Skip to main content
ANZEIGE
Leserbrief

Der Zweckverband hat den abzuwendenden Schaden selbst erzeugt



Zur Ankündigung des Zweckverbandes IKOWA (Interkommunales Gewerbegebiet Waltershofen), gegen das Land wegen der Nichtgenehmigung des Zielabweichung klagen zu wollen. Eine Zielabweichung beschreibt das Absehen vom Anbinde gebot, demzufolge  gemäß der raumordnerischen Zielsetzung des Landes neue Gewerbegebiet nur noch im Anschluss an bestehende Siedlungen entwickelt werden sollen

Was hinter den verschlossenen Türen des Zweckverbandes beraten und beschlossen wurde, lässt sich zum derzeitigen Zeitpunkt nur wieder erahnen. Eine jahrelange Tradition des Zweckverbandes wird hier, ohne diese zu überprüfen und zu verändern, einfach weitergelebt. Die Öffentlichkeit und dies muss man für Gemeinderäte ebenfalls annehmen, wenn man den im Kisslegger Rat am 11. Oktober gestellten Antrag zur „Klärung von Fragen und Unklarheiten …“ bewertet, dass auch diese als beschließende Organe der Zweckverbandskommunen in weitestgehender Unkenntnis verbleiben.

Eines der Klageargumente wird kurz mit „Schaden abwenden“ begründet. Seit 15 Jahren wird nicht auf die Argumentation der IKOWA-Gegner eingegangen. Die Begründung des Landesministeriums zur Ablehnung des Zielabweichungsverfahrens greift diese Argumente auf, übernimmt und untermauert diese zusätzlich vollumfänglich.

Zusätzlich kommen inzwischen noch weitere Einschränkungen wie etwa zu der Größe der bebaubaren Fläche durch das Bundesautobahnamt mit dem Microtunnel (Bauabstand hierzu!), dem geologischen Untergrund, Grundwasser sowie Moorböden hinzu.

Der abzuwendende Schaden wurde durch den Zweckverband, durch sein unverständliches Festhalten an den alten Plänen selbst erzeugt. Ganz abzusehen vom finanziellen Schaden (der immer noch nicht vollumfänglich der Öffentlichkeit bekannt gemacht wurde), der durch den Vergleich mit Glas-Marthe seinerzeit entstanden ist, weil man ein Gewerbegebiet „verkauft“ hat, das es noch gar nicht gab.

Es fragt sich also, wer der Schadensverursacher ist?

So muss der Zweckverband heute mit zwei IKOWA-Gegner zurechtkommen, den bisherigen und den amtlichen, welche ja gerade die rechtliche Lage zu prüfen hatten. Eine hochspannende Situation gerade vor Gericht! Ausgang fraglich.

Dabei sind schon vor 15 Jahren Alternativen* benannt worden …

Es sind die IKOWA-Gegner, die stets eine Bebauung bei Zaisenhofen als Alternative schon zur ersten Stunde genannt hatten. Keine Gegner von Gewerbegebieten, wie oft platt unterstellt wurde, sondern im Nachgang nun heute bestätigt, die Realisten der Situation. Kißlegg hat laut Kämmerer die letzten Jahre auch nicht die angedrohte Insolvenz ohne die Umsetzung von IKOWA angemeldet, sondern Jahre sprudelnder Gewerbesteuereinnahmen hinter sich. Seit mindestens zehn Jahren könnte es in Zaisenhofen Gewerbeflächen geben, wenn man dies ernsthaft umgesetzt hätte. Man muss nur über den Tellerrand hinausschauen. Das Argument, es seien keine Flächen verfügbar, kann noch heute, und in den vergangenen 15 Jahren erst recht, mit dem Gegenargument eines landwirtschaftlichen Flächentausches „IKOWA für Zaisenhofen“ zu attraktiven Konditionen entkräftet werden.

Auch zur Idee der Freiflächen-Photovoltaik (Zitat sinngemäß: BM Krattenmacher: „IKOWA-Satzung  verlangt Gewerbe“) kann man nur fragen, ist FFPV kein Gewerbe?

Ganz abgesehen davon, dass FFPV ein Bürgerprojekt mit sicherer Energieversorgung und finanziellem Benefit für die Bürger sein kann, während PV auf Dächern des Gewerbes erstens weniger Fläche ist und zweitens dem Betreiber und somit seine Einnahmen nur ihm privat verbleiben.

Als Bürger-FFPV hätte die Gemeinden zudem selbst noch einen größeren Einnahmenbenefit.

Durch die Klage des Zweckverbandes wird sich das Drama und somit die Kosten noch weiter verlängern und erhöhen. Selbst ein weiteres Zielabweichungsverfahren beim Regierungspräsidium Tübingen, unterstellt dieses würde positiv entschieden, stellt noch nicht das Ende dar. Das gesetzliche Anbindegebot ist eine hohe rechtliche Hürde und eine Zielabweichung davon kann dann immer noch im Klageverfahren angefochten werden, mit zeitlich unbeschränktem Horizont bis zur abschließenden Klärung. Erst dann könnte mit einem Bau begonnen werden, wenn dann in Leutkirch, zehn Kilometer weiter, die Gewerbeflächen schon lange zur Verfügung stehen.

Wer also auf finanziellem, rechtlichem und zeitlichen unsicherem Terrain weiterfahren will, anstatt die vorhandenen Alternativen unvoreingenommen zu prüfen, der sollte die Klage gegen das Land befürworten und einen langen Atem mitbringen.

Wer die Realitäten annimmt und nicht noch Jahre oder Jahrzehnte bis zur (ablehnenden?) Entscheidung warten will, sollte sich die Argumente für die schnellen Alternativen zumindest mal unvoreingenommen anhören. Im Rennen um die Ausweisung von Gewerbeflächen, ob diese sinnvoll sind oder nicht, hat die Nachbargemeinde Leutkirch wohl die klareren Startvorteile, dies zur Kenntnisnahme an die IKOWA-Befürworter.

Verantwortung hat viele Gesichter, nicht nur das, seine eigenen Vorstellungen um jeden Preis umzusetzen, egal ob die gesetzlichen Vorgaben (Anbindegebot und anderes) im Wege stehen oder nicht. Verantwortung heißt auch, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen und Belange von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung mit einzubeziehen. Hierzu gehören heutzutage vor allem Fragen des Klima- und Artenschutzes. Zwei der großen Krisen und Herausforderungen unserer Jahrzehnte.

*Hier können nicht alle Argumente und Alternativen vollumfänglich genannt und dargestellt werden. Wir (der BUND Kißlegg-Argenbühl; WHudler@t-online.de; 07563 / 180733) bieten aber grundsätzlich unsere Bereitschaft hierzu an. Bitte treten sie an uns heran.
Walter Hudler, Sprecher des BUND Kißlegg-Argenbühl




NEUESTE BEITRÄGE

Kisslegg
BI sieht Gefahr für das Trinkwasser

Bürgerinitiative bittet um Spenden für Klage gegen Windkraft

Kißlegg (dbsz) – Die Bürgerinitiative BI PRO Mensch & Natur Kißlegg beabsichtigt, gegen die Genehmigung der Windkraftanlage Kißlegg Ost-I Klage einzureichen. Zur Unterstützung wurden bereits Flyer erstellt und in Kißlegg verteilt. Die BI nennt im Flyer etliche Argumente gegen die zwischen Emmelhofen, Haslach und Bremberg im Hunauer Wald geplante Errichtung von zwei Windkraftanlagen. Vor allem sieht sie Gefahren für das Trinkwasser. Nachstehend Informationen zum Spendenaufruf. De…
Kindergarten und Grundschule laden ein

Immenrieder Dorfweihnacht am Samstag ab 15.00 Uhr

Immenried – Der Förderverein Kindergarten und Grundschule Immenried veranstaltet am Samstag, 6. Dezember, von 15.00 bis 18.00 Uhr den traditionellen Weihnachtsmarkt im Schulhof in Immenried.
Dem Alten Schloss gewidmet

Dezember-Blatt in Bernd Mauchs Altkißlegg-Kalender

Kißlegg – Das Dezember-Blatt in Bernd Mauchs Altkißlegg-Kalender ist dem Wolfegger Schloss gewidmet. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird es als das Alte Schloss bezeichnet, da es bereits zwischen 1560 und 1570 unter Hans Ulrich von Schellenberg erbaut wurde. Bernd Mauch stellt das Dezember-Blatt wie folgt vor:
Am Donnerstag, 4. Dezember

Tanzkaffee der Wangener Saloniker im Dezember

Wangen – Der letzte Tanzkaffee der Wangener Saloniker in diesem Jahr findet am Donnerstag, 4. Dezember, statt. Aufgrund einiger Ausfälle im Orchester führt seit Oktober das Duo „Partitour“ durch den Tanznachmittag.
Vom 8. bis 12. Dezember

Vollsperrung der Kreisstraße K 7937 zwischen Einmündung K 7903 Kißlegg/Holdenreute und L 265  

Kreis Ravensburg – In der Woche vom 8. bis 12. Dezember wird die Kreisstraße K 7937 zwischen der Einmündung K 7903 Kißlegg/Holdenreute und der Landesstraße L 265 vollständig gesperrt. Grund für die Sperrung sind Baumfällarbeiten.
ANZEIGE

MEISTGELESEN

Kißlegg
Altmeisterdank im Kursaal in Bad Wurzach

Goldene und Diamantene Meisterbriefe verliehen

Bad Wurzach (khw / rei) – Beim Altmeisterdank am 25. November im Kurhaus in Bad Wurzach wurden Goldene und Diamantene Meisterbriefe verliehen (für 50 und 60 Jahre Mitgliedschaft in der Kreishandwerkerschaft als Meister). Aus dem Verbreitungsgebiet der Bildschirmzeitung wurden neun Handwerksmeister geehrt. Es waren dies: Jörg Fakler, Bäckermeister aus Leutkirch (Goldener Meisterbrief = GM); Magnus Riedle, Elektroinstallateurmeister aus Leutkirch (GM); Karl Jans, Elektroinstallateurmeister aus …
Online und in der Abfall‑App RV

Der Abfallkalender 2026 ist seit Montag, 1. Dezember, verfügbar

Ravensburg – Ab dem 1. Dezember 2025 steht der digitale Abfallkalender 2026 für den Landkreis Ravensburg in der Abfall App RV sowie auf der Landkreis‑Homepage unter www.rv.de/abfallkalender bereit.
7. Dezember, 17.00 Uhr, T4 in Truschwende

Berthold Porath liest aus seinem Buch „Auf Regen folgt Sonnenschein“.

Truschwende – Am Sonntag, 7. Dezember, liest Berthold Porath im Restaurant T4 in Truschwende aus seinem Buch „Auf Regen folgt Sonnenschein“. Die Lesung wird von dem Werner Krug musikalisch umrahmt. Beginn ist um 17.00 Uhr. Berthold Porath schreibt:
Dem Alten Schloss gewidmet

Dezember-Blatt in Bernd Mauchs Altkißlegg-Kalender

Kißlegg – Das Dezember-Blatt in Bernd Mauchs Altkißlegg-Kalender ist dem Wolfegger Schloss gewidmet. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird es als das Alte Schloss bezeichnet, da es bereits zwischen 1560 und 1570 unter Hans Ulrich von Schellenberg erbaut wurde. Bernd Mauch stellt das Dezember-Blatt wie folgt vor:
Eine gemeinsame Initiative

Neuer Grundkurs Dirigieren startet im Frühjahr 2026

Ravensburg – Der Blasmusikkreisverband Ravensburg e.V., die Musikschule Ravensburg e.V. und die Jugendmusikschule Württembergisches Allgäu e.V. haben sich zusammengeschlossen, um ab Frühjahr 2026 ein besonderes neues Ausbildungsangebot auf den Weg zu bringen: den Grundkurs Dirigieren.

TOP-THEMEN

Kisslegg
Kißlegg (dbsz) – Die Bürgerinitiative BI PRO Mensch & Natur Kißlegg beabsichtigt, gegen die Genehmigung der Windk…
Kißlegg – Das Dezember-Blatt in Bernd Mauchs Altkißlegg-Kalender ist dem Wolfegger Schloss gewidmet. Im allgemeinen S…
Stuttgart – Das Land wird zwei Drittel des ihm zufließenden Sondervermögens Infrastruktur des Bundes an die Kommunen …

Einzelhandel, Dienstleistungen und Handwerk in Allgäu-Oberschwaben

VERANSTALTUNGEN

Kisslegg