Die Große Kreisstadt Leutkirch – eine Besucher-Millionärin
Leutkirch – Berlin, Rügen, der Bodensee? Nein: “Allgäu ist die deutschlandweit wohl bekannteste Tourismusmarke.” So stellte es Klaus Fischer von der “Allgäu GmbH” am Montagabend vor voll besetzten Rängen in der Festhalle fest. Zu seinem Publikum zählten vor allem Mitglieder der Gemeinderäte Wangen, Isny und Leukirch. Seit 2018 hatten sie sich zum ersten Mal wieder zum Allgäu-“Dreieck” der gewählten Gemeindevertreterinnen und -vertreter getroffen. Spätestens nachdem ihnen ein ZDF-Filmausschnitt verkündet hatte, dass sie in einer “Bilderbuchlandschaft” leben, zeigten sich die meisten von ihnen beeindruckt.
Das Allgäu, eine bekannte “Marke”. Hört sich gut an. Nutzt es aber auch der Gegend zwischen Bodensee und Iller direkt? Ja – zum Beispiel durch zahlende Gäste. Mit 1.400.020 Übernachtungen im Jahr 2020 hatte vor allem Leutkirch dabei einen “Quantensprung” erlebt. Von diesem sprach am Montagabend Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle in der Festhalle. Damit steht Leutkirch als Tourismus-Magnet ähnlich stark da wie etwa Deutschlands südlichste Gemeinde Oberstdorf. Dazu trage vor allem die Feriensiedlung Center Parcs bei. Henle: “Wo früher Militär war, treffen sich jetzt Menschen aus der ganzen Welt.” Also ein sehr gelungenes Beispiel der Umwidmung vom Kriegerischen ins Friedliche, genannt “Konversion”.
Center Parcs strahlt aus
Rumkommen per Fahrrad. Nützen würde das Ganze freilich nicht nur den Gästen, sondern auch Einheimischen. Etwa mit Radwegen. Über die “Allgäu Gmbh” in den letzten Jahren neu beschildert. Und wo ist der Haken? Offenbar nirgends. OB Hans-Jörg Henle betonte, manche begründete Befürchtung zur Wirkung eines so starken Angebots wie den “Center Parcs” seien nicht eingetreten. Im Gegenteil: “Center Parcs” habe anderen Fremdenverkehrs in Leutkirch nicht geschadet, sondern sie erweitert. Siehe etwa “Allgäuer Genusshotel” in Urlau. In diesem Leutkircher Teilort erweiterten sich auch zwei herkömmliche Gaststätten im Zusammenhang mit den “Center Parcs”.
Da entwickelte sich die Nibelstadt übrigens entgegen dem Trend sonst im Allgäu. Dort habe sich unter’m Strich betrachtet die Zahl der Gästebetten verringert, rechnete am Montagabend die “Allgäu Gmbh” vor. Grund: Kleinere Unterkünfte – wie etwa “Ferien auf dem Bauernhof” seien eher zurückgegangen.
Mehr Berichte von DBSZ-Reporter Julian Aicher über die Allgäu-“Dreieck”-Gemeinderatssitzung am Montag, 30. Oktober in der Festhalle noch diese Woche hier in der Bildschirmzeitung (DBSZ).