Das Septemberblatt ist den beiden Pfarrkirchen in Kißlegg gewidmet
Kißlegg – Das Septemberblatt von Bernd Mauchs Alt-Kißlegg-Kalender ist den beiden Pfarrkirchen in Kißlegg gewidmet. Der Ortsheimatpfleger schreibt:
Die katholische Pfarrkirche St. Gallus und Ulrich, ursprünglich als gotische Kirche erbaut nach dem Brand von 1548, wurde in den Jahren 1734 bis 1738 durch den Füssener Baumeister Johann Georg Fischer zur Barockkirche umgebaut. Dies geschah unter dem kunstsinnigen und für seine Predigten berühmten Pfarrer Franz Joseph Lohr. Die Kanzel, die Figuren des heiligen Josephs, der heiligen Magdalena, des heiligen Petrus und die Täufergruppe auf dem Taufbecken schuf der Türkheimer Bildhauer Johann Wilhelm Hegenauer. Die Stuckarbeiten gehen auf die Werkstatt von Johann Schütz zurück, die Fresken auf Franz Anton Erler und Benedikt Gambs. Ein reicher Silberschatz, bestehend aus 21 Teilen, gefertigt in den Augsburger Werkstätten von Franz Christoph Mäderl, seit 1978 in Panzerglasvitrinen auf einer Empore untergebracht, ist ein Vermächtnis des von 1732 bis 1775 tätigen Pfarrers Franz Joseph Lohr.

Katholische Kirche 1951.
Von den fünf Glocken im Turm mussten drei gegen Ende des Ersten Weltkriegs abgegeben werden. Eine kam wieder zurück, zwei ließ man nachgießen; diese wurden aber im Zweiten Weltkrieg wieder beschlagnahmt. 1953 wurden wieder neue Glocken gegossen, geweiht durch Abt Vitalis Maier aus Ottobeuren, und das Fünfer-Geläut war wieder komplett.
Eine weitere Besonderheit sind die gläsernen Sarkophage bei den Seitenaltären. Hier wurden die 1744 aus den Katakomben von Rom überführten vier Märtyrer Clemens, Amatus, Severinus und Constantia 1936 beigesetzt. Unter der Leitung von Pfarrer Emil Wahr wurde 1936/1937 eine Renovierung durchgeführt, der unter anderem eine neue Orgel beinhaltete und eine Neugestaltung des Hochaltars durch den Kißlegger Bildhauer Josef Schilt. In den Jahren 1974 bis 1980 wurden unter Pfarrer Helmut Krieger weitere Renovierungen durchgeführt, unter anderem erhielt die Kirche einen neuen Ziegelfußboden, von Gemeindemitgliedern in unentgeltlicher Eigenleistung eingebracht. Die Vergoldungen und Versilberungen am Stuck wurden erneuert, die Gemälde gereinigt und aufgefrischt. Der Vorplatz der Kirche (früher Friedhof) wurde ebenfalls erneuert.

Diese Kirche der Evangelischen Gemeinde wurde 1885 gebaut. Sie wurde 1932 ersetzt.

Die 1932 errichtete evangelische Kirche.
Die evangelische Kirche in Kißlegg besteht in der heutigen Form seit 1932. Die Vorgängerkirche war 1885 errichtet worden und hatte eine wesentlich gefälligere Optik geboten. Einem einstmals schmucken Gebäude folgte ein nüchterner Neubau. In Zeiten, in denen die Kirche nicht für Gottesdienste genutzt werden konnte, wurden diese im Saal der nahegelegenen Gaststätte „Zur Hahnensteig“ abgehalten, einem ehemals fürstlichen Gutshof, der eine Brennerei, eine Brauerei und eine Ziegelei beinhaltete.

Gasthaus “Zum Hahnensteig”. Undatierte Aufnahme.

Text: Bernd Mauch / Fotos: Archiv Mauch
















