Tanzschule „Gleis Eins“ begeisterte mit „Die Schöne und das Biest“ und mitreißendem Tanzprogramm
Bad Waldsee – Über 1000 Besucherinnen und Besucher erlebten vor kurzem in drei ausverkauften Vorstellungen in der Stadthalle ein beeindruckendes Tanzspektakel der Ballettschule Gleis Eins. Unter der Leitung von Simone Ebenhoch präsentierten Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein abwechslungsreiches Programm, das klassischen Ballettzauber mit kraftvollem Hip-Hop vereinte.
Märchenhaftes Ballett mit kleinen und großen Talenten
Der erste Teil des Abends stand ganz im Zeichen des Klassischen: Mit viel Herzblut und tänzerischer Präzision brachten rund 170 Tänzerinnen und Tänzer – von den Allerkleinsten bis zu fortgeschrittenen Solistinnen – die zauberhafte Geschichte von „Die Schöne und das Biest“ auf die Bühne. Inspiriert vom bekannten Märchen erzählte die moderne Choreografie von Belle, einer mutigen jungen Frau, die sich für ihren Vater opfert und in einem verzauberten Schloss dem geheimnisvollen Biest begegnet – einem verwunschenen Prinzen. Charmant umgesetzt wurden auch die ikonischen Nebenfiguren: die warmherzige Teekanne Madame Pottine mit Sohn Tassilo, der lebhafte Kerzenleuchter Lumière und die grimmige Standuhr Von Unruh. Über allem schwebte eine magische Rose, deren langsam fallende Blätter sinnbildlich für die schwindende Zeit standen – nur wahre Liebe kann den Fluch brechen.
Die leere Bühne bot dabei viel Raum für fantasievolle Tanzszenen. Eindrucksvolle Projektionen auf der Bühnenrückwand sorgten für atmosphärische Tiefe und verbanden die einzelnen Szenen zu einem stimmigen Ganzen.
Rührung und Begeisterung im Publikum
Großen Applaus ernteten vor allem die jüngsten Tänzerinnen und Tänzer, die als bunte Schmetterlinge, Mäuschen, Kätzchen, Rosen oder gar als lebendiges Besteck beim festlichen Schloss-Dinner über die Bühne wirbelten. Besonders für die zahlreich erschienenen Großeltern war das ein bewegender Moment – so manche Freudenträne wurde verstohlen aus dem Augenwinkel gewischt.
Auch die älteren Gruppen überzeugten mit kreativen Rollen: als majestätische Baumriesen, geheimnisvolle Wölfe oder im poetischen Bändertanz. Die emotionalen Höhepunkte setzten jedoch die Solotänzer in den Hauptrollen – mit großer Ausdruckskraft und technischer Brillanz brachten sie die berührende Liebesgeschichte von Belle und dem Biest auf den Punkt und verzauberten das Publikum.
Hip-Hop, Beats und starke Emotionen
Der zweite Teil des Abends schlug dann einen ganz anderen Ton an: Mitreißende Hip-Hop-Choreografien und moderne Stücke zeigten eindrucksvoll die Vielseitigkeit der Schule. Hier konnten verschiedene Klassen ihr Können performen. Mal zu harten Beats, mal zu elegischen Melodien. Genauso vielfältig wie die Musik waren die tänzerischen Darbietungen. Kraftvoll sportlich, tänzerisch elegant. Bei bekannten Hits sprang der Funke schnell zum Publikum über und die Darbietungen wurden mit kräftigen Beifallsbekundungen honoriert.
Vom Schmetterling zur hohen Kunst
Abgerundet wurde das facettenreiche Programm durch ein klassisches Liebesduett der beiden Solisten, die auch die Hauptrollen im Ballett übernommen hatten. Mit anmutiger Leichtigkeit und großer Ausdrucksstärke setzten sie einen emotionalen Schlusspunkt unter einen Abend, der von verspielter Kindertanzfreude bis hin zur künstlerischen Reife reichte.
Was mit flatternden Schmetterlingen begann, entwickelte sich zu einem Fest des Tanzes – voller Leidenschaft, Kreativität und Ausdruck. Die Aufführungen der Tanzschule Gleis Eins waren weit mehr als nur eine Schulvorstellung: Sie waren ein kulturelles Ereignis, das noch lange nachwirkt.
Text und Fotos: Erwin Linder
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