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Feier anlässlich des 25-jähriges Bestehens

St. Elisabeth-Stiftung blickt dankbar zurück und fordert Mut für die Zukunft



Foto: Felix Kästle/St. Elisabeth-Stiftung
Moderator Uli Boettcher (links) im Gespräch mit Vorstandssprecherin Andrea Thiele und Vorstand Matthias Stöckle.

Bad Waldsee – Mit einem feierlichen Festakt im Haus am Stadtsee hat die St. Elisabeth-Stiftung am 20. November 2025 ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Gäste aus Politik, Kirche, Sozialbranche und Wirtschaft sowie Führungskräfte der Stiftung würdigten gemeinsam ein Vierteljahrhundert Engagement für hilfebedürftige Menschen in Oberschwaben. Im Mittelpunkt standen ein Blick auf die Entstehungsgeschichte der Stiftung, die Bedeutung ihrer Arbeit für die Gesellschaft und ein klarer Appell, die Zukunft der Sozialbranche aktiv zu gestalten.

Musikalisch eröffnet wurde der Festakt von der Heggbacher Trommlergruppe. Thomas Munding, Vorsitzender des Stiftungsrats, begrüßte rund 150 Gäste im großen Saal des Hauses am Stadtsee und übergab an Moderator Uli Boettcher, der mit Humor gekonnt durch das Programm führte.

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Rückblick auf Wurzeln und Auftrag

In einem Gespräch mit Moderator Uli Boettcher erinnerte Sr. Maria Hanna Löhlein, stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrats und Generaloberin der Franziskanerinnen von Reute, an die Anfänge. Die Gründung war das Ergebnis eines langen, intensiven Prozesses. Schon damals sei klar gewesen, dass es neue Strukturen brauche, um Einrichtungen und Dienste dauerhaft zu sichern. Der Name der Stiftung geht auf die Heilige Elisabeth von Thüringen zurück – als Vorbild für selbstlose Hilfe und gelebte Nächstenliebe. Ihr Leitsatz „Ihr sollt die Menschen froh machen“ ist bis heute handlungsleitend. Thomas Munding gab Einblicke in seine langjährige persönliche und, als ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Schwaben-Bodensee, berufliche Verbindung mit den Schwestern und der St. Elisabeth-Stiftung und betonte, dass „Zahlen nur ein Mittel zum Zweck sind, damit wir in der Stiftung eine gute Arbeit für die Menschen leisten können.“

Gegenwart mit klarer gesellschaftlicher Bedeutung

Im anschließenden Doppelinterview machten die Vorstände Andrea Thiele und Matthias Stöckle deutlich, dass die Stiftung heute unverzichtbare Aufgaben in der Region übernimmt – und gleichzeitig vor großen Herausforderungen steht. Thiele und Stöckle betonten die besondere Rolle der Mitarbeitenden, die den Stiftungsauftrag täglich mit Leben füllen. „Wir tragen die strategische Verantwortung für eine Stiftung, die in vielen Bereichen gleichzeitig wirkt – Pflege, Teilhabe, Bildung, Gastronomie und Verwaltung. Dabei müssen wir wirtschaftlich denken und zugleich menschlich handeln“, so die Vorstände.

Thiele richtete zugleich einen klaren Appell an die Politik: „Wir brauchen dringend einen spürbaren Bürokratieabbau. Doppelprüfungen und immer neue gesetzliche Vorgaben binden Zeit und Kräfte, die wir für die Menschen brauchen.“ Zugleich müsse die Sozialbranche offen bleiben für Fortschritt und Weiterentwicklung: „Robotik und KI können helfen, Pflegekräfte zu entlasten und die Qualität zu verbessern – solange Menschlichkeit der Kern bleibt.“

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Stöckle hob die finanziellen Rahmenbedingungen hervor: „Die Finanzierung unserer Pflege- und Betreuungsangebote ist eine der größten Herausforderungen. Wenn wir uns auf das Wesentliche konzentrieren und unnötige Aufgaben reduzieren, schaffen wir Freiräume für das, was zählt: gute Begleitung und verlässliche Versorgung.“

Humorvoller Blick nach vorn

Einen besonderen Akzent setzte das „Thesen-Spiel“, bei dem Andrea Thiele und der Biberacher Landrat Mario Glaser auf pointierte Zukunftsthesen reagierten – begleitet vom Applaus-O-Meter des Publikums. Aussagen wie „Im Jahr 2050 sind Pflegeplätze ein Luxusprodukt“ oder „In 10 Jahren ist Deutschland ein unbürokratisches Land“ führten zu lebhaften Reaktionen und klaren Positionen. 

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Das Gypsy Jazz Trio „Die Drahtzieher“ bildete den musikalischen Rahmen des Festakts und sorgte mit seinem rhythmischen Spiel für anspruchsvolle Unterhaltung. Zum Abschluss zeigte Moderator Uli Böttcher in einer humorvollen, pointierten Kabarett-Einlage, wie schon „kleine Gesten“ und eine „Dehysterifizierung“ die Welt menschlicher machen können – bevor der Festakt nach rund zwei Stunden in einen gemeinsamen Ausklang überging.

Besondere Momente

Statt klassischer Grußworte eröffnete eine aufgezeichnete Nachrichtensendung von Kindern und Jugendlichen der Schule St. Franziskus den Festakt – mit „Live-Schalten“ zu Vertretern aus Ministerium, Kommunen und Landkreisen. Ein Kurzfilm gab zudem Einblicke in den Social-Media-Auftritt der Stiftung. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken, die ihre Teilnahme kurzfristig absagen musste, gratulierte per Videobotschaft zum Jubiläum, würdigte die Mitarbeitenden und gab einen kurzen Einblick auf die in Arbeit befindliche Pflegereform.

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Zukunft gestalten – mit Technik, Haltung und Partnerschaft

Mit Blick nach vorn setzt die Stiftung auf Innovationen, die den Alltag verbessern. Ein aktuelles Beispiel ist der Einsatz smarter Inkontinenzversorgung: Sensoren in Einlagen melden den Bedarf, vermeiden unnötige Wechsel und Nachtstörungen, sparen Material und entlasten Mitarbeitende. „Technik soll den Menschen nicht ersetzen, sondern unterstützen – damit mehr Zeit für Beziehung und Zuwendung bleibt“, so Thiele.

Über die St. Elisabeth-Stiftung

In der St. Elisabeth-Stiftung sowie ihren Tochter- und Beteiligungsgesellschaften pflegen, betreuen und begleiten ca. 2.950 Mitarbeitende mehr als 7.600 Menschen an über 80 Standorten in der Region. Die Mission der St. Elisabeth-Stiftung lautet: „Wir sind da und helfen, wenn Menschen uns brauchen.“

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Vorstandsprecherin Andrea Thiele und der Biberacher Landrat Mario Glaser beim „Thesen-Spiel“

Sr. Maria Hanna Löhlein (Generaloberin der Franziskanerinnen von Reute und stv. Stiftungsratsvorsitzende der St. Elisabeth-Stiftung) und Thomas Munding (Stiftungsratsvorsitzender der St. Elisabeth-Stiftung) im Gespräch mit Moderator Uli Boettcher (links)




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