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Wirtschaften ohne Geld

Der Tauschring Bad Waldsee besteht seit 20 Jahren



Foto: Erwin Linder
Agi Jülkenbeck, mittlerweile 97 Jahre alt, Gerlinde Steffen und Marita Russ (von links) hoben vor 20 Jahren den Tauschring aus der Taufe.

Bad Waldsee – Am 10. Mai feierte die Idee, ohne Geld zu wirtschaften, in Bad Waldsee ihren zwanzigsten Geburtstag. Eine kleine Runde Festgäste kamen zum Feiern, dabei könnte die Idee in Bad Waldsee viel mehr Unterstützer brauchen.

Vor 20 Jahren, am 1. April 2005, wurde der Tauschring Bad Waldsee von Agi Jülkenbeck, Gerlinde Steffen und Marita Russ ins Leben gerufen – eine Initiative, die auf einem ganz einfachen, aber sehr wirkungsvollen Prinzip basiert: Wirtschaften ohne Geld. Hier tauschen Menschen Dienstleistungen und Talente, anstatt mit Geld zu bezahlen. Einer macht die Wohnung eines anderen schön, dafür kümmert sich dieser um den Garten. Einer backt einen Kuchen, dafür passt der andere auf die Kinder auf.  Jede Arbeit ist gleich viel wert – und wird auf einem Kontoblatt mit der sogenannten „Seetaler“-Währung vermerkt. Die eigene Leistung wird auf das „Haben“-Konto geschrieben, die fremde Leistung ins „Soll“.

Nun feierte der Tauschring Bad Waldsee sein 20-jähriges Bestehen mit einem festlichen Nachmittag im Zieglerschen Seniorenheim, wo Agi Jülkenbeck, die mittlerweile 97 Jahre alt ist, lebt. Auch mit fortgeschrittenem Alter bleibt sie eine treibende Kraft der Gemeinschaft, immer aktiv und voller Lebensenergie. Ihr Motto: „Man kann nichts so schlecht vertragen wie eine Reihe von guten Tagen.“

Das Fest wurde von Brigitte Düngelhoff, Lisa Nippe-Augustin und Thomas Blaser organisiert, die sich liebevoll um die Gäste kümmerten. Etwa 20 Personen nahmen an der Feier teil, viele von ihnen weit im Rentenalter – ein Hinweis darauf, dass der Tauschring in Bad Waldsee vor allem bei älteren Menschen sehr beliebt ist. Doch die Organisatoren betonten, dass dringend auch jüngerer Nachwuchs benötigt wird. Besonders für junge Familien mit begrenztem Einkommen bietet der Tauschring eine wertvolle Möglichkeit, Dienstleistungen zu tauschen, ohne auf Geld angewiesen zu sein.

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Jeden ersten Montag im Monat im „Seenema“

In einer kurzen, aber eindrucksvollen Rede ließ Waltraud Gindele (Bild) die Geschichte des Tauschrings Revue passieren. Sie erinnerte daran, dass die ersten Treffen in der Küche von Agi Jülkenbeck stattfanden. Bald wuchs die Gemeinschaft, zog in den Dachsweg 7 und später, bei mittlerweile 64 Mitgliedern, in den Peterskeller. Nach einer kurzen „Gastspiel“-Phase im Mühlbergstüble trifft sich der Tauschring heute regelmäßig am ersten Montag des Monats im Seenema. Brigitte Düngelhoff nutzte auch die Gelegenheit, der kürzlich verstorbenen Christel Eppelein zu gedenken, die den Tauschring nach der Corona-Pause wiederbelebt und neu organisiert hatte. Ohne ihr Engagement und ihre liebevolle Arbeit wäre der Tauschring heute nicht das, was er ist.

Eine weitere launige Rede auf das „Geburtstagskind“ Tauschring hielt Lisa Nippe-Augustin (Bild).

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Zur Feier des Tages gab es allerlei Häppchen, Kaffee und Kuchen – und für alle Gäste ein Glas Sekt oder Sekt-Orange, um auf die vergangenen 20 Jahre anzustoßen. Der Nachmittag klang aus mit gemeinsam gesungenen Liedern und vielen netten Gesprächen. Es war ein gelungenes Fest der Gemeinschaft, das nicht nur die Geschichte des Tauschrings, sondern auch die Zukunft der Idee feierte: „Wirtschaften ohne Geld“ bleibt auch in den nächsten Jahren ein wertvolles Konzept in Bad Waldsee. Auf die nächsten 20 Jahre!
Text und Fotos: Erwin Linder




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