Neuer Diözesanbischof Dr. Klaus Krämer zelebrierte Pontifikalamt
Bad Wurzach – Es war ein Pontifikalamt der Superlative: Insgesamt 20 Konzelebranten standen mit dem neuen Bischof Dr. Klaus Krämer am Altar. Und das sehr große Interesse an dem neuen Bischof sorgte für einen Besucherrekord – zumindest, was die letzten Jahre anbelangt. Musikalisch gestaltet wurde die feierliche Messe von der Stadtkapelle unter der Leitung von Petra Springer.
“Blutfreitag ist Heimat”
Neben Politprominenz aus Bundes-, Landes- und Kreisebene war auch Patronatsherr Fürst Erich von Waldburg-Zeil gekommen, gemeinsam mit Tochter Gabriélle. „Blutfreitag ist Heimat“ – das habe ihm der Fürst soeben gesagt, berichtete Gottesberg-Superior Pater Konrad Werder bei der Begrüßung der großen Pilgerschar. Einige Mitglieder der Delegation von der Kanalinsel Jersey mit Deputy Bailiff Robert MacRea und dem Bürgermeister von St. Helier Simon Crowcroft an der Spitze waren ebenfalls hinauf zum Gottesberg gekommen. Pater Konrad konnte in seiner immer wieder von Applaus unterbrochenen Begrüßung auch eine Pilgergruppe aus Nürtingen begrüßen, die bereits zum 18. Mal den 120 Kilometer langen Weg zu Fuß auf sich genommen hatten, um das Heilig-Blut-Fest in Bad Wurzach mitzufeiern.
Reiter als Symbol für das pilgernde Unterwegssein
Bischof Klaus Krämer hatte sein Grußwort für die Festschrift unter das Motto „Als Pilger der Hoffnung mit Christus unterwegs“ gestellt. Denn dieses Motto hatte der an Ostern verstorbene Papst Franziskus für das Heilige Jahr 2025 ausgerufen. „Das Heilig-Blut-Fest in Bad Wurzach scheint mir in doppelter Hinsicht sehr gut zum Leitwort des Heiligen Jahres passen.“ Hier kämen alljährlich zahlreiche Pilger aus der gesamten Diözese her, um dieses Fest des Glaubens zu feiern. Gleichzeitig veranschaulichten die Reiter, die mit ihren Pferden durch die Fluren reiten, alljährlich genau dieses pilgernde Unterwegssein, schrieb er in seinem Leitwort.

Bischof Dr. Klaus Krämer, predigend.
In seiner Predigt beim von der Stadtkapelle musikalisch begleiteten Pontifikalamt des Heiligblut-Festes stellte er die Heiligblut-Reliquie und damit das Blut, das Christus am Kreuz für uns vergossen hat, in den Mittelpunkt. „Die Hingabe seines Lebens ist das stärkste Zeichen der barmherzigen Liebe Gottes zu uns Menschen.“ „Erlösung und Vollendung ist darum die Perspektive für unser eigenes Leben – Erlösung und Vollendung ist die Zukunftsperspektive für alle Menschen, ja für die ganze Welt.“ Das sei unsere Hoffnung, auf die wir Menschen dürfen wir unseren Weg ausrichteten, als Pilger der Hoffnung. Doch wer ihm nachfolge, habe auch Anteil an seinem Schicksal. Und diese Nachfolge Jesu, wer sich also für Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Frieden einsetze, der laufe immer Gefahr „unter die Räder der Geschichte“ zu kommen so wie es Jesus ergangen sei. Aber aufgrund dieses Bekenntnisses werde man keineswegs zu den Verlierern der Geschichte gehören, auch das habe Jesus seinen Jüngern mit auf den Weg gegeben: „Wer sich in der Stunde der Verfolgung zu ihm bekennt, zu dem wird auch er sich vor seinem himmlischen Vater bekennen.“ Die Lesung aus der Offenbarung des Johannes bringe genau das in einem eindrucksvollen Bild zum Ausdruck: Das Bild vom apokalyptischen Lamm und der großen Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen, die in weißen Gewändern und mit Palmzweigen in den Händen vor dem Thron Gottes und dem Lamm stehen. Und dazu dann das deutende Wort: „Das sind jene, die aus der großen Bedrängnis kommen; sie haben ihre blutverschmierten Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht.“ Damit werde deutlich, dass die barmherzige Liebe Gottes die Hoffnung ist, aus der wir leben dürfen – als Pilger der Hoffnung. Paulus schreibt in seinem Brief an die Römer: „„Bedrängnis bewirkt Geduld. Geduld aber Bewährung, Bewährung Hoffnung. Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen.“ Daher seien wir ermutigt und aufgefordert, uns als Christen unser Herz weit zu machen für andere Menschen, besonders jene, die am Rand stehen.
„Aber die Zahl der verfolgten und bedrängten Christen ist auch in unseren Tagen erschreckend groß. Und auch die Männer und Frauen, Priester und Ordensleute, die sich vielfach unter schwersten Bedingungen für gerechte und menschenwürdige Lebensbedingungen anderer Menschen einsetzen, sind auf unsere Unterstützung angewiesen.
Als Pilger der Hoffnung seien wir mit Christus unterwegs. Er sei nicht nur der Grund und das Ziel unserer Hoffnung, sondern er begleite und stärke uns auf unserem Weg – sei mit uns unterwegs. Bei Der Eucharistiefeier werde das am deutlichsten. „„Das ist mein Leib – das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.“
„Preis dem Blut …“
Beim Agnus Dei sangen danach die unzähligen Pilger an diesem Vormittag voller Inbrunst die dritte Strophe des wunderschön treffenden Heilig-Blut-Liedes mit: „Singet Preis dem Lamme, Preis dem Blut, das es vergoss, da es sterbend an dem Stamme, an sein Herz uns alle schloss!“
Text und Fotos: Uli Gresser
Viele Bilder in der Galerie
Die Predigt im Wortlaut haben wir unter „Downloads“ hinterlegt











