Vorbildliche Brauchtumspflege an „Mariä Himmelfahrt“ in Haisterkirch
Haisterkirch – Eine besonders große Anzahl von Gläubigen – in der großen Mehrzahl Frauen – besuchten am frühen Freitagabend (15. August) den Gottesdienst an diesem kirchlichen Feiertag „Mariä Aufnahme in den Himmel“ in der Haisterkircher Pfarrkirche St. Johannes Baptist.
Es waren Gläubige aus der ganzen Seelsorgeeinheit Bad Waldsee und dazu eine große Schar aus der Seelsorgeeinheit Meckenbeuren. Letztere verbanden ihren Ausflug nach Bad Waldsee mit dem Besuch der hiesigen Eucharistiefeier, um diese mit ihrem langjährigen Pfarrer Josef Scherer mitfeiern zu können. Pfarrer i.R. Josef Scherer gehört seit Ende 2024 zu den Bewohnern des Wohnparks am Schloss in Bad Waldsee. Mitzelebrant war Pfarrer i. R. Josef Mattes, der seinen Lebensabend ebenfalls im Wohnpark am Schloss verbringt. In der Predigt schilderte Pfarrer i. R. Josef Scherer sehr nachhaltig, welche Rolle Maria, die Mutter Gottes, in aller Welt einnimmt. Das Hochfest geht bekanntlich auf ein Glaubensdogma zurück und drückt aus, dass Maria ihr ganzes Leben lang mit Leib und Seele für Jesus da war.
Musik mit Leo Straßner und Gregor Engelhardt
Für die festliche, musikalische Umrahmung mit gewaltigen und auch feinen Orgelklängen zur Begleitung des Liedguts mit vertrauten Marienliedern, sorgten gleich zwei Organisten, zum einen der hier bestens bekannte Leo Straßner, zugleich mit Sologesang, und zum anderen Gregor Engelhardt, Student an der Hochschule für Kirchenmusik, der tags danach auch für die Orgelklänge bei der „Marktzeit“ in St. Peter sorgte
Segnung von Kräuterbüscheln
Eine Besonderheit dieses „Hochfestes“ stellt die Segnung von Kräuterbüscheln dar. Dieses Brauchtum mit der Segnung der Kräuterbüschel wird hier in Haisterkirch ganz vorbildlich gepflegt. Schon am Vorabend des Hochfestes „Mariä Aufnahme in den Himmel“ hatten sich im Carport der Familie Volk zwei Dutzend vorwiegend Frauen und auch Kinder eingefunden, um 142 bunte, kleine Kräuterbüschel zusammenzubinden. Hildegard Volk, die Vorsitzende des Gartenbauvereins Haisterkirch, freute sich über die rege Mitarbeit beim Büschelbinden und darüber, dass so viele Kräuter aus den verschiedensten Gärten mitgebracht worden waren. Die Büschel, die entsprechend der Kenntnis der Kräuterexpertin Kathrin Eisele auch mit Heilkrautern gebündelt worden waren, wurden in Körbe gelegt und vor dem Hauptaltar aufgestellt. Auch vor dem Marien-Seitenaltar waren zur Segnung eine recht große Anzahl von Büscheln und Blumengebinden von Gläubigen aus der ganzen Seelsorgeeinheit ausgelegt worden.
Nach dem Gottesdienst durften sich die Gottesdienstbesucher aus den Körben der Haisterkircher Frauenschar bedienen und die geweihten Mitbringsel ins eigene Heim mitnehmen. Bekanntlich sollen diese geweihten Kräuterbuschen, wie man sie in Bayern bezeichnet, den Segen Gottes auch in die Häuser bringen.
Text und Fotos: Rudi Martin
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