Pfarrer Josef Mattes feierte seinen 90. Geburtstag
Bad Waldasee – Die Kirche zu St. Peter in Bad Waldsee war am vergangenen Freitag (24.10.) gut gefüllt, galt es doch, den festlichen Dankgottesdienst von Pfarrer Josef Mattes anlässlich seines 90. Geburtstags mitzufeiern. Mit am Altar zelebrierte Pfarrer Thomas Bucher den Gottesdienst. Viele Ministranten und die Bad Waldseer Blutreitergruppe waren gekommen – Letztere sehr zur Überraschung und Freude des Jubilars, der mehr als 40-mal mit den Waldseern hoch zu Ross beim Blutritt in Weingarten dabei war und Träger der Goldenen Blutfreitagsmedaille ist. Im Chorraum hatte bereits ein Bläserensemble aus Amtzell (einer früheren Wirkungsstätte von Josef Mattes) Platz eingenommen. Die beiden weiteren Ruhestandspfarrer in Bad Waldsee – Adolf Schuhmacher und Josef Scheerer – feierten auch gerne mit. Seine Nichte, Gerlinde Huber, trug die Worte der Tageslesung vor.
In freier Rede

In staunenswerter Rüstigkeit begrüßte Josef Mattes (Bild) viele Freunde und Weggefährten aus der Kurstadt und seinen früheren Stationen. „Ich freue mich sehr, dass so viele sich an mich erinnern und mich mit einem Besuch beehren“, so der vitale Jubilar. Bei seiner 20-minütigen Festpredigt schlief bestimmt niemand ein, sie war gespickt mit vielen Pointen und Anekdoten und vor allem: in freier Rede gehalten. „Ich stehe jeden Morgen um 6.00 Uhr auf, bekreuzige mich und bitte dabei den Herrgott um seinen Schutz und Segen.“

Die Bläser aus Amtzell.

Frau Dodek aus Amtzell, einst Sekretärin von Pfarrer Mattes, trägt ein Gedicht. vor.

Rechts in der Chorbank die Vertreter der Bad Waldseer Blutreitergruppe mit ihren Standarten.
“Meine schönsten Priesterjahre”
Geboren in Böttingen (Kreis Tuttlingen) und aufgewachsen mit sechs Geschwistern, durfte Josef Mattes nach seinem Theologiestudium am Ostermontag 1960 seine Primiz feiern. – also vor 65 Jahren. Im Jahre 1962 trat er die Stelle eines Vikars in Bad Waldsee an, anschließend war er Kaplan in Saulgau. Von 1971 bis 1986 verbrachte er seine „schönsten Priesterjahre“ als Pfarrer in Bad Waldsee. Ab 1975 übernahm er zusätzlich das Amt des Dekans.
Im Jahre 1986 wurde der Seelsorger vom Bischof auf die Schwäbische Alb nach Münsingen abberufen, „in die katholische Diaspora“. Dort war er zusätzlich auch als Standort-Geistlicher für die Bundeswehr tätig. Von 1996 an folgten seine letzten aktiven Priesterjahre in Amtzell. In seiner Funktion als Ravensburger Kreisdekan setzte er von 1997 bis 2002 zudem ein Zeichen für die Ökumene und prägte dabei einen kollegialen Führungsstil. Seit nunmehr 20 Jahren verbringt der Pensionär seinen Ruhestand im „Wohnpark am Schloss“ in Bad Waldsee. Sein Resümee stellt klar: Wenn ich es heute nochmals entscheiden müsste: „Ich würde wiederum den schönen Beruf als Priester mir zulegen.“
Mit einem launigen Gedicht seiner früheren Sekretärin aus Amtzell und dem „Großer Gott, wir loben dich“ endete nach 90 Minuten der Dankgottesdienst. Gerne fanden sich dann Freunde und Bekannte noch im Gemeindesaal ein, um auf den Jubilar anzustoßen und dabei noch viele Erinnerungen auszutauschen.

Josef Mattes, von 1971 bis 1986 Stadtpfarrer in Bad Waldsee.
Text und Fotos: Rudi Heilig













