Gedenken, Verantwortung und ein gemeinsames Zeichen für Frieden
Bad Waldsee – Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Vertreter der Kirchen, der Reservistenkameradschaft sowie Mitglieder des Gemeinderats haben am vergangenen Sonntag, 16. November, gemeinsam ein eindrucksvolles Zeichen gesetzt: Bad Waldsee gedachte am Volkstrauertag 2025 den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft – und machte zugleich deutlich, wie zentral Frieden, Respekt und gesellschaftlicher Zusammenhalt heute sind.
In diesem Jahr, in dem sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal jährt, stand das Gedenken unter dem Zeichen von Dankbarkeit und Verantwortung. Acht Jahrzehnte Frieden in Deutschland – ein unschätzbares Gut, das die Teilnehmenden spürbar bewegte.
“Ohne Frieden ist alles nichts”
Oberbürgermeister Matthias Henne eröffnete die Gedenkfeier auf dem Stadtfriedhof mit eindringlichen Worten: „Frieden ist nicht alles – aber ohne Frieden ist alles nichts. Acht Jahrzehnte Frieden in unserem Land sind ein kostbares Geschenk, das wir mit Dankbarkeit und Demut annehmen dürfen. Doch Frieden ist zerbrechlich. Die aktuellen Konflikte in der Welt zeigen uns, dass Freiheit, Sicherheit und Demokratie keine Selbstverständlichkeiten sind. Wir müssen wachsam bleiben, füreinander Verantwortung übernehmen und das Miteinander pflegen, damit Zusammenhalt und Menschlichkeit nicht verloren gehen.“
Matthias Henne erinnerte an die Lehren der Vergangenheit: „Wer die Vergangenheit vergisst, läuft Gefahr, ihre Fehler zu wiederholen. Das Vermächtnis der Gefallenen verpflichtet uns, den Frieden zu bewahren und aktiv zu gestalten – in unserer Stadt, in unserer Familie, in unserer Gesellschaft.“ Er betonte, dass Freiheit und Zusammenhalt kein Selbstläufer sind, sondern Verantwortung und Engagement von jedem Einzelnen erfordern.
Gemeinderäte trugen Fürbitten vor
Die Fürbitten wurden von den Gemeinderäten vorgetragen, die mit ihren Worten die Würde der Zeremonie unterstrichen und die Gemeinschaft in Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewalt stärkten.
Der Beitrag der Schüler
Ebenfalls berührend war die Rede der Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums, die mit klaren und bewegenden Worten die Botschaft des Tages aufgriffen: “Nie wieder soll man Macht über Menschenrechte und Menschenwürde stellen. Wir müssen alles dafür tun, dass Kinder in einer Welt aufwachsen, in der Konflikte mit Worten gelöst werden – nicht mit Waffen, in der Respekt und Mitgefühl stärker sind als Hass und Machtgier. Frieden beginnt in jedem Einzelnen von uns – in unserem Denken, in unserem Handeln, in dem Mut, für das Richtige einzustehen, auch wenn es unbequem ist.”
Sie erinnerten an das Leid der Opfer und mahnten die Zuhörenden, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen: „Wenn wir uns vorstellen, einem Kind die Grausamkeit der Welt erklären zu müssen, läuft uns ein kalter Schauer über den Rücken. Deshalb ist es unsere Pflicht, Geschichte zu bewahren, sie nie zu vergessen und alles zu tun, dass künftige Generationen in Frieden aufwachsen können.“
Kranzniederlegung
Die Kranzniederlegung am Ehrenmal, begleitet von der Stadtkapelle Bad Waldsee mit dem Lied vom „Guten Kameraden“, war sichtlich berührend. Sie verband die Stimmen aller Generationen und machte sichtbar: Bad Waldsee steht zusammen. Für Frieden. Für Menschlichkeit. Für ein respektvolles Miteinander.
Dank
Ein herzliches Dankeschön gilt allen, die durch ihre Teilnahme, Mitwirkung und Organisation zu diesem würdevollen und bewegenden Gedenken beigetragen haben. Der Volkstrauertag 2025 war ein wichtiges Signal: Erinnerung, Verantwortung und Engagement für eine friedliche Zukunft sind untrennbar miteinander verbunden.


Die Vereine waren mit ihren Fahnen gekommen. Fotos: Brigitte Göppel
















