Stadt setzt auf Entsiegelung und Artenvielfalt
Bad Waldsee – Die Arbeiten rund um das neue Verwaltungsgebäude in der Oberamteigasse sind abgeschlossen. Mit den im November ausgeführten Pflanzarbeiten und der Inbetriebnahme des neuen Pumpenschachtes beim Kneippbecken wurde das Gesamtprojekt nun erfolgreich beendet – ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einem nachhaltigeren und grüneren Stadtbild.
Umfangreiche Begrünung schafft neuen Lebensraum
Ein zentraler Baustein der Maßnahme war die ökologische Aufwertung des gesamten Außenbereichs. Insgesamt wurden 13 Bäume – darunter Feldahorn, Rotahorn, Amberbaum und Erlen – sowie 68 meist heimische Sträucher und ergänzende Blütengehölze gepflanzt, die wichtige Nahrungsquellen für Insekten bieten. Hinzu kamen rund 2.400 Kleinsträucher und Stauden sowie mehr als 3.000 Zwiebelpflanzen wie Krokusse, Lerchensporn, Winterlinge, Schneeglöckchen, Tulpen und Narzissen. Diese vielfältige Begrünung wertet die Flächen nicht nur optisch auf, sondern schafft zugleich wertvolle Lebensräume für Vögel und Insekten.
Entsiegelung für ein besseres Stadtklima
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Entsiegelung versiegelter Bereiche. So wurden die Parkflächen mit Rasengittersteinen angelegt und die Parkflächen in der Oberamteigasse verfügen nun über einen Fugenanteil von 40 Prozent. Außerdem wurden so viele Grünflächen wie möglich geschaffen. Diese Maßnahmen fördern das Versickern von Regenwasser, verbessern das Mikroklima der Innenstadt und leisten einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung.
Neue Retentionsmulden: Regenwasser wird vor Ort gereinigt und genutzt
Gemäß aktuellen Vorgaben soll Regenwasser möglichst dezentral versickern, um die Kanalisation zu entlasten und die Grundwasserneubildung zu fördern. In der Oberamteigasse wurde dies konsequent umgesetzt: Die bisherigen Entwässerungsleitungen wurden vom Abwassersystem getrennt, sodass das Regenwasser aus den verbliebenen versiegelten Bereichen und den fertiggestellten Park- und Wegeflächen künftig einer neu geschaffenen Retentionsmulde am Stadtsee zufließt. Dort wird es zwischengespeichert, durch die Bepflanzung gefiltert und kann verdunsten – was insbesondere in den Sommermonaten für eine natürliche Kühlung der Umgebung sorgt. Bei der Bepflanzung unterstützte FÖJ-Praktikant Maximilian Bohnert tatkräftig das städtische Team.
Retentionsmulde am Kneippbecken: Pumpenschacht schützt vor Rückstau
Auch am Kneippbecken wurde die Entwässerung neu strukturiert. Das Dachwasser des alten und neuen Verwaltungsgebäudes sowie das Oberflächenwasser aus der Gasse beim Bürgerbüro wird nun in einer Retentionsmulde am Spital gesammelt. Bei größeren Niederschlagsmengen wird es über einen neuen Pumpenschacht in den Stadtsee gepumpt. Diese Lösung ist notwendig, da sich das Wasser auf einer Höhe unterhalb des Seespiegels sammelt und ein Rückstau in die Leitungen unbedingt vermieden werden muss. Die umliegenden Flächen werden im Frühjahr 2026 angesät – dafür ist es saisonbedingt aktuell zu spät.
Sicherheit gewährleistet
Bei beiden Retentionsmulden wurde die maximal zulässige Wasseranstauhöhe von 40 Zentimetern – wie auf Spielplätzen vorgeschrieben – konsequent eingehalten.
Ausblick auf das Frühjahr 2026
Mit dem kommenden Frühjahr wird die neue Bepflanzung rund um das Verwaltungsgebäude erstmals sichtbar anwachsen. In den folgenden Jahren wird sich das Areal Schritt für Schritt zu einem grünen Gürtel entwickeln, der das Stadtbild aufwertet und das Stadtklima nachhaltig verbessert. Wie bei allen neu angelegten Pflanzflächen braucht es etwas Zeit, bis die volle Wirkung sichtbar wird – doch schon jetzt ist klar: Die Maßnahmen schaffen mehr Grün, fördern die Artenvielfalt und stärken das ökologische Gleichgewicht in der Innenstadt.

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