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Werkrealschule

Zehner feierten ihren Abschluss



Foto: Uli Gresser
Die Abschlussklasse.

Bad Wurzach – Nicht ganz freiwillig änderte die Werkrealschule in diesem Jahr ihr Format für die Abschlussfeier der Klassen 9 und 10. Anstelle einer großen gemeinsamen Feier mit beiden Abschlussklassen in Halle 4 wurden zwei kleinere Feiern in der Mensa angehalten, weil die Sporthalle aktuell saniert wird. Los ging es am späten Nachmittag des 15. Juli mit der Werkrealschulabschlussklasse 10 und ihrem Klassenlehrer Gordian Hörmann.

Rede der Schülersprecherin Yaren Ermish

Nach der Begrüßung durch Schulleiterin Julia Kiebler war es an der Schülersprecherin Yaren Ermish, die als erste das Wort an ihre – nun ehemaligen – Mitschüler richtete. „Nach so vielen Jahren Schule, Unterricht, Hausaufgaben, Klassenarbeiten – aber auch Freundschaften, Lachen und besonderen Momenten – ist es jetzt soweit: Ihr nehmt Abschied.“ Als Schülersprecherin, die sie mit Respekt, aber auch staunend beobachtet hatte, wolle sie ihnen ein paar Worte im Namen der gesamten Schülerschaft, aber besonders der unteren Klassen. (Ermish besucht die 7. Klasse, Anmerkung der Redaktion). „Ihr wart für uns die Großen, die wussten, wie alles läuft, die sich trauten Dinge anzusprechen, die Verantwortung übernommen haben.“ Jetzt beginne für sie mit Ausbildung, Fachoberschule und Beruf ein neuer Lebensabschnitt, ein neues Kapitel. Aber sie sollten nicht vergessen, wo sie herkommen: Diese Schule habe sie geprägt. „Und wir, die wir hierbleiben, werden Euch auf unsere Weise vermissen. Vielleicht wart ihr nicht immer leise, nicht immer pünktlich, nicht immer vorbereitet. Aber ihr wart da, mit Persönlichkeit, mit Energie, mit eigener Meinung und genau das hat unsere Schule lebendig gemacht.“

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Ansprache von Klassensprecher Michael Schlachter

Klassensprecher Michael Schlachter fasste in seiner Ansprache die letzten sechs Jahre zusammen: Sie seien voller Erwartungen gestartet, die Jahre seien anstrengend gewesen, aber „Wir haben Teamwork gelernt.“ In Mathematik hätten sie die Komplexität erkannt, in Deutsch die Angst vor großen Texten verloren, in den Naturwissenschaften hätten sie gelernt: „Chemie ist überall.“ Er dankte den Lehrern und Eltern, „die an unser Potential geglaubt haben.“ Sie nähmen aus dieser Zeit vieles mit. Er endete mit einem Zitat: „Lernen ist wie Schwimmen. Wenn man aufhört, geht es rückwärts.“

Beate Ebel übergab Sonderpreis des Partnerschaftsvereins

Beate Ebel übergab den Sonderpreis des Partnerschaftsvereines für überragende Leistungen im Fach Englisch. Es sei das Hauptanliegen des Vereines, dass sich Menschen aus verschiedenen Ländern kennen und verstehen lernen. „Deswegen möchten wir besonders gute Leistungen im Fach Englisch belohnen und haben vor einigen Jahren den Begabtenpreis gestiftet.“ Urkunde und Buchgutschein ging an Luisa Maucher.

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Karl-Heinz Buschle übergab Sonderpreis der Stadt

Auch die Stadt hat vor einigen Jahren einen Sonderpreis gestiftet, nämlich den für die Jahrgangsbesten. Karl-Heinz Buschle überreichte diesen stellvertretend für Bürgermeisterin Alexandra Scherer. In seinem Grußwort ging er auf die Zukunft der AbsolventInnen ein. Ob sie einen höheren Bildungsabschluss anstrebten oder eine Ausbildung beginnen werden, einen Rat gab er ihnen: „Seid mutig und offen für neue Herausforderungen.“ Er bedankte sich auch bei den Eltern, die mit ihrer Entscheidung, ihre Kinder vor sechs Jahren auf die Werkrealschule zu schicken, der Schule ihr Vertrauen geschenkt hatten, damit aber auch den Schulstandort Bad Wurzach gestärkt hatten. Der Ehrenpreis, verbunden mit einer Urkunde und einem Buchpreis ging in diesem Jahr an Madita Bohr, die mit einem Notendurchschnitt von 1,4 das beste Ergebnis aller drei Abschlussklassen erzielt hatte.

Rede der Schulleiterin Julia Kiebler

Bei der Zeugnisübergabe erklärte Schulleiterin Julia Kiebler jeweils, ob die Schülerin oder der Schüler eine Ausbildung macht. Bei Schülern ohne Anmerkung war klar, dass diese eine weiterführende Schule besuchen werden. In ihrer – wie immer – launig vorgetragenen Abschlussrede sagte Julia Kiebler gleich zu Beginn: „Ihr habt es geschafft!“ Mit dem Zusatz: „Trotz Allem.“ Trotz Corona, trotz Maskenpflicht, Distanzunterricht, WLAN-Ausfällen. Und trotz der Tatsache, dass manche den Klassenraum mehr von außen als von innen gesehen hatten. Sie fragte sich manchmal, ob es in dieser Klasse mehr Fehltage als Hausaufgaben gegeben habe. Die Antwort: „Ja es gab sie.“ Gerade deswegen zollte sie den Schülern Respekt: Mit minimalem Energieaufwand hätten sie ihren Abschluss geschafft. „Das muss man erstmal hinkriegen. Manche nennen es Faulheit, ich nenne das Effizienz.“ Aber es habe auch andere Schüler gegeben, die hart gearbeitet hätten und die sich oft gefragt hätten, warum die anderen so wenig machten. Die Antwort darauf sei einfach: „Weil sie Euch hatten.“ „Ihr habt die letzten Jahre – mit Corona, ohne Klassenfahrten ohne Partys, ohne all das, worauf man sich in der Schule eigentlich freut, durchgestanden.“ Am Ende hätten sie doch noch reisen können, nach Dublin, Nürnberg oder an den Chiemsee und dabei feststellen, dass Reisen etwas anderes sein könne, als sich am Strand den Rausch und den Sonnenbrand seines Lebens zu holen. „Denn ihr wisst ja, das Unscharfe am Rand eurer Handys nennt man das wahre Leben.“ „Great things never come from comfort zones“, diesen Satz, den sie schon bei früheren Entlassfeiern ihren Schülern mit auf den Weg gegeben hatte, werde sie auch in den nächsten Jahren predigen.

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Für sie beginne nun ein euer Abschnitt, ob in einem beruflichen Gymnasium oder einer Ausbildung. Manche wüssten noch nicht, was möchten, auch das sei ok. „Hauptsache, ihr liegt dabei nicht den ganzen Tag im Bett.“ Deshalb ihr Rat: „Legt eure Bequemlichkeit ab, zeigt, dass ihr mehr könnt, als ihr bisher gezeigt habt, seid mutig, seid neugierig und bleibt echt.“ Sie sagte aber auch, dass sie in einer Zeit der Hass, Hetze und Verschwörungstheorien immer lauter werden, kritisch bleiben und nicht alles glauben sollten, was auf TikTok stehe. „Bleibt kritisch, informiert Euch und tretet für unsere Demokratie ein. Sie ist nicht perfekt, aber sie ist das Beste, was wir haben. Und sie braucht Euch, junge engagierte Menschen, die für Respekt, Toleranz und Freiheit einstehen. Das ist mir wirklich wichtig. Morgen beginnt Euer nächster Schritt. Geht ihn mit offenen Augen, einem offenen Herzen – und bitte nicht mit geschlossenen Augen.“

Diashow von Klassenlehrer Gordian Hörmann

Mit einer Diashow beendete Klassenlehrer Gordian Hörmann den offiziellen Teil, Kiebler sagte danach: „Das Büffett ist eröffnet.“ Und das war eine Gemeinschaftsleistung der Eltern.

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Preise und Belobigung

Insgesamt stellten sich 23 Schüler den Prüfungen. Jahrgangsbeste war die bereits erwähnte Madita Bohr. Weitere Preise erhielten Dario Alessandro Apostoaie, Viktor Geyer und Luisa Maucher. Chiara Wisser erhielt eine Belobigung.
Text und Fotos: Uli Gresser

Viele Bilder in der Galerie



BILDERGALERIE

Fotos: Uli Gresser

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