Phantastische Stimmen und eine großartige Show zum Jubiläum
Ziegelbach – Der 25. A-Capella-Abend des Ziegelbacher Kirchenchores bot für jeden Musikgeschmack etwas. Zum Jubiläum gabs als Gastgeschenk von ‘Halba drui’ – ‘Halba drui’, denn die sechs Damen der Comedy-Truppe kamen als Paket mit roter Schleife auf die Bühne, das dann Günter Musch auspacken durfte…
Beim diesjährigen Jubiläums-A-Capella Abend konnte Vorständin Tine Wespel, die wieder gemeinsam mit Dirigent Günter Musch durchs Programm führte, sieben Gruppen auf der Bühne begrüßen: Es waren dies neben dem gastgebenden Kirchenchor Ziegelbach, die ‘Singing men Group’ aus Kisslegg, die ‘Dilldappa’ aus Bad Wurzach, das Männerquartett ‘ChaRRmant’ aus Bad Schussenried und der ‘VierAgsang’ aus Ziegelbach. Das Männerensemble ‘GIS’ (‘Gut in Schuss’ oder ‘Ganz in Schwarz’?) aus Wurmlingen hatte im letzten Jahr seine Ziegelbach-Premiere gefeiert, während die (alt)bekannten Damen der Comedy-Truppe von ‘Halba drui’ aus Unteropfingen sich bereits zum x-ten Mal beim A-Capella-Abend die Ehre gaben.
Gutes altes Liedgut und Schlager von heute
Der Kirchenchor unter der Leitung von Günter Musch eröffnete den Jubiläums-A-Capella-Abend mit einem Volkslied: „Ein Jäger längs dem Weiher ging“, ein Lied das vor allem die ältere Generation zum Mitsingen animierte. Bei dem bekannten Schlager von Roland Kaiser und Maite Kelly, „Warum hast Du nicht nein Gesagt?“ zeigten die Sängerinnen und Sänger des Kirchenchores durchaus weltliche Gefühle.
Zum zweiten Mal in Ziegelbach am Start war die ‘Singing men Group’ aus Kisslegg und Umgebung, bei der mit dem Schulleiter des Bildungshauses Arnach ein hierzulande wohlbekanntes Gesicht mit an Bord war. Die Gruppe wünschte dem Publikum zunächst „Have a nice day“ ehe sie mit der Elvis-Ballade „Can´t help falling in Love“ die Herzen der weiblichen Besucher zum Schmelzen brachten.
Ihnen folgten die ‘Dilldappa’, bei denen auch Günter Musch mit zur Notenmappe griff. Sie starteten mit „Barbara Ann“ von den Beach Boys in ihren ersten Auftritt des Abends. Danach begeisterten sie den Saal mit dem Liebeslied „Only You“, das in der A-Capella-Version der Flying Pickets zum Welthit geworden war.
Mit ‘Charrmant’ betraten vier Sänger die Bühne, die beim A-capella-Abend das Publikum mit ihren wunderbaren Stimmen schon des öfteren in ihren Bann gezogen hatten. Mit dem Volkslied „Blauer Mond“ und dem romantischen „Auf’s Wohl der Frauen“ gelang ihnen das natürlich auch an diesem Abend.
Fernöstlicher Zauber
Direkt aus Ziegelbach waren die Akteurinnen und Akteure der nächsten Gruppe: Der ‘VierAgsang’ ist eine Gruppe junger MusikerInnen, die beim A-capella-Abend inzwischen schon zum lebenden Inventar gehören. Mit „Tsingtao“ priesen sie einen Zaubertrank an, in Mandarin-Gewändern, mit Nasen-Klammer und exklusiven Instrumenten. Mit dem eher besinnlichen „Amazing Grace“ in der A-Capella-Version von Pentatonix wußten die Vier aber ebenso zu begeistern wie im eher komödiantischen Tsingtao.
Die nächste Gruppe ‘GIS’, die im Vorjahr erstmals dabei war, startete mit dem Austropop-Klassiker „Fürstenfeld“ von S.T.S und hatten als zweites Lied „Mala Moja“, ein Liebeslied aus Dalmatien mit im musikalischen Gepäck.
Schön Schwäbisch
Waren zuvor die Herren von ‘GIS’ die Gruppe mit dem ältesten Altersdurchschnitt, kamen nun mit den jungen Damen von ‘Halba drui’ die rein weibliche Gruppe mit dem niedrigsten Altersdurchschnitt. Dennoch bilden die sechs Damen diejenige Gruppe mit den – abgesehen natürlich vom gastgebenden Kirchenchor – meisten Teilnahmen. Und allein schon ihre Auftritte lohnten immer wieder das Kommen. Zitat Günter Musch: „Die leben unseren Dialekt mit seiner Vielfalt und Farbigkeit voll aus. Des sind richtige schwäbische Mädla.“
Beim zweiten Teil durfte sich Günter Musch freuen. „Jetzt fängt dr Spaß für di a, jetzt derfsch mit lauter Fraua singa.“ kündigte Tine Wespel den Frauen des Kirchenchores an, der mit „Que Sera“ dem Lied, das durch Doris Day weltberühmt wurde, den zweiten Programmteil eröffnete. Anschließend besangen die Damen die Höhen und Tiefen der schönen Tilla. Natürlich gabs daran anschließend noch eine Zugabe.
Kulthits im Hawaiihemd
Die ‘Singing men Group’ präsentierten im Hawaiihemd das Beachboys-Medley „Surf in the Usa“ und „Like ice in the sunshine“, bekannt von der Langnese-Kino-Werbung. Nicht fehlen durfte bei einer singenden Männergruppe der Grönemeyer-Kult-Hit „Männer“. Als Zugabe hatten sie mit „Weit, weit, weg“ einen der größten Hits von Hubert von Goisern mitgebracht.
Zum Start ihres zweiten Konzertteiles performten die ‘Dilldappa’ den Udo-Lindenberg-Hit „Hinterm Horizont geht´s weiter“, in dem dieser eine tragische Liebesgeschichte aufarbeitete. Als zweites Stück hatten die ‘Dilldappa’, deren Namen laut nicht ganz ernstgemeinter Definition von Günter Musch auf die Torfstecher im Ried zurückzuführen ist, die große Holzbretter, sogenannte Dillen verlegten, um trockenen Fußes von A nach B zu kommen, ein dänisches Lied, das von Sommer, Leichtigkeit, Barfußlaufen und Sandälar handelt. Ihre Zugabe „Hit the Road Jack“ handelt vom Rauswurf des Ehemannes, der es zuvor wohl viel zu bunt getrieben hatte.
Ihren zweiten Auftritt hatten die vier ‘charrmanten’ Herren mit einem Lied von Friedrich Silcher „Entschuldigung“ eröffnet, dem sie in gewohnter Perfektion das Trinklied „Lasst uns ein Stündlein lustig sein“ folgen ließen. Bei der Zugabe kam Udo Jürgens zu Ehren, und auch wenn die Jungs altersmäßig noch weit von dieser magischen Schnapszahl entfernt sind, übten sie schon einmal…
Ein durchweg heiterer Abend
Dass auch die Gruppe ‘VierAgsang’ nicht ohne Zugabe von der Bühne gelassen würde war nach dem mit schwäbischen Texten versehen “‘Let it be” klar. Doch bei ihrem selbst arrangierten Schlagermedley mit den Titel-Melodien verschiedenster Fernsehserien, die allerdings, um im Bild zu bleiben nicht synchron liefen: Wickie bekam z.B. den Text von Biene Maya usw… Für das Publikum natürlich eine Mordsgaudi.
Bei ihrem zweiten Auftritt ging es bei ‘GIS’ um das wichtigste im Leben, nämlich Essen und Trinken. Das „Kässpätzla-Lied“ und mit „Fridolin“ machten sie eine Wirtshaus-Tour. Bei ihrer Zugabe besangen sie schließlich „Die Sterne am Himmel“.
‘Halba Drui’ gingen sportlich in ihre zweite Halbzeit, stellten danach ihre eigenen Betrachtungen über die Ehemänner, zum Beispiel zum Thema Männergrippe, an und sorgten dabei dafür, dass der ganze Saal Tränen lachte. Die Zugabe war danach schon obligatorisch.
Vorfreude auf nächstes Jahr
Tine Wespel und Günter Musch baten am Schluss alle Sängerinnen und Sänger, sich noch einmal auf der Bühne zu versammeln, um ein Präsent in Empfang zu nehmen. Aber vor allem auch, um gemeinsam mit dem Publikum „Heute hier, morgen dort“ von Hannes Wader zu singen. Und natürlich, um zum nächstjährigen A-Capella-Abend, der am 19. September 2026 stattfinden wird, einzuladen.
Fazit: Der A-Capella-Abend war ein besonderes Highlight und erwies sich dem Jubiläum als absolut angemessen.
Text und Bilder: Uli Gresser
Viele weitere Bilder in der Galerie




















