Brugger Bürger fordern Tempo 60 auf der Höhe ihres Weilers
Bad Wurzach – In der Bürgerfragestunde der Gemeinderatssitzung am 21. Juli appellierte Gerhard Reischmann namens der Brugger Weilergemeinschaft an Gemeinderat und Stadtverwaltung, sich für Tempo 60 auf der Bundesstraße 465 auf Höhe des Weilers starkzumachen. Im Rahmen des derzeit zur Beschlussfassung anstehenden Lärmaktionsplanes (LAP) habe man entsprechende Einflussmöglichkeiten. Eine Herabsetzung der Geschwindigkeit wegen des „nahezu unerträglichen“ Lärms erhöhe zudem die Sicherheit an der Brugger Kreuzung. „In Brugg stoßen zwei große Verkehrsströme aufeinander: Auf der Bundesstraße fahren täglich 10.000 Fahrzeuge, auf der Landesstraße von und nach Arnach 2000. Tempo 70 an der Kreuzung ist einfach zu hoch. Über den Lärmaktionsplan haben wir die Chance auf eine Geschwindigkeitsherabsetzung. Lasst die Chance auf einen doppelten Nutzen nicht verstreichen!“

Auf massives Drängen aus der Brugger Bürgerschaft wurde 2017 auf Höhe von Brugg ein lärmmindernder Belag aufgebracht – allerdings handelte es sich nicht um Flüsterasphalt. Foto (2. August 2017): Gerhard Reischmann
Reischmann brachte zur Gemeinderatssitzung eine Unterschriftenliste mit, auf der alle erwachsenen Einwohner von Brugg (bis auf eine Person, die damals erkrankt war) unterschrieben haben. Mit Verweis auf den seit dem erstmaligen Beschluss eines Lärmaktionsplanes im Jahr 2017 noch einmal stark gestiegenen Verkehr fordern die Brugger die Herabsetzung der auf Höhe ihres Wohnortes festgelegten Geschwindigkeitsbegrenzung von Tempo 70 auf Tempo 60. Zweite Zielsetzung ihres Ersuchens ist die Erhöhung der Sicherheit bei der Brugger Kreuzung.
„Geburtsfehler”
Reischmann beklagte einen „Geburtsfehler“ beim vom Büro Rapp (Freiburg) erstellten und vom Gemeinderat im Jahre 2017 erstmals beschlossenen Lärmaktionsplan. Die im LAP von 2017 zugrundegelegte Verkehrsmengenzahl von im Schnitt täglich 8198 Kfz sei damals schon unrealistisch gewesen. „Problematisch: Die 8198 liegen ganz knapp unter dem so wichtigen Grenzwert von 8200 – und das führte zur Fehlbeurteilung der Lärmsituation von Brugg.“ Seit 2017 habe der Verkehr noch einmal stark zugenommen, „nachweislich um mehr als 20 Prozent!“ Derzeit passierten täglich mindestens 10.000 Kraftfahrzeuge den Weiler Brugg – davon 1000 Lkw. Erschwerend komme hinzu, dass die B 465 auf Höhe von Brugg auf einem Damm verlaufe.
Fristgerecht eingereicht
Weiter verwies Reischmann auf die Brugger Stellungnahme im Zuge der Auslegung des aktuellen LAP-Entwurfes. „Wir halten den Entwurf des Lärmaktionsplans, Brugg betreffend, für realitätsfern. Diese Bedenken haben wir fristgerecht am 25. Februar 2025 bei der Auslegung des aktuellen LAP-Entwurfes schriftlich eingereicht.“
Transparenzhinweis: Gerhard Reischmann, Leiter der Bildschirmzeitungsredaktion und Mitinhaber des Bildschirmzeitungsverlages, sprach als Anrainer der B 465 für die Weilergemeinschaft, die mittels Unterschriftenliste Tempo 60 auf Höhe ihres Wohnortes fordert. Er ist in dieser Sache sowohl Betroffener als auch Berichterstatter, er schreibt also im eigenen Interesse sowie in dem seiner Nachbarn und grundsätzlich im Interesse der Erhöhung der Sicherheit beim Befahren der Brugger Kreuzung.












