Schutzanstrich soll wildes Beschmieren verunmöglichen
Kißlegg – “Graffiti ist pfui.” Mit dieser Bewertung leitete Bürgermeister Dieter Krattenmacher am Mittwochabend, 17. September, die Beratung des Gemeinderats Kißlegg über nicht erlaubt angebrachte Spray-Formen an Wänden der Fußgänger-Unterführung unter den Bahngleisen ein. Die Ratsmehrheit beschloss: Ein Künstler wird beauftragt, dort Gemälde anzubringen. Dann soll die Bahn einen durchsichtigen Schutzanstrich drüber auftragen lassen. Von diesem seien Spray-Aufträge abwaschbar.
“Wer öffentliche Gegenstände beschmiert, ist ein Straftäter.” So Bürgermeister Krattenmacher im Esthersaal des Neuen Schlosses. Deshalb folge das Rathaus einem Vorschlag der Deutschen Bahn, einen Künstler damit zu beauftragen, dort eigene Bilder auf zu malen. Ein abwaschbarer Schutzanstrich soll weitere unerlaubte Sprays dort verhindern. Kostenpunkt: 6900 Euro. Zu nehmen aus dem Tourismus-Haushalt der Gemeinde Kißlegg. Andere Lösungswege seien diesen Herbst nicht mehr durchführbar. Etwa die Bemalung durch Kißlegger Schülerinnen und Schüler.
“Wir sind uns nicht ganz einig in unserer Fraktion”, bekannte CDU-Gruppenchef Christoph Dürr. Bernd Dux von den Freien Wählern beschrieb die Stimmung in seiner Fraktion ähnlich, meinte aber, der Vorschlag mit dem beauftragten Künstler finde bei den Freien Wählern die Mehrheit.

So könnte die Betonwand in der Bahnhofsfunterführung künftig aussehen. Foto: DB
Schwarze Wände – helles Licht?
Peter Killat (SPD) regte dazu an, die Wände der Unterführung schwarz zu streichen – und dann mit einer Spezialbeleuchtung der Unterführung einen bemerkenswerten Licht-Eindruck zu verpassen. So etwas habe er in Mannheim gesehen. Das sei zwar “ein sehr interessanter Vorschlag”, erklärte Bürgermeister Dieter Krattenmacher dazu. Diesen zu verwirklichen, sei aber zeitlich “jetzt schwierig”.
Die Ratsmehrheit folge schließlich dem Verwaltungsvorschlag. Der Künstler wird beauftragt. Also: Gemälde. Dann Schutzanstrich.
Julian Aicher














