinderäte haben in ihrer „unübertrefflichen Voraussicht“ nichts dagegen, dass in Zukunft riesige Propellertürme nahe Wolfegg und Unterurbach direkt im Sichtfeld von Besuchern der Bad Wurzacher Kuranlagen aufragen sollen; ebensowenig stört sie die Vorstellung, die Rotor-Ungetüme des geplanten „Windkraftforstes“ bei Osterhofen könnten über den Höhensaum der Grabener Höhe in das Wurzacher Becken hineinwirken. Vielleicht sehen einige unserer „angegrünten“ Gemeindevertreter hierin sogar ein Instrument der Tourismusförderung. Auch vom neuen Viermillionenturm aus, sollte er gebaut werden, ergibt das einen „entzückenden“ Eindruck.

Der nach dem Gesetz zum Sachwalter der Interessen der Bevölkerung bestimmte Gemeinderat hätte niemals durch eine fragwürdige Entscheidung seine Verantwortung auf eine ausländische Behörde, den Europarat, abschieben und damit diese Entwicklung indirekt gutheißen dürfen! Es ist ein Armutszeugnis, sinngemäß zu sagen, wenn der Europarat nichts gegen Windkraftanlagen auf den Beckenrändern hat, dann nehmen wir das Aufstellen der Monsteranlagen im Umfeld des Riedes hin.

Anders die Ortschaftsräte von Arnach und Eintürnen, die nicht nach dem ihnen hingeworfenen Köder einer lächerlich kleinen „Gewinnbeteiligung“ der Gemeinde und einer angeblich „gemeinnützigen Stiftung“ der Projektierer und Investoren gegriffen haben.
Hans-Joachim Schodlok, Dietmanns

Anm. der DBSZ-Red.: Die offizielle Stellungnahme des Gemeinderates vom 22. April 2024 zu den Windkraftaspekten im Entwurf des Regionalplans hat folgenden Wortlaut:

1. Der Gemeinderat der Stadt Bad Wurzach stimmt dem vorliegenden Entwurf zu.
2. Sofern das Flächenziel von 1,8 % überschritten wird, wird der Regionalverband gebeten, die Herausnahme von Vorrangflächen in räumlicher Nähe zum Wurzacher Becken aufgrund der Besonderheit des Europadiploms vorrangig zu prüfen.

Diese Stellungnahme bezieht sich auf die im Entwurf des Regionalplanes eingezeichneten Windkraftvorranggebiete bei Metzisweiler (Alttanner Wald), bei Mennisweiler und bei Osterhofen. Im Entwurf des Regionalplanes ist der Hummelluckenwald bei Humberg nicht enthalten; er ist laut Regionalverband als WKA-Standort also nicht vorgesehen; das Projekt wird aber von der Firma Laoco (Kirchdorf an der Iller) nach wie vor verfolgt.

Das das Europa-Diplom gefährdende Windkraftprojekt im Hummelluckenwald wird von der Stadt Bad Wurzach und allen damit befassten Institutionen einhellig abgelehnt; nicht einverstanden mit den Plänen zeigen sich Bürgermeisterin Scherer, Eintürnens Ortsvorsteher Leupolz, der Bad Wurzacher Gemeinderat, der Europarat, das Landratsamt, der Regionalverband, sogar das grün geführte Umweltministerium. Laoco aber hat, wie der Leserbriefschreiber darlegt, einen Rechtsanspruch auf Genehmigung von WKA im Hummelluckenwald, solange der Regionalplan nicht Rechtskraft hat, voraussichtlich also bis Ende 2025 (vorausgesetzt, alle Genehmigungserfordernisse werden beigebracht).

Leserbriefe sind Meinungsäußerungen. Die Redaktion der Bildschirmzeitung akzeptiert ein breites Spektrum an Meinungen. Nicht veröffentlich werden extremistische, persönlichkeitsverletzende oder offensichtlich wahrheitswidrige Äußerungen.

Bevorzugt veröffentlichen wir Leserbriefe zu lokalen und regionalen Themen. Aber auch Äußerungen zu allgemeinen Themen, die die hiesige Leserschaft bewegen, werden gerne entgegengenommen.




NEUESTE BEITRÄGE

Bad Wurzach
33 Kinder und Jugendliche und 17 Erwachsene mit Erfolg dabei

50-mal das Sportabzeichen für TSG-Turner

Bad Wurzach – Das Deutsche Sportabzeichen ist die höchste Auszeichnung außerhalb des Wettkampfsports und kann in allen Altersklassen absolviert werden. Dafür lohnt es sich, jedes Jahr zu trainieren! So trainierten dieses Jahr im Sommer Kinder, Jugendliche und Erwachsene der Turnabteilung Bad Wurzach und hatten Erfolg. 33 Turnerkinder und jugendliche Sportler legten erfolgreich das Deutsche Sportabzeichen ab und wurden dafür mit einer Urkunde und einem Abzeichen in Bronze, Silber oder Gold gee…
Am Samstag, 6. Dezember, von 11.00 bis 17.00 Uhr

Einladung zum traditionellen Weihnachtsmarkt der Rehaklinik Bad Wurzach

Bad Wurzach – In der festlichen Jahreszeit lädt die Rehaklinik Bad Wurzach zum traditionellen Weihnachtsmarkt ein. Der Markt findet am Samstag, 6. Dezember, von 11.00 bis 17.00 Uhr in der Klinik (Karl-Wilhelm-Heck-Straße 6, 88410 Bad Wurzach) statt.
Am Freitag, 5. Dezember, auf dem Dorfplatz

Feuerwehr lädt zu Arnacher Weihnachtsmarkt

Arnach – Am Freitag, 5. Dezember, findet wieder der Arnacher Weihnachtsmarkt statt. Dieser wird bereits zum elften Mal von der Freiwilligen Feuerwehr Bad Wurzach, Abteilung Arnach, durchgeführt.
Mit dem Mönnerchor Beuren

„Advent bei Kerzenschein” in St. Martin in Eintürnenberg

Eintürnenberg – Die Adventszeit beginnt – eine Zeit der Stille, des Gebets und der Begegnung. Wir laden herzlich ein, gemeinsam bei Kerzenschein in der Kirche St. Martin Eintürnenberg innezuhalten und adventliche Atmosphäre zu erleben: am 2. Adventssonntag um 19.30 Uhr.
Für Arnach, Bad Wurzach (Stadt), Haidgau und Seibranz

Ausschuss benennt Ortsheimatpfleger

Bad Wurzach – Der Verwaltungs- und Sozialausschuss des Gemeinderates ließ sich über die Arbeit des Vereines Arbeitsgemeinschaft Heimatpflege (AG) württembergisches Allgäu, bei dem sowohl die Stadt als auch der Heimatverein Wurzen Mitglied sind, von dessen Vorsitzendem Stephan Wiltsche über die Betätigungsfelder der AG und der Ortsheimatpfleger informieren.
ANZEIGE

MEISTGELESEN

Bad Wurzach
Mit der 4-köpfigen Band „marshy soil“

Erste X-Mas-Party im Torfstecher war ein großer Erfolg

Bad Wurzach – Sie war laut, die erste X-Mas-Party im Torfstecher, aber ein voller Erfolg. Nach dem Ende des Weihnachtsmarktes am Samstagabend zog es viele Glühwein- und Punschselige die wenigen Schritte weiter in den Saal des Torfstechers, um bei Rockmusik von Marshy Soil noch abzutanzen und sich am Vorabend des ersten Advents noch einmal auszutoben.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 2. Dezember 2025
Bei Diepoldshofen

Fahrzeug landet nach Unachtsamkeit in der Wurzacher Ach

Leutkirch – In der Nacht von Freitag auf Samstag (28./29.11.) kam es auf der B 465 zwischen Reichenhofen und Diepoldshofen zu einem spektakulären Verkehrsunfall, bei dem ein 28-jähriger Autofahrer leicht verletzt wurde. Nach derzeitigen Erkenntnissen war der Mann mit seinem Pkw in Fahrtrichtung Diepoldshofen unterwegs gewesen, als er aus Unachtsamkeit nach rechts von der Fahrbahn abkam. Das Fahrzeug geriet zunächst auf die Grünfläche und fuhr teilweise auf der Leitplanke weiter. Anschließend …
Eine große Zahl von Besuchern

Bad Wurzacher Weihnachtsmarkt am Samstag: Wetterglück und viele Neuerungen

Bad Wurzach – Albertine Häring und Jeanine Lack von der Bad Wurzach Info (BWI) und Gisela Brodd vom Orga-Team hatten im Vorfeld nicht zuviel versprochen: Der diesjährige Weihnachtsmarkt zog dank idealem Wetter und vielen Neuerungen wieder eine große Zahl von Besuchern an.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 1. Dezember 2025
Ausführlicher Bericht

Bad Wurzach lehnt Biosphärengebiet ab

Bad Wurzach (dbsz) – Bad Wurzach steigt aus dem Prüfprozess zur Schaffung eines Biosphärengebietes in Oberschwaben aus. Mit 17 zu 4 Stimmen wurde am Montagabend (13.10.) in der Gemeinderatssitzung der Antrag der CDU-Fraktion angenommen. Ein Antrag der zweiköpfigen Fraktion der Grünen auf Vertagung einer Beschlussfassung wurde mit derselben Mehrheit abgelehnt. Die Entscheidung Bad Wurzachs gilt als schwerer Rückschlag für den Prozess, verfügt die Stadt doch mit dem Wurzacher Ried über ein Herz…
Klarer Wahlsieg für den 21-jährigen Bad Wurzacher

Jan Jäckel zum Bürgermeister in Asselfingen gewählt

Bad Wurzach / Asselfingen (rei) – Der Name Jäckel ist in Bad Wurzach ein Begriff: Stefan Jäckel ist Personalchef der Stadtverwaltung. Jetzt wissen auch die Bürger der Gemeinde Asselfingen (bei Ulm) etwas mit dem Namen anzufangen: Jan Jäckel heißt ihr neugewählter Bürgermeister. Er ist der Sohn des Bad Wurzacher Amtsleiters und er ist erst 21 Jahre alt. Mit 84 Prozent gewann der Verwaltungsstudent die Wahl in der am Rande der Schwäbischen Alb gelegenen 1000-Einwohner-Gemeinde klar. Jan Jäckel …

TOP-THEMEN

Bad Wurzach
Ziegelbach / Bad Wurzach – In Ziegelbach soll mit dem „Adler”-Quartier ein Primärmedizinisches Zentrum entstehen. Aus…
Bad Wurzach / Asselfingen (rei) – Der Name Jäckel ist in Bad Wurzach ein Begriff: Stefan Jäckel ist Personalchef der …
Bad Wurzach – Die schönste Zeit des Jahres steht bevor – und der Handels- und Gewerbeverein Bad Wurzach lädt alle Kun…

Einzelhandel, Dienstleistungen und Handwerk in Allgäu-Oberschwaben

VERANSTALTUNGEN

Bad Wurzach