„… und gleich im ersten Amtsjahr nach Bad Wurzach!“
Bad Wurzach – Die große Mulde unterhalb des Zelebrationszeltes und die angrenzenden Bereiche waren übervoll. So gut besucht war der Pontifikalgottesdienst beim Heiligblutfest schon lange nicht mehr. Das war zum einen dem schönen Wetter zu verdanken, vor allem aber wohl dem Umstand, dass der neue Bischof gekommen war. Gottesberg-Superior Pater Konrad Werder freute sich sehr über den hohen Besuch aus Rottenburg und sagte bei der Begrüßung sinngemäß Folgendes:
„Sie können sich gar nicht vorstellen, was die Sekretärin des Bischofs gemeint hat, als ich mit meiner Anfrage nach einem Besuch des Bischofs beim Bad Wurzacher Heiligblutfest daherkam.“ Von einer Flut an derartigen Wünschen habe die gute Seele berichtet, eine Flut, die den neuen Mann an der Spitze der Diözese derzeit überrolle. „Und trotzdem sind Sie gleich in Ihrem ersten Amtsjahr zu uns nach Bad Wurzach gekommen“, sagte Pater Konrad und wandte sich dankend dem Gast zu.
Am Schluss des feierlichen Gottesdienst plauderte er noch aus dem Nähkästchen. Vor Jahresfrist, am Rande des Heiligblutfestes 2024, als der Bischofsstuhl in Rottenburg vakant war, habe er mit Norbert Wahl, dem ehemaligen Stadtpfarrer in Bad Wurzach, über die Nachfolgefrage spekuliert. Der habe gesagt: „Der Klaus, der wäre der Richtige.“ Dass das nun wahr geworden sei, „dem stimmen wir von Herzen zu“. Beifall im weiten Rund am Gottesberg.
Nachstehend Bilder vom Einzug des neuen Bischofs:

An der Spitze des Zuges Festordner.

Heuer hatte der Musikverein Hauerz die Ehre, dem Heiligblutwagen zu folgen. Deshalb zog die Kapelle an der Spitze der Bischofsprozession zum Gottesberg hoch.

Die Dirigentin der Hauerzer.

Eine große Ministrantenschar. Im Hintergrund ist schon der Baldachin erkennbar.

Die Pagen mit den Leidenswerkzeugen.

Die Priester.

Bischof Klaus trägt das Schaugefäß mit der Reliquie.

Erstmals in Bad Wurzach als Bischof: der neue Oberhirte der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Dr. Klaus Krämer.
“… und doch wird er nicht zu den Verlierern gehören”
In seiner Predigt hatte Bischof Dr. Klaus Krämer das Blut, das Jesus Christus um unseres Heiles willen vergossen hat, in den Mittelpunkt gerückte. Das Heilsgeschenk sei der Schlüssel für die Menschen zur Erlösung, sei aber auch Verpflichtung, in der Nachfolge Gerechtigkeit und Nächstenliebe zu üben. „Wer sich für das Reich Gottes einsetzt – für Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Friede, die Achtung der Würde eines jeden Menschen … der läuft immer wieder Gefahr, unter die Räder der Geschichte zu kommen – wie es auch Jesus selbst ergangen ist. Und doch wird er am Ende nicht zu den Verlierern der Geschichte gehören – auch das hat Jesus seinen Jüngern mit auf den Weg gegeben: Wer sich in der Stunde der Verfolgung zu ihm bekennt, zu dem wird auch er sich vor seinem himmlischen Vater bekennen.“
Text und Fotos: Gerhard Reischmann












