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Domkapitular Dr. Uwe Scharfenecker recherchiert über Abt Anscar Vonier

Auf Spurensuche in Kißlegg



Foto: Privat
Pfarrer Helmut Krieger, Marlene Schupp, Domkapitular Dr. Uwe Scharfenecker und Monika Dobler (von links) im Gespräch über Abt Anscar Vonier.

Kißlegg – Im Rahmen seiner Recherchen über Anscar Vonier, den II. Abt der Benediktinerabtei zu Buckfast in Cornwall, England, führte sein Weg den Domkapitular Dr. Uwe Scharfenecker aus Rottenburg auch nach Kißlegg.

Anscar Vonier, 1875 in Ringschnait bei Biberach als Martin Vonier geboren, verließ seinen Geburtsort bereits 1888 im Alter von knapp 13 Jahren und fuhr mit Zug und Schiff nach Buckfast im Südwesten Englands und begann dort seine monastische Ausbildung. Nach seiner Priesterweihe im Dezember 1898 promovierte Pater Anscar in Philosophie am Benediktinischen Kolleg Sant Anselmo in Rom. Nur fünf Jahre später, im Oktober 1905, kehrte er als Professor nach Sant Anselmo zurück – eine Berufung, die seine herausragenden geistigen Fähigkeiten anerkannte. Im Sommer 1906 erhielt er den Auftrag, den Pater Bonifaz, den damaligen Abt der Abtei Buckfast, auf seiner Schiffsreise nach Argentinien zu begleiten. Vor der spanischen Küste lief das Schiff auf ein Riff und mehr als 400 Menschen fanden dabei den Tod, darunter auch Pater Bonifaz. Pater Anscar wurde von einem Fischerboot gerettet. Sechs Wochen später wurde er zum neuen Abt der Abtei Buckfast gewählt.

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Aus Ringschnait gebürtig, in England zum Abt gewählt: Martin Vonier, der als Benediktiner den Mönchsnamen Anscar annahm.

Führung von Abt Anscar wurde die Abteikirche neu aufgebaut. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg machte er sich zunehmend einen Namen als Prediger. Anscar Vonier wurde eingeladen, in Klöstern, Kirchen und Universitäten im ganzen Land zu sprechen. Zugleich etablierte er sich als Autor: 1913 erschien sein erstes von insgesamt 15 Büchern. In den folgenden zwei Jahrzehnten erreichte Abt Anscar mit seinem beeindruckenden Wirken in Buckfast, seinem schriftstellerischen Schaffen und seiner Predigttätigkeit ein Publikum weit über kirchliche Kreise hinaus.

Konsekration der Abteikirche im Jahre 1932

Die feierliche Konsekration der Abteikirche am 25. August 1932 lenkte ein bisher nie dagewesenes Maß an Aufmerksamkeit auf Abt Anscar und seine Mönche. Einige tausend Menschen, darunter ein persönlicher Abgesandter von Papst Pius XI. aus Rom, waren anwesend. 1938 verstarb Pater Anscar nach kurzer Krankheit. Weltweite Bekanntheit bis in die heutige Zeit fand die Abtei auch durch ihre berühmte Bienenzucht und den „Buckfast Tonic Wine“, den die Mönche seit 1890 nach einem französischen Rezept herstellen.

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Was das alles mit Kißlegg zu tun hat

Lene Vonier (eigentlich Maria Magdalena Vonier), die Schwester von Abt Anscar Vonier, heiratete am 2. Oktober 1908 den Schlosser Franz Nägele aus Kißlegg, den Urgroßvater der Gemeinderätin Monika Dobler. Der Kißlegger Heimatpfleger Bernd Mauch vermittelte den Kontakt von Dr. Uwe Scharfenecker zu Frau Dobler und diese lud kurzerhand den Domkapitular nach Kißlegg ein. Nach einem schönen  Mittagessen, zu dem auch Heimatpfleger Bernd Mauch, der ehemalige Kißlegger Pfarrer Helmut Krieger und Marlene Schupp aus Leutkirch eingeladen waren, wurden Fotos und Erinnerungen an Lene Nägele ausgetauscht. Frau Marlene Schupp kannte die Lene als ihre Oma. Ihre Mutter wurde von Franz und Lene Nägele im Kleinkindalter an Kindes Statt angenommen und durfte dort aufwachsen. Frau Schupp brachte viele Fotos und Unterlagen mit, die zusammen mit den Fotos von Frau Dobler wertvolle Informationen für Herrn Dr. Scharfenecker bildeten und für eine angeregte Unterhaltung sorgten.

Dr. Uwe Scharfenecker, Monika Dobler und Marlene Schupp betrachten die alte Fotos.

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Der Kunstschlosser Franz Nägele aus Kißlegg, der Schwager von Abt Anscar Vonier, fertigte einige besondere Schmiedearbeiten wie große Kerzenleuchter für die Abtei Buckfast in England an.

Am späten Nachmittag trat Herr Dr. Scharfenecker die Rückreise nach Rottenburg an.

Anscar Vonier (1888 – 1938), Abt von Buckfast in England.

Text: Bernd Mauch / Historische Fotos: bei Monika Dobler, Marlene Schupp; aktuelle Fotos: Bernd Mauch

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