Vernissage von Marion Uphues-Klee in Maria Rosengarten zieht viele Besucher an
Bad Wurzach – Marion Uphues-Klee stellt unter dem Titel „Reise durch Licht und Schatten“ noch bis zum 30. Oktober 47 Ölgemälde im fotorealistischen Stil von der Miniatur im Format 11 x 16cm bis zum Großformat aus. Zur Vernissage kamen rund 70 Kunstinteressierte, der renommierte Gitarrist Martin Bergbauer sorgte für die musikalische Umrahmung und Ruth Aytner setzte in ihrer Laudatio die Künstlerin verbal ins rechte Licht.
Christel Linge, die gemeinsam mit Doris Schäfer die Ausstellungen der städtischen Galerie in Maria Rosengarten organisiert, hieß die Künstlerin Marion Uphues-Klee dieser 258. Kunstausstellung der städtischen Galerie gemeinsam mit den zahlreichen Gästen herzlich willkommen.
Der stellvertretende Bürgermeister Klaus Schütt freute sich in seinem Grußwort darüber, dass so viele Besucher zu der Ausstellungseröffnung gekommen waren. Ebenso fand er es nett, dass eine Künstlerin aus dem Landkreis Biberach – Uphues-Klee lebt und arbeitet in Ringschnaidt – in den wunderbaren Räumen des ehemaligen Klosters ausstellt. Sehr froh sei er, dass Doris Schäfer und Christel Linge die Organisation der Ausstellungen ehrenamtlich übernehmen. Weil die Künstlerin auch einige Bilder aus dem Wurzacher Ried ausstellt, vergaß er natürlich nicht, Werbung in eigener Sache zu machen: Er verwies auf das 40jährige Jubiläum des Naturschutzzentrums Wurzacher Ried, dem ältesten in ganz Baden-Württemberg.
Marion Uphues-Klee wurde in der Nähe von Leipzig geboren und ihre Motivation, sich mit Gestaltung und Malerei zu beschäftigen war schon früh vorhanden. Und so ergriff sie nach der Schule die Gelegenheit, ihren Traumberuf der Werbegestalterin und Werbemittelherstellerin zu ergreifen, der die Basis für den Umgang mit Farbe, Form und Gestaltung legte. Nach zwei weiteren Ausbildungen widmete sie sich ab 1988 der Malerei, seit 2010 intensiver durch Belegung von Kursen bei bekannten Künstlern, um das Gelernte dann später in autodidaktischer Arbeit im Atelier umzusetzen. Seit 2014 war sie mit ihren Werken in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen in Leipzig, Bayreuth, Bayrisch-Schwaben und Oberschwaben vertreten.
Ruth Aytner, die sich selbst als Laudatoren-Azubine bezeichnete, weil Uphues-Klee, die im Übrigen nichts von irgendwelchen verwandtschaftlichen Banden zu dem berühmten Expressionisten Paul Klee weiß, auf ihrem künstlerischen Weg gerne andere Menschen zu inspirieren pflegt. Und so hatten die Beiden dann an einem klirrend kalten Dezembermorgen, „nach Entgehen von Frostbeulen“ das Wurzacher Ried mit der Kamera durchstreift, wobei dann die Vorlagen für einige Bilder entstanden, die dann den Weg in diese Ausstellung gefunden hatten, und die den Einheimischen unter den Besuchern wohlbekannt sein dürften.
Aytner freute sich auch, dass so viele Besucher den Weg in den Kapitelsaal der Bücherei, der das Herzstück der Ausstellung bildet, gefunden hatten. „Denn Kunst zu betrachten ist zumindest für mich immer eine Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen und beim Eintauchen in eine andere Welt im Alltag innezuhalten und Kraft zu tanken.“ „Ohne Ausstellungen, fügte sie mit feiner Ironie hinzu, „würden Werke in Keller- oder Dachateliers ein unbeachtetes Dasein fristen. Das wäre sehr schade, denn nicht jedem ist Ruhm und Ehre nach Verlust eines Ohres post-mortem vergönnt.“
Nach einer weiteren Ausbildung zur Krankenschwester arbeite Uphues-Klee nun in Teilzeit in der Tagespflege und besuche seit 2010 fortlaufend Kurse bei freischaffenden Künstlern, um ihre Maltechniken zu verbessern. „Spezialisiert hat sie sich auf die realistische Darstellung farbenfroher Werke, welche unter anderem des Nächtens unter Tage im heimischen Keller entstehen.“ Und das mit kräftigem, aber kleinpinseligen Farbauftrag auf speziell grundierten Leinwänden. Dabei variiere sie Formen und Farben, um Tiefe und Strukturen überzeugen zu lassen. „In diesem Sinne möchte ich Sie einladen, einzutauchen in beeindruckende Landschaften, sonnendurchflutete Orte, oder in Szene gesetzte Alltagsgegenstände zu betrachten. Motive, die entstanden sind, um den Moment des Erlebens vor dem Vergehen zu bewahren und vielleicht auch ein klein wenig zu sensibilisieren, auch im hektischen Alltag den Blick für die schönen Momente zu erhalten.“
Das ließen sich die rund 70 Besucher nicht zweimal sagen und gingen auf die Erkundung der Ausstellung. Neben den bereits erwähnten Riedbildern gab es dabei auch viele – ebenso wie die Laudatio – mit viel Ironie gewürzte Bilder zu entdecken. Etwa das Triptychon des Spielzeugvogels, der nach dem Ablaufen seiner Feder alle „Viere“ von sich streckt. Oder das Eis schleckende Mädchen mit der „Langzunge“. Oder die Graffitis auf der Leinwand durch eine regennass-angelaufene Glasscheibe gesehen. Und daneben äußerst viele extrem detailreiche Landschaftsbilder.
Die Ausstellung ist bis zum 30. Oktober zu den üblichen Öffnungszeiten der Stadtbücherei zu sehen.
Text und Bilder: Uli Gresser
Viele Bilder in der Galerie
















