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Zu “500 Jahre Bauernkrieg”

Beeindruckende Familienaufführung des Puppenspiels “Mooria und die Kugel im Ried”



Foto: Ulrich Gresser

Bad Wurzach – Die Aufführung fand im Leprosenhaus statt: Mooria, das kleine, aber liebe und furchbar neugierige Fabelwesen (gesprochen von Angelika Jedelhauser) trifft nach der Begrüßung der Gäste durch Bernhard Maier, dem Vorsitzenden des Leprosenhaus-Fördervereines, bei der Aufführung in der Leprosenhaus-Kapelle auf den Landsknecht Kunz (Michael Skuppin), für den für 500 Jahre die Zeit stehen geblieben war.

Angefangen hatte alles mit dem Fund einer großen Eisenkugel. Als Mooria versucht, diese aus dem Weg zu räumen, weckt sie, nachdem die Kugel im wörtlichen Sinne in einen morschen Baumstumpf kracht, den Landsknecht Kunz aus seinem Dornröschenschlaf und lockt ihn aus seinem Versteck. Dort glaubte er nur wenige Stunden verbracht zu haben, seit der Truchsess am Karfreitag des Jahres 1525 während der Schlacht am Leprosenberg mit Kanonen auf die aufständischen Bauern schießen ließ und er sich dort versteckte. Als ihm Mooria eröffnete, dass man inzwischen das Jahr 2025 schreibt, fiel der stattliche Mann buchstäblich aus allen Wolken.

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Zunächst berichtete er der kleinen Hexe, wie es zu den kriegerischen Auseinandersetzungen kam, dass nämlich die Grundherren immer mehr Dienste von den Bauern einforderten, dass sie den Bauern die Jagd auf Wildschweine verboten hatten und den zu leistenden Frondienst verdoppelt hatten. Er ging auch auf die Rolle der Pfarrer ein, die immer behauptet hatten: „Das steht so in der Bibel!“ Was sich dann jedoch nicht mehr halten ließ, nachdem Martin Luther die Bibel übersetzte und nach der Erfindung des Buchdruckes die neuen Erkenntnisse sich so rasch verbreiteten, wie heutzutage ein Post bei Instagram.

Und so trafen sich dann kluge Köpfe aus der Bauernschaft, um in Memmingen die 12 Artikel aufzustellen, die man dann in Ulm dem Schwäbischen Bund, sozusagen dem Arbeitgeberverband der Adligen und des Klerus, präsentieren wollte. „Aber wir sind nur bis hierher gekommen, “ erzählte Landsknecht Kunz von Reichenbach, der im Sommer hauptberuflich als Bauer tätig war, der kleinen Mooria. „Hä, 12 Artikel, ich kenne nur drei: der die, das, “ rief sie da dazwischen. „Auf jeden Fall verhandelte der Bauernjörg zunächst, ehe er auf die aufständischen Bauern mit den Kanonen schießen ließ.“

Dass sich in den 500 Jahren einiges bei den Lebensumständen der Menschen verändert hat, das konnte das kleine Fabelwesen dem Landsknecht deutlich machen. Angefangen vom Schuhwerk, das er bei den Aufführungs-Besuchern entdeckte, bis hin zum Bildungswesen. Nicht fassen konnte Kunz, dass inzwischen sogar Mädchen und Frauen Lesen und Schreiben lernten, anstatt auf dem Feld zu arbeiten. Zum Beweis, dass dies wirklich der Fall ist, ließ er ein junges Mädchen die von ihm mitgebrachten 12 Artikel vorlesen.

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Stichwort Feldarbeit: Während Bauer und Landsknecht Kunz von der Arbeit mit dem mitgebrachten Dreschflegel erzählt, und dass dabei jede Hand zählte, versuchte ihm Mooria klar zu machen, dass es heute dafür Maschinen wie Traktoren und Mähdrescher gibt, „die mit der Kraft von 1000 Ochsen“ die Arbeit erledigen. Und damit die Kinder nach der Schule die Freiheit hatten zu wählen, welchen Beruf sie ergreifen wollten. „Freiheit, ja das hatten wir uns auf unsere Fahne geschrieben: Ja, wir wollten frei sein,“ erklärt der Landsknecht daraufhin die Beweggründe der Bauern für den Aufstand. Freiheit, auf die die Bauern und viele andere Berufsstände danach noch viele Jahre warten mussten …

Es war eine sehenswerte Aufführung, bei der Jedelhauser und Skuppin auf spielerische Art und Weise und mit einigen pfiffigen Ideen auf die Geschichte des Bauernkrieges eingingen, dessen Folgen die Bauern noch viele Jahre betrafen, ja bis heute noch spürbar sind.
Text und Bilder: Uli Gresser

Viele Bilder in der Galerie

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Fotos: Ulrich Gresser

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