Bei der Kläranlage Arnach muss ein Becken dazugebaut werden
Bad Wurzach – Die Verlängerungen der wasserrechtlichen Genehmigung für die drei Bad Wurzacher Kläranlagen in Gensen, Hauerz und Arnach stehen an. Beim Landratsamt wurden daher die Anträge auf Weiterbetrieb gestellt. Dr. Werner Maier von der Umweltberatung-wm erstellte dafür ein Strukturgutachten, bei dem neben technischen Aspekten auch die Wirtschaftlichkeit der Anlagen für einen Weiterbetrieb überprüft wurde. Ergebnis der Beratungen im Gemeinderat am vergangenen Montag (28.7.): Bei der Kläranlage in Arnach muss ein Becken hinzugebaut werden. Kostenpunkt: 690.000 €.
Bei der Antragsstellung stellte das Landratsamt fest, dass die Kläranlage Arnach den Anforderungen für die prognostizierte Bevölkerungsgröße nicht mehr gerecht werde. Diese könnten durch den Bau eines zusätzlichen Belebungsbeckens (Kostenpunkt: 690.000 €) erfüllt werden.
Vier Varianten
Der Gutachter Dr. Maier erstellte in dem Gutachten vier Varianten.
Variante 0: Sieht vor, alle drei Kläranlagen zu erhalten und in Arnach das Belebungsbecken dazuzubauen.
Variante 1: Sieht die Aufgabe der Hauerzer Kläranlage und den Anschluss an Gensen vor. Das Belebungsbecken in Arnach würde gebaut.
Variante 2: Beide Anlagen in Arnach und Hauerz würden stillgelegt und je ein Anschluss nach Gensen gebaut.
Variante 3: Stilllegung der Anlage in Arnach, Anschluss an Gensen. Weiterbetrieb der Anlage in Hauerz.
Bei der Kostenbetrachtung machten nur die Varianten 0 (von der Verwaltung priorisiert) und die Variante 3 wirklich Sinn, wobei bei letzterer allerdings Sofortinvestitionen in Höhe von mehr als drei Millionen Euro für den Bau des Anschlusskanales an Gensen fällig würden.

So wäre der Anschluss-Kanal von der Kläranlage in Arnach-Hagenjörges nach Gensen verlaufen. Die Karte wurde der Präsentation entnommen.
Der Gutachter lobte den Zustand aller drei Anlagen, die mit Ausnahme von Arnach noch genügend Reserve böten, um dem prognostizierten Bevölkerungswachstum (3,5 % bis 2040) gerecht zu werden. Die Mannschaft, die die Anlagen im Einschichtbetrieb betreibt, sei hochmotiviert, die Abläufe beim Betrieb funktionierten einwandfrei. Es bestehe also kein zwingender Handlungsbedarf, zumal auch bei Variante 3 es keinerlei Entlastung beim Personalstand geben würde.
Rainer Deuschel (Die Grünen) wies auf die in zehn Jahren günstigere Variante 3 hin. Der Gutachter wies auf die hohe Sofortinvestition hin.
Kurt Miller, der Hauerzer Ortsvorsteher und Gemeinderat für die Freien Wähler, war sich mit seiner Gospoldshofener Ortsvorsteherkollegin und CDU-Gemeinderätin Margaretha Loritz einig, dass alle Anlagen gut funktionieren. Da sei doch der Bau des Belebungsbeckens in Arnach das kleinere Übel. „Das Becken bauen – und gut ist“, forderte sie.
Der Gemeinderat beschloss per einstimmigem Votum den Erhalt aller drei Kläranlagen und zum wasserrechtlichen Verfahren die erforderlichen Antragsunterlagen für den Bau des Belebungsbeckens in Arnach hinzuzufügen.
Uli Gresser














